Kann man schlecht vergleichen. Banken legen eher wert auf das technische (Verständnis von Accounting und Finance), Consulting dagegen ist der pure Bullshit in Interviews.
Bei beiden lernt man die wesentlichen Skills erst on-the-job, daher ist der Quark den man fürs VG lernen muss eh immer nur bedingt hilfreich. Wer davon wirklich anspruchsvoller ist, vermag ich nicht zu beurteilen. Für den einen mag "wie viele Tennisbälle passen in das Empire State Building" ja super anspruchsvoll sein, ich dagegen empfinde solche Fragen als blanken Bullshit, um ehrlich zu sein.
Da Frage ich lieber den Kandidaten ob er mir sagen kann, wie sich eine Depreciation von ?100 auf die drei Financial Statements auswirkt (Klassiker übrigens ;) oder überprüf das grundlegende Verständnis der drei Bewertungsmethoden (die dann on-the-job wesentlich fundierter gelernt werden), anstatt diese dämlichen Consulting fragen.
Der Idealfall ist mir bisher in PE Interviews untergekommen, wo man das Prinzip der Consulting Cases mit dem technischen Wissensabfragen der IBs verknüpft. Dort bekommt man dann z.B. zwei verschiedene Unternehmen (eines high-growth (Tech) und eines mature (Consumer, Chemicals, etc.)) und dazu verschiedene Angaben wie Multiples, EBITDA, Revenue etc. Damit soll man dann Multiples berechnen, sagen welches wohl capexintensiver ist, wo mehr Cash generiert wird, über Ratings reden usw. Macht in meinen Augen viel mehr Sinn.
Noch ein letzter Punkt zum IBD London vs. Frankfurt. In London sind die Interviews sehr fit-basiert gehalten, einfach dadurch, dass viele Major of History / Chemical Engineering / you name it eingeladen werden, die den Financehintergrund einfach nicht besitzen. Da die aber meist von Oxbridge & Co. kommen, will man einfach nur überprüfen ob sie hinreichend smart sind, zumindest etwas Financial Knowledge haben und ihre Motivation abklopfen. Im AC gibts dann in der Regel noch einen Case, der dann in Form einer Präsentation vorgestellt wird. In Frankfurt dagegen, tendieren Banken dazu, eher "Experten" (vermeintliche zumindest) einzuladen, also Wiwis, BWLer, VWLer, WiMas, WIngs etc. die auch schon Financekurse belegt haben und relevante Praxiserfahrung gesammelt haben (ja, Ausnahmen gibt es immer, ich weiß!). Die bekommen dann auch schon weit technischere Fragen, nachdem die basic valuation Fragen abgegrast sind. Da gehts dann schon gern mal über Cash/Share Deals, Merger Models, LBOs etc., was in London kaum abgefragt wird. Auch wie man die Earnings von Companies in DCFs modellieren würde (cost as % of rev, EBITDA as margin % etc.) werden hier abgefragt, was man in London in der Regel nicht gestellt bekommt.
TL;DR: Ist also alles in allem denke ich schwer, definitiv zu sagen, "Ja, Consulting Interviews sind viel schwieriger". Kommt auf die Firmen, die Interviewer, die Location, Vorbereitung etc. an.
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