Guten Abend,
ich bin leider momentan sehr unglücklich mit meiner Situation als Doktorand. Bin WiMi an der Uni, habe aber zuvor bereits 2 Jahre Corporate Finance/Transactions-Erfahrung auf Einstiegslevel .

Grund für einen möglichen Abbruch liegen v.a. an der WiMi-Tätigkeit und an Meinungsverschiedenheiten mit dem Doktorvater. Kann einfach nicht "frei" wissenschaftlich arbeiten...

Nun frage ich mich v.a. zwei Dinge:
1) Wie und auf welchem Niveau würde ich am besten wieder einsteigen können?
2) Würde mir der Abbruch sehr zum Nachteil ausgelegt?
3) Habe auch ein bisschen Angst davor, dass es wirkt wie Job-Hopping, wenn ich beim nächsten Job eventuell (wieder) nur 2 Jahre bleiben würde...

Was denkt ihr? Oder für die nächsten 1,5 Jahre Augen zu und durch und den ganzen Mist ohne Widerwort durchprügeln? Habe halt leider seit Monaten null Spaß an Arbeit und entsprechend ist auch die Qualität nur mittelmäßig... :(

Wie lange bist Du schon Doktorand, bzw. wie lange ist Deine Berufstätigkeit her?

Worin genau bestehen die "Meinungsverschiedenheiten" mit Deinem Prof?

Na ja, bis ich wieder in einem "normalen" Job wäre, würde ich mind. 2 Jahre CF-Erfahrung und 1,5 Jahre WiMi-Erfahrung haben...

Die Meinungsdifferenzen betreffen eigentlich relativ vieles. Bei der Diss hält es sich noch in Grenzen, da der Großteil ja noch ansteht, aber auch dabei gab es schon einige Eingriffe...und ansonsten bin ich häufig anderer Meinung im Vergleich zum Prof aber er lässt überhaupt nicht mit sich diskutieren, daher habe ich das schon eingestellt und nehme es immer hin gem. dem Motte "der Klügere gibt nach".

Natürlich weiß ich, dass er einiges auf dem Kasten hat, und mir geht es auch nicht darum recht zu haben, aber ich will nicht dauernd alles, was ich erarbeite über den Haufen schmeißen, weil es dem Herrn Prof dann doch anders irgendwie besser gefällt...

Es ist wahnsinnig schwierig, hier einen Rat zu geben. Egal wie du dich entscheidest, es wird dein Leben nachhaltig verändern.

Dennoch meine bescheidene Meinung. Ich könnte nie etwas abbrechen, was ich angefangen habe. Egal welche Widrigkeiten sich mir in den Weg stellen. Du wirst immer auf Leute treffen, die dir ein Beinchen stellen wollen.

Überlege dir mal, was es bedeutet eine Doktorarbeit vollendet zu haben. Ich würde dem Doktorvater frech ins Gesicht grinsen, während ich Sch**** fresse.

Gib nicht auf.

Wenn du als WiMi genommen wurdest, bedeutet das, dass du sehr gute Noten hast.

In D ist das wichtigste Kriterium die Noten für gut bezahlte Jobs, erst danach kommen so Dinge wie Praxiserfahrung, Außeruniversitäres Engagement, Name of Uni, Auslandserfahrung usw. Da kann jetzt sagen wer was will, so is es.

Von daher bekommst du mit Sicherheit aufgrund deiner Noten einen Top-Job.

Da spricht der Erstsemester. Mit Sicherheit ist in den Anfangsjahren im Beruf die BERUFSERFAHRUNG das entscheidende Kriterium, dann kommt erstmal lange nichts.
Jemand mit 4 Jahren BE und einer 3,0 wird bei einer Bewerbung denjenigen mit einer 1,0 ohne Berufserfahrung in der Regel ausstechen.

Bin selbst promoviert und weiß deshalb, wovon ich rede.

Lounge Gast schrieb:

Wenn du als WiMi genommen wurdest, bedeutet das, dass du sehr
gute Noten hast.

In D ist das wichtigste Kriterium die Noten für gut bezahlte
Jobs, erst danach kommen so Dinge wie Praxiserfahrung,
Außeruniversitäres Engagement, Name of Uni, Auslandserfahrung
usw. Da kann jetzt sagen wer was will, so is es.

Von daher bekommst du mit Sicherheit aufgrund deiner Noten
einen Top-Job.

"... aber ich will nicht dauernd alles, was ich erarbeite über den Haufen schmeißen, weil es dem Herrn Prof dann doch anders irgendwie besser gefällt..."

Und du meinst wirklich, dass das in der "normalen" Arbeitswelt anders ist??? Für mich scheinst du ein ausgeprägtes Problem mit Autorität/Hierarchien zu haben. Die von dir genannten Probleme sind absolut TYPISCH für nahezu jeden Job und die einzige Lösung heißt "Ar...backen zusammenkneifen und durch" ... bis man irgendwann Chef ist und selbst entscheiden kann (was aber auf die wenigsten jemals zutreffen wird).

Da vertust du dich aber ganz schön mein Freundchen!

Ich bin kein Erstsemester, ich bin bereits 32. Ich habe damals meinen Diplom-Kaufmann an einer FH gemacht und den mit der Note 1,7 bestanden. Daraufhin habe ich bei einem guten Unternehmen angefangen. Nebenbei hatte ich mich dann entschlossen, noch einen Master an der Uni zu absolvieren. Den habe ich mit der Note 3,0 abgeschlossen.

Habe danach nur Absagen erhalten mit der Begründung, die Note sei zu schlecht. Das ich das neben meinem Job gemacht habe, hat kein Schwei.. interessiert. Musste anschließend in einem kleinen No-Name Unternehmen anfangen.

Hätte ich "nur" meinen FH Abschluss gelassen, wäre mein Karriereweg wahrscheinlich wesentlich glücklicher verlaufen.

Von daher weiß ich schon ganz genau, wenn ich sage, die Noten sind das wichtigste, auch mit einigen Jahren Berufserfahrung.

Das siehst duch auch in den Stellenanzeigen, die fangen immer als erstes an mit sowas wie "Sie bringen - einen "hervorrangenden", "ausgezeichneten" usw Studienabschluss mit" oder "Ihr Studium haben Sie als einer der besten absolviert" oder "Sie gehörten zu den besten Ihres Jahrgangs".

Lounge Gast schrieb:

Da spricht der Erstsemester. Mit Sicherheit ist in den
Anfangsjahren im Beruf die BERUFSERFAHRUNG das entscheidende
Kriterium, dann kommt erstmal lange nichts.
Jemand mit 4 Jahren BE und einer 3,0 wird bei einer Bewerbung
denjenigen mit einer 1,0 ohne Berufserfahrung in der Regel
ausstechen.

Bin selbst promoviert und weiß deshalb, wovon ich rede.

Lounge Gast schrieb:

Wenn du als WiMi genommen wurdest, bedeutet das, dass du
sehr
gute Noten hast.

In D ist das wichtigste Kriterium die Noten für gut
bezahlte
Jobs, erst danach kommen so Dinge wie Praxiserfahrung,
Außeruniversitäres Engagement, Name of Uni,
Auslandserfahrung
usw. Da kann jetzt sagen wer was will, so is es.

Von daher bekommst du mit Sicherheit aufgrund deiner Noten
einen Top-Job.

Noten sind definitiv NICHT das Wichtigste, sondern nur EIN Kriterium. Deine persönliche Erfahrung beruht ganz einfach darauf, dass ein Master mit 3,0 schlichtweg BESCH... und damit nahezu wertlos ist (= Ausschlusskriterium). Sobald die Note aber Richtung 2 und besser geht, spielen andere Kriterien genauso eine Rolle.

"und ansonsten bin ich häufig anderer Meinung im Vergleich zum Prof aber er lässt überhaupt nicht mit sich diskutieren, daher habe ich das schon eingestellt und nehme es immer hin gem. dem Motte "der Klügere gibt nach"."

"Der Klügere gibt nach"? Ich würde hier eher sagen "das Wasser fließt von oben nach unten". Wie kommst Du überhaupt darauf, dass Du der Klügere bist, wenn Du nicht die Meinung Deines Professors teilst?

Ansonsten würde ich sagen: Die Diss durchziehen. Anweisungen gegen Deinen Willen wirst Du im Beruf noch viel härtere kennen lernen, da kann die Dissertation eine gute Übung sein.

Sag ich doch! Die schauen nur auf die Note und du sagst es ja in deiner Antwort auch!

Ich habe nach meinem Diplom-Kaufmann, den ich gut abgeschlossen habe, fünf Jahre Berufserfahrung gesammelt und freiwillig nebenberuflich noch einen Master gemacht, den ich mit der Note 3,0 abgeschlossen habe.

Wie du auch festgestellt hast, interessiert die Berufserfahrung von mir keine Firma. Bei allen von denen ich eine Absage erhalten habe und die mir telefonisch auch Rückmeldung gegeben haben, wurde mir gesagt, dass die Note nicht passt, die Berufserfahrung und mein vorheriges Studium mit guter Note war für alle Personaler bisher nebensächlich.

Du musst meine Beiträge schon genau lesen, anstatt direkt lozupreschen.

Lounge Gast schrieb:

Noten sind definitiv NICHT das Wichtigste, sondern nur EIN
Kriterium. Deine persönliche Erfahrung beruht ganz einfach
darauf, dass ein Master mit 3,0 schlichtweg BESCH... und
damit nahezu wertlos ist (= Ausschlusskriterium). Sobald die
Note aber Richtung 2 und besser geht, spielen andere
Kriterien genauso eine Rolle.

Ich würde sogar noch weiter gehen und sagen, ab einem bestimmten Level sind Noten sogar schädlich. Optimal ist wohl so zwischen 1,4 und 1,8 (bitte nicht auf die genaue Note festnageln^^) und A-Grade der Uni/FH (d.h. beste 10 %).

Die meisten Unternehmen filtern nach besser als 2,5 oder irgendwas mit 1,x. Wenn du an dem Filter vorbei bist geht es eher um den Lebenslauf bzw. das Gesamtbild (insbesondere Eindruck im persönlichen Gespräch).

Soll also heißen, ich soll meinen nebenberuflichen Uni Master mit 3,0 am besten gar nicht erwähnen, sondern nur mit dem 1,7 FH Diplom, weil dann die Chancen besser sind?

Lounge Gast schrieb:

Ich würde sogar noch weiter gehen und sagen, ab einem
bestimmten Level sind Noten sogar schädlich. Optimal ist wohl
so zwischen 1,4 und 1,8 (bitte nicht auf die genaue Note
festnageln^^) und A-Grade der Uni/FH (d.h. beste 10 %).

Die meisten Unternehmen filtern nach besser als 2,5 oder
irgendwas mit 1,x. Wenn du an dem Filter vorbei bist geht es
eher um den Lebenslauf bzw. das Gesamtbild (insbesondere
Eindruck im persönlichen Gespräch).

DU solltest MEINEN BEITRAG mal richtig lesen!

DIE schauen nämlich NICHT NUR auf die Note, sondern lediglich ZUERST auf die Note. Nur wenn diese - wie bei dir - überhaupt nicht passt, wird nicht mehr weitergeschaut; bei ALLEN ANDEREN, die diese Hürde überspringen wird DURCHAUS auf Berufserfahrung etc... EXTREM GEACHTET. Eine 1,0 KOMPLETT OHNE RELEVANTE Praktika oder Berufserfahrung bringt nämlich auch nicht viel.

Lounge Gast schrieb:

Sag ich doch! Die schauen nur auf die Note und du sagst es ja
in deiner Antwort auch!

Ich habe nach meinem Diplom-Kaufmann, den ich gut
abgeschlossen habe, fünf Jahre Berufserfahrung gesammelt und
freiwillig nebenberuflich noch einen Master gemacht, den ich
mit der Note 3,0 abgeschlossen habe.

Wie du auch festgestellt hast, interessiert die
Berufserfahrung von mir keine Firma. Bei allen von denen ich
eine Absage erhalten habe und die mir telefonisch auch
Rückmeldung gegeben haben, wurde mir gesagt, dass die Note
nicht passt, die Berufserfahrung und mein vorheriges Studium
mit guter Note war für alle Personaler bisher nebensächlich.

Du musst meine Beiträge schon genau lesen, anstatt direkt
lozupreschen.

Überleg doch mal. Du hast "nebenberuflich" einen Master gemacht mit 3.0

Wenn Deiner Meinung nach die Noten das ausschlaggebende Kriteríum sind, dann lass doch den Master einfach weg. Hast ja keine Lücke, da du berufsbegleitend studiert hast.

Ich sehe das ganz anders: Du hast gehofft, durch Deinen Master eine bessere Stelle bekommen zu können, die wahrscheinlich nicht mehr viel mit dem zu tun hatte, was Du bisher gemacht hast und bist damit auf die Nase gefallen.

Das ist aber gar nicht die Situation, die ich beschrieben habe. Natürlich geht es immer nur um RELEVANTE Berufserfahrung.

Lounge Gast schrieb:

Da vertust du dich aber ganz schön mein Freundchen!

Ich bin kein Erstsemester, ich bin bereits 32. Ich habe
damals meinen Diplom-Kaufmann an einer FH gemacht und den mit
der Note 1,7 bestanden. Daraufhin habe ich bei einem guten
Unternehmen angefangen. Nebenbei hatte ich mich dann
entschlossen, noch einen Master an der Uni zu absolvieren.
Den habe ich mit der Note 3,0 abgeschlossen.

Habe danach nur Absagen erhalten mit der Begründung, die Note
sei zu schlecht. Das ich das neben meinem Job gemacht habe,
hat kein Schwei.. interessiert. Musste anschließend in einem
kleinen No-Name Unternehmen anfangen.

Hätte ich "nur" meinen FH Abschluss gelassen, wäre
mein Karriereweg wahrscheinlich wesentlich glücklicher
verlaufen.

Wenn es bei euch nicht die Note ist, dann ist es der Schwerpunkt, oder dass es keine Target-Uni war oder oder oder ... Das Gesamtpaket entscheidet, Leute!