Lounge Gast schrieb:
Lustig und immer wieder die gleiche Diskussion. Bei den
Studenten und einigen Professoren wird der (Marketing-)Wert
einiger Universitäten im Ausland so übertrieben, dass dieses
Marketing in den Köpfen derselbigen hängen bleibt.
In Wahrheit werden ausländische Abschlüsse in Deutschland bei
90% der Arbeitgeber überhaupt nicht positiv angesehen. Gerade
bei den großen Namen wird fast immer vermutet, dass man sich
den Abschluss erkauft hat oder eben ein verwöhntes Söhnchen
ist.
Bei 10% der Unternehmen ist das etwas anderes, aber fast
immer betrifft das nur bestimmt Branchen, die für die
Mehrzahl der Absolventen sowieso uninteressant sind.
Darum mal Klartext: Für 90% der Arbeitsplätze ist ein
deutscher Abschluss besser als der internationale
Marketing-Gag. Das sage ich als Personaler mit 20 Jahren
Berufserfahrung und Tätigkeiten in 3 Dax-Unternehmen und
einem der weltgrößten Familienbetrieben, die nicht an der
Börse gelistet sind.
Ich bin Headhunter und kann das bestätigen. Der Ruf ausländischer Universitäten ist nur für in kleinen Zirkeln und einem kleinen Prozentsatz der Arbeitgeber relevant.
Dieser kleine Zirkel ist aber sehr laut und meinungsmachend, so, dass man annimmt, er spricht für die Mehrheit. Das ist aber nicht so. Zudem machen die ausländischen Unis sehr gute Eigenwerbung, das auch noch durch zig Hollywood-Filme potenziert wird. Das ist schon gut, verfängt aber nur bei einer kleinen Minderheit.
Das ist so ähnlich wie hier im Forum mit den UBs. Geht man nach diesem Forum, ist eine UB das Ideal und 90% aller Forenleser kommer dort unter oder arbeiten dort. In Wirklichkeit arbeiten aber eher 90 bis 98% der Absolventen eben nicht in einer UB und werden auch nie etwas damit zu tun haben. Die Wirklichkeit wird radikal verzerrt.
Bitte also nicht auf eine lautstarke Minderheit hören, so gut diese auch Werbung betreibt. Sie repräsentieren nicht die Mehrheit der Arbeitgeber in Deutschland. Und diese Mehrheit kann einen ausländischen Abschluss nicht richtig einschätzen, ist jahrzehntelang mit den deutschen Abschlüssen super gefahren und hat daher keinen Grund, das Unbekannte dem Bewährten vorzuziehen.
Gerade der letzte Satz müsste eigentlich für jeden normal-intelligenten Menschen nachvollziehbar sein.
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