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Neues Hochschulmodell?

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WiWi Gast

Neues Hochschulmodell?

Hallo,

wieso findet in Deutschland keine Diskussion darüber statt wie man das Hochschulwesen verbessern kann? Liegt es daran, weil die Studenten es gar nicht wollen. Die wollen so schnell wie möglich, ihr Stück Papier in der Hand haben und die Professoren sehen darin auch kein Grund. Wieso auch das monatliche Gehalt fließt doch bereits.

Wieso finden z.B. immer noch Vorlesungen statt? Wieso nicht einfach die besten 2-3 Vorlesungen, zu einem Thema online stellen und an der Hochschule nur noch Projekte, Fallstudien, Simulationen durchführen.

Ich glaub in Deutschland macht man sich darüber keine Gedanken, weil das Studium kostenlos ist und die Studenten eigentlich nichts lernen wollen, sondern nur ihr Stück Papier in der Hand haben möchten.

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Bateman

Re: Neues Hochschulmodell?

Das liegt daran das Studenten keinen Einfluss haben. Das nur wenige Professoren und Politiker etwas verändern wollen. Und warum? Weil Änderungen anstrengend sind und Geld kosten. Sie machen also nur Sinn, wenn der Ertrag höher wäre als der enorme Aufwand. Und wenn man ehrlich ist, ist unser Bildungssystem sehr erfolgreich.. also warum grundlegend etwas ändern?

Und: Wenn das Studium so schlecht ist, warum haben so viele fitte Leute ein Diplom gemacht und waren erfolgreich?
Ein Papier bekommst du in Indien, ein schicker Master, sehr günstig. Ein Studium bekommst du bei uns.

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WiWi Gast

Re: Neues Hochschulmodell?

Es sollten sich mehr Hochschulen an das Modell aus Maastricht (PBL) drantrauen. Mir persönlich hat es extrem gefallen und es verbindet Praxis hervorragend mit Theorie.

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WiWi Gast

Re: Neues Hochschulmodell?

Wie genau funktioniert das Problem-orientiertes Lernen dort?
Wird bereits auf der Bachelorebene durchgeführt?
Gibt es überhaupt keine Vorlesungen dort?

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WiWi Gast

Re: Neues Hochschulmodell?

Lounge Gast schrieb:

Wie genau funktioniert das Problem-orientiertes Lernen dort?
Wird bereits auf der Bachelorebene durchgeführt?
Gibt es überhaupt keine Vorlesungen dort?

Es gibt Tutorien mit ~15 Leuten in jedem Fach, für die Stoff vorbereitet wird, Präsentationen müssen in Gruppenarbeit gemacht werden (oftmals mehrere pro sechswöchigem Block), Aufgaben und Texte werden besprochen und Fragen können abgeklärt werden, es werden Cases als "Hausaufgabe" bearbeitet, ... Beteiligung spielt auch mit in die Note ein und Anwesenheit ist (fast immer) Pflicht. Recht stressig also, aber du nimmst extrem viel praktisches mit und es wird trotzdem ein extrem hoher Stellenwert auf das Akademische gelegt! Wie gut das ganze ist hängt natürlich oft vom Tutor ab, aber Totalausfälle sind selten und selbst dann fand ich es besser als die puren Lectures an meiner derzeitigen Hochschule.

Ja, im Bachelor und Master. Soweit ich weiß auch an den anderen Fakultäten und nicht nur BWL, wobei ich da nicht sicher bin.

Doch, im Großteil der Fächer schon! Die sind dann nicht anders als in DE. Der Fokus liegt aber fast immer auf den Tuts. In wenigen Fächern gibt es übrigens auch Seminare, die sind dann aber freiwillig und dienen zur Übung (Mikroökonomie fällt mir z.B. ein).

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WiWi Gast

Re: Neues Hochschulmodell?

Verstehe ich es richtig, dass dort primär das Lösung von praktischen Problemen im Vordergrund stehen und nicht, wie in Deutschland, auswendig lernen und vergessen von theoretischen Konzepten?

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WiWi Gast

Re: Neues Hochschulmodell?

Wieso wird das problem-orientiertes Lernen nicht an deutschen Fachhochschulen durchgeführt? Die sollten eigentlich anwendungs- und praxisorientiert sein. Liegt es daran, weil die dortigen Professoren damit nichts anfangen können, weil sie größtenteils aus Universitäten kommen und nichts anderes als Vorlesungen könnnen?

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WiWi Gast

Re: Neues Hochschulmodell?

Warum keine Diskussion darüber stattfindet? Weil das Hochschulwesen aus politischer Sicht vor allem eines sein soll: möglichst billig. Und am besten noch möglichst viele Studenten durchschleusen, so dass es viel zu viele Absolventen gibt, die den Arbeitgebern dann möglichst billig zur Verfügung stehen.

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WiWi Gast

Re: Neues Hochschulmodell?

Lounge Gast schrieb:

Verstehe ich es richtig, dass dort primär das Lösung von
praktischen Problemen im Vordergrund stehen und nicht, wie in
Deutschland, auswendig lernen und vergessen von theoretischen
Konzepten?

In Examen und teilweise durch Paper wirst du auch von Maastricht mit Theorie zugebombt, die praktisch ausgerichteten Tuts gleichen das aber aus.

Lounge Gast schrieb:

Wieso wird das problem-orientiertes Lernen nicht an deutschen
Fachhochschulen durchgeführt? Die sollten eigentlich
anwendungs- und praxisorientiert sein. Liegt es daran, weil
die dortigen Professoren damit nichts anfangen können, weil
sie größtenteils aus Universitäten kommen und nichts anderes
als Vorlesungen könnnen?

Weil Maastricht mit diesem Konzept auch europaweit recht einzigartig darsteht, leider.
Ich habe meinen Bachelor von dort und bin gerade an einer anderen sehr guten Uni in Europa. Hab vor kurzen von einem Kommilitonen, der dort bereits seinen Bachelor machte, erfahren, dass sie nie mit Excel, Powerpoint, SPSS, ... im Studium in Berührung gekommen sind. Habe wirklich Probleme, mir das nach meinem Bachelor in Maas überhaupt vorzustellen und bin froh, dass die Master an dieser Uni um einiges praktischer gelehrt werden.

Übrigens: Maastricht ist auch Uni und nicht "nur" FH oder Business School. Die Uni genießt auch in den Bereichen Medizin und Psychologie einen hervorragenden (und teils noch besseren) Ruf.

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