Natürlich habe ich das selbst gewählt. Wie jeder andere auch. Das Leben ist immer eine Abfolge von Entscheidungen.
Der Thread heisst nun aber einmal was man im Leben bereut. Da sollten dann Dinge aufgeführt werden, die man bisher bereut und das ist bei mir derzeit, dass das Leben einem normalen Schema F gefolgt ist, was ja gar nicht schlecht ist, aber ich mir derzeit überlege, ob ich vll doch noch etwas anderes vom Leben will (mit allen Schattenseiten die bei so einem Weg immer mitschwingen).
Ich werde mir überlegen, ob ich es noch einmal versuche. Das hat nichts mit optimieren zu tun, sondern mit einem Verlangen oder einer Sehnsucht noch einmal etwas anderes zu versuchen.
Das Gras ist immer grüner, selbstverständlich. Aber trotzdem bereue ich manchmal das Gras nicht wenigstens mal ausgetestet zu haben.
Das ist individuell und es gibt dort kein allgemeines richtig oder falsch:)
Für viele ist es doch genau richtig, 30-35 Jahre im Betrieb zu arbeiten, ein Haus zu bauen, in seinem Ort zu bleiben, im HO zu arbeiten und seinen Hobbys zu fröhnen. Das ist super und die Leute bereuen nichts, da es zu Ihnen passt.
Aber bei mir ist es dann doch vll ein bisschen anders:)
WiWi Gast schrieb am 10.10.2023:
Ich bin 38 und bin den "normalen und sicheren Weg" fuer Akademiker gegangen. Studium, dann Arbeit im Dax Konzern. Haus gebaut. 3-4x im Jahr in den Urlaub fuer 1-3 Wochen. Alles ok, aber ich bereue es nicht doch ein bisschen spannender gelebt zu haben und mehr Risiko gegangen zu sein.
Es ist alles gesichert, aber irgendwie ist das Leben ein stueckweit vorgezeichnet. Dann lege ich mir oft selbst Ausreden zurecht wie z.B. auch wenn ich jetzt ein neues Land ausprobiere, dann wird es vll schwierig fuer die Kinder dort etc.
Einer meiner besten Freunde ist mit 24 Vater geworden, hat dann gearbeitet bei grossem OEM und nebenbei seinen Doktor gemacht. Ist ein Experte in einer Zukunftstechnologie. Ist dann mit Frau (Asiatin) und Kind (war damals 3) nach Asien und hat fuer asiatische Firma gearbeitet. Also sehr gute Bezahnlung, aber keine Rueckkehrgarantie wie bei einer Entsendung und richtiger Kulturshock da mit locals arbeiten und in diese Kultur eintauchen.
Dann hat mit Frau und Kind nach ein paar Jahren seinen Full Time MBA gemacht und hat mit mit dann 2 Kindern das Land gewechselt (zack ueber 100k Gebuehren) und ist wieder zureck nach Asien (Gehalt mehr als verdoppelt).
Jetzt ist er mit Familie (Kinder sind nun 11 und 7) nach Neuseeland um dort zu arbeiten. Seine Kinder waren immer in der lokalen Schule und er hat extrem gut verdient, dank der Erfahrungen die er gesammelt hat.
Er meinte mal zu mir: " Klar, mein Leben war oft anstrengend, aber er ist das einzige Leben was ich habe und ich versuche das zu machen, was ich denke das Erfuellendste ist. Um etwas neues zu erleben muss man neue Wege gehen, auf alten Pfaden wird man nichts neues entdecken....meine Kinder koennen ihr Leben leben und muessen auch lernen, dass es Schwierigkeiten geben kann im Leben ABER auch lernen, dass man sowas ueberwinden kann...."
Manchmal bereue ich es. Solche Herausforderungen machen auch Leben aus. Wenn ich 80 bin und mich Frage, was ich mit diesem Leben angestellt habe, waere das doch ein bisschen wenig zurzeit. Mal sehen was noch kommt
Die Stelle im Leben, an der Du dich jetzt befindest, hast du selbst gewählt. Sei da doch stolz drauf. Was vergleichst du dich mit Leuten, die ein scheinbares Traumleben haben. Du interpretierst da viel zu viel rein mit deiner Fantasie und der Typ blendet natürlich die Schattenseiten seines Lebens aus. Man sieht immer nur das tolle bei Anderen und natürlich ist das Gras woanders auch immer grüner. All das Dunkle sieht man leider nicht.
Wie krass die Leute heutzutage darauf aus sind alles zu optimieren und immer höher, weiter und schneller. Kein Wunder, dass so viele psychisch krank sind oder werden. Hört doch mal auf euch mit anderen zu vergleichen. Man kann sich durch einen Vergleich Impulse holen, aber sobald man dann anfängt an seinem Weg zu zweifeln, dann wirds ganz schnell sehr ungesund.
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