Hallo,

ich habe ein Jobangebot bekommen im Accounting zu arbeiten und darüber an einem Traineeprogramm mitzumachen, welches einen internationalen Bezug hat.

Da ich vorher noch keine praktische Erfahrung im Accounting gemacht habe, würde ich gerne über dieses Forum die Frage stellen, wie Ihr die Karrieremöglichkeiten über so einen Einstieg in einem internationalem Konzern sieht. Auch würde ich wissen, ob Einsätze im Ausland drin sein könnten.

Alternativ dazu hätte ich noch die Möglichkeit in einer WPG einzusteigen. Dort allerdings in der Transaktionsberatung.

Bin für jede Antwort dankbar.

Nimm den Einstieg in der WPG

hast du keine praktika im wp oder rewe bereich gemacht?

Die Frage die man sich in diesem Zusammenhang stellen muss, ist die ob man nicht durch eine Arbeit im Accounting zum Sachbearbeiter verkommt.

Viele WPler wollen ins Accounting oder ähnliches. Würde auf jedem Fall Accounting wählen. Ich persönlich finde, dass man sich dort mehr Fachkenntnisse aneignet in den ersten Jahren.

m.e. gehen die meißten in die wpgs , weil sie nichts im accounting bekommen.
vom accounting kann man immer noch in die wpgs wechseln (aber warum auch), jedoch macht ca jeder 10te einsteiger in eine wpg ein examen erfolgreich, und ohne ein examen ist wieder sackgasse = sb im accounting.

Ich glaube nicht, dass man vom Accounting nochmal in die WPGs gehen kann. Die Frage die ich mir stelle ist die, ob man überhaupt aus dem Accounting heraus Karriere machen kann oder nicht eher als Sachberarbeiter dahin vegetiert!

Woher weisst du, dass jeder 10. sein Examen macht. Antreten kann jeder, wenn er es denn möchte. Und die Durchfallquote lag bei 30% (Vgl. dazu die Seiten des IDW). Kurz gesagt mussten alle anderen Einsteiger offenbar einen guten Absprung gefunden haben, dass sie sich nicht dem zugegebener Maßen hohem Lernstress gestellt haben.

nur überschlägig:

einstieg bei den big4 jährlich : 4000 akademiker.
erfolgsquote steuerberaterexamen: ca 1000 leute bundesweit (und die big4 stellen nur einen bruchteil dieser tausend frischen stbs).
erfolgsquote wp: jährlich ca 300 leute (von die big4 nicht einmal die hälfte der examinierten stellt)
ich hoffe du glaubst nicht zuviel von der pr maschinerie!

Ich kenne beide Seiten...
Also, zu den Examensmöglichkeiten bei den Wirtschaftsprüfungsgesellschaften: Die meisten Arbeitnehmer bleiben nicht so lange in diesen Unternehmen, dass sie überhaupt die Chancen zu einem Examen bekommen würden. Und damit ist das Argument hinfällig... Außer natürlich man hat vor es bis zur Managerebene zu bringen (kein Vergnügen).
Der spätere Wechsel zu einer WPG ist durchaus möglich und stellt nicht das größere Problem dar. Die meisten Menschen möchten dies bloß dann nicht mehr...
Im Accounting hat man ein viel besseren Einblick in die Materie von Beginn an. Und wie bereits 2x erwähnt wurde, möchten viele WPler nachher ins Accounting. Ich würde auf jedem Fall die Alternative Accounting wählen. Viele lassen sich einfach nur vom Namen PWC, KPMG o.ä. blenden und wissen gar nicht, was sie erwartet. Praktikum ist durchaus hilfreich in diesem Fall und wird den verklärten Blick lichten...

Aber egal, bei welcher Wahl: Viel Spass...

Ich war letztens auf einem Bewerbungsgespräch für die Steuerberatung bei einem der Big 4 und ich habe genau die gleiche Frage gehabt, wie du jetzt. Ich meinte dann zu dem Manager, das man eben auch ein schönes Leben haben kann im Rechnungswesen eines normalen Unternehmens und das eben 90% der Menschen sich gegen so eine 'große' Karriere in der Steuerberatung entscheiden und stattdessen einen normalen Job nehmen, wo sie auch noch höchstwahrscheinlich genauso viel verdienen. Und dann hat er mich schon unterbrochen und meinte, das die sogar in der Regel mehr verdienen und das der Beruf des Steuerberaters eben ein Traumberuf ist (und das gleiche gilt dann sicher auch für den Beruf des WP) und das man das dann garnicht vergleichen darf mit der Arbeit im Rewe. Jedenfalls habe ich eben auch kein Praktikum gemacht in der Steuerberatung und bin mir auch garnicht sicher, ob das was für mich ist. Aber habe bei mittelständischen Unternehmen gearbeitet und gesehen, das sich dort Niemand überarbeitet hat im Rewe.

Die Steuerberatung bei den Big4 kannst du nicht mit dem WP-Bereich vergleichen... "Große" Karrieren gibt es selten bei den Big4. Schau dir mal so eine Kantine an, da könntest du auch in einer Uni in der Mensa sitzen. Super viele junge Leute, die absolut austauschbar sind. Die wenigsten AN sind "wichtig" dort.

Nochmal zum WP-Exmaen. Knapp 70% bestehen das Examen. Das nur ein kleiner Teil der Leute die bei den WP anfangen tatsächlich WP wird liegt einfach daran, dass viele nach den ersten Jahren keinen Bock drauf haben und dann zu einem Mandanten gehen. (was ja auch für die WP spricht, denn offensichtlich sind die Wechselbedingunge sehr günstig) Aber wenn man nun einmal gerne den WP machen möchte, dann kann mandas tun. Und hat man einmal den Titel, dann ist dass eine sichere Arbeitsplatzgarantie und auch für ein sechsstelliges Jahresgehalt. Diese Garantie bekommt man in der Wirtschaft nicht. Wenn ich in irgendeiner Reweabteilung anfange und über mir sitzen Chefs noch 20 Jahre bis zur Rente ist Karrieretechnisch dort Feierabend Muss jeder selber wissen. Arbeiten und zufrieden sein mit dem was man hat und sich dabei nicht totarbeiten oder es nochmal wissen wollen und das Examen anstreben.

das ist doch nicht dein ernst:
selbst der naivste bwler kennt die nutzenmaximierung.
wenn es nur eine frage von 5 jahren durchhalten wäre, um dann statistisch zu 70% den wp zu erhalten, um dann deiner aussage nach die große karriere vor sich zu haben, warum macht dies dann nicht die masse, sondern geht nach 2-3 jahren???

Hallo du,

deinen Hintergrund würde mich mal interessieren. Hast du denn Erfahrungen in den genannten Bereichen? Studierst du noch?

Vielen Dank für die Beantwortung.

Beste Grüße

Und wieso kann man denn bitte die Steuerberatung nicht vergleichen mit WP? Viele angehende WPs machen erst das Steuerberaterexamen, man muss ja dann nicht gleich die ganz große Karriere als WP anstreben, als StB kann man auch gut verdienen und hat noch ein Leben, weil man nicht so viel reisen muss. Und die Durchfallquote ist dort nicht so hoch wie beim WP Examen.

Na siehst du, du gibst selbst schon Unterschiede an... Der Steuerbereich ist vielleicht nicht ein Zuckerschlecken, aber im Vergleich zum WP-Bereich doch angenehmer. Die Arbeitszeiten sind meist auch geregelter und das Gehalt vergleichbar.

Habe Praktikum bei Big4 gemacht und daraufhin WP-Branche für mich ausgeschlossen. Gründe:

1. Wollte ich nicht ewig prüfen und Haken machen, sondern statt dessen aktiv über längere Frist eigene Ideen umsetzen und etwas gestalten. Als WP bist Du zwar auch mit komplexen Problemstellungen konfrontiert. Zumindest in Prüfung gehts aber letztendlich nur darum zu kontrollieren was andere gemacht haben. Nicht mein Ding. Vom Prinzip her.

2. Darf man sich nicht blenden lassen. Big4 haben von 2001-2005 massiv Leute rausgemobbt auf Assistentenniveau. Jetzt zieht Wirtschaft an und die Big4 bekommen Hals wieder nicht voll. Interessant: bei vielen Mandaten auf denen ich war, hat Mittelbau gefehlt. assi < 2 jahre, manager/wp > 5 jahre. Alles dazwischen ist abgehauen. Dieser Trend hält noch immer an (buisy season 06/07). Mit der Folge, dass verbleibende Leistungsträger (Prüfungsleiter/Manager - WP) echt bis an Erschöpfung arbeiten müssen. Die meisten sind nach StB und ca. 4-5 Jahren gegangen. Keine Lust mehr auf den ganzen Stress, wochenlang in Abstellkammern und Dorfhotels abzuhängen, nebenher noch für WP 1 Jahr lang lernen (WE/abends/Freistellung). Und danach dann erst recht bei Big4/Audit bleiben zu müssen, weil der Titel ja sonst verloren geht. Denn WP verlierst Du, wenn Du nicht prüft. Wechsel in Industrie will gut überlegt sein. Wenn Du bleibst hast Du aber volle Verantwortung für Mandate und unterschreibst.

3. Traum vom Partner bleibt selbst für viele WP's Traum. Logisch, Partnerhierarchie ist ne Pyramide. Unten Fussvolk, oben wenige Kassierer. Erinnert etwas an Schneeballsystem. Und: Ihr steigt unten ein, nicht oben!

Mein Fazit: Das mit 70% Bestehensquote für WP stimmt (IDW/WPK), nur viele kommen gar nicht erst so weit, in diese Statistik aufgenommen zu werden. Krasser Jobstress vorher, StB-Examen, Sinnfrage, Gehalt in Industrie, danach wirds auch nicht besser etc. pp. -> auf dem Weg zum WP ist Prüfung glaub ich ned mal die größte Hürde...

gratuliere,
einer der wenigen beiträge, die ich vollkommen unterschreiben kann, und der nichts schönfärbt. denn die wp ist nichts anderes wie kontrollieren ohne groß eingreifen zu dürfen, da nicht der staat sondern der mandant für die positiv verlaufende prüfung zahlt!