Wird ja nicht bestritten, dass die meisten BWLer nicht auf den Top-Positionen landen. Weshalb auch? Grundsätzlich sind die auf Stellen, die früher mal für kaufmännische Angestellte gedacht waren. Viele haben nur ein FH-Diplom bzw. einen Bachelor. So what, mit den Lehrern nicht vergleichbar.
Welche Fächerkombination in acht Jahren gefragt sein wird kann ein Studienanfänger nicht wissen Hat viel mit Glück zu tun. Zu meiner Zeit war ein Lehramtsstudium gleichbedeutend mit anschließender Arbeitslosigkeit. Deshalb haben das auch fast nur Frauen gemacht. Nach dem Motto, im Notfall kann ich immer noch heiraten und Hausfrau sein. Wer als Mann unbedingt Beamter werden wollte hat ein anderes Studienfach gewählt.
Bzgl. der Berufs- und Verdienstmöglichkeiten hast Du vermutlich keinen so tollen Überblick. Als Geisteswissenschaftler würde ich in den Bereich Medien gehen. Oder zu den Rundfunkanstalten. Da winken Konditionen und Karrieren, die weit über "Lehrer" liegen.
Als ich im Dax-Konzern in der technischen Entwicklung war (TU-Diplom) gab es einen Chef auf einer der obersten Ebenen, der promovierter Theologe war. Zu allem Überfluss war er auch noch sehr viel jünger als wir. Ich muss auch heute noch zugeben, dass der das einzige wirkliche Genie war, das mir jemals begegnet ist. Das galt auch für seine technische Expertise, obwohl er niemals eine technische Ausbildung absolviert hatte.
WiWi Gast schrieb am 09.06.2024:
Bitte hier nicht Lehrer implizit mit dem Top-BWLer vergleichen. Die Masse der BWLer hat keinen Firmenwagen, keine interessanten Dienstreisen und keine ständigen Geschäftsessen in guten Restaurants. Die meisten BWL-Absolventen landen in KMU ohne großen Benefits. Wenn man da mal die Latte für den Vergleich anlegt treffen es die Lehrer sehr gut. Und wenn man schon den Maßstab bei den oberen Kohorten der BWLer anlegt sollte man dazu sagen, dass BWL dann auch kein anspruchsloses Studium mehr ist. Wer bei uns zu den Top 10% gehören wollte musste richtig ranklotzen. Der Praktikumsmarathon kommt noch oben drauf.
Im Übrigen sind in den meisten Fächern die Lehrer die Top-Verdiener wenn man das mal mit dem entsprechenden Entlohnung in der Wirtschaft vergleicht. Der Germanist im Lehramt hat im Durchschnitt sicher ein besseres Packet als der Germanist in der Wirtschaft.
Und was den Lehrermangel angeht: 1) Mangel ist primär in MINT und 2) sollte man nicht den Hauptgrund für den Mangel unterschlagen, nämlich die TZ-Quote von deutlich über 40% (Tendenz steigend). Das ist kein Vorwurf, aber mit einer solchen Quote hätte man doch in den meisten Berufen einen Mangel.
WiWi Gast schrieb am 08.06.2024:
Mit A13 hat man ca. 3,3k bis 3,4k netto. Da ist dann die Krankenkasse schon abgezogen. Ist das wirklich so viel für eine Ausbildung, die zwischen 7 und 8 Jahren dauert? Es gibt BWLer, die gerade mal halb so lange studieren. Und BWL stand noch nie im Ruf, ein besonders schweres Studium zu sein. Deshalb machen es ja auch so viele, die sich einen anderen Studiengang nicht zutrauen.
Latein oder Griechisch zu studieren hätte ich mir nicht zugetraut, obwohl ich das große Latinum habe. Dazu dann kein home office, keinen Firmenwagen und keine netten Dienstreisen. Und keine interessanten Geschäftsessen in guten Restaurants. Eher mal eine Übernachtung in einer Jugendherberge. Es ist schon klar, weshalb sich kaum jemand so einen Job antun möchte. Und dann noch der Stress mit Jugendlichen, heftigen Migrationshintergründen und ehrgeizigen Eltern.
WiWi Gast schrieb am 16.02.2024:
WiWi Gast schrieb am 16.02.2024:
Zeigt sich eigentlich, dass Lehrer A13 unschlagbar ist im Vergleich.
Easy Studium, super WLB, Jobgarantie und dann zum Einstieg mehr verdienen als die meisten nach 10 Jahren selbst in BWL oder MINT.
Wenn man bei A 13 Lehrern nicht nur das gute Nettogehalt, was einem Brutto-Angestellten-Äquivalent von knapp € 90.000 im Jahr entspricht, sondern die Familienbeihilfe, das Kinderzusatzgeld, die bezuschusste Krankenversicherung und vor allem die enorm hohe Altersversorgung in der Pension mit einbezieht, kommen wohl nur die Spitzenverdiener in BWL und MINT jemals in ihrem Leben auf ein vergleichbares Einkommen. Da reden wir dann von € 150.000 aufwärts, also Bereichsleitung, IB Partner und ähnlichem. Und da sind die 27-Stunden-Woche und durchschnittlich 72 Urlaubstage/Ferien der Lehrer auch noch gar nicht drin.
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