Glücksatlas Deutschland 2013: Lebenszufriedenheit im Norden am größten
Die Lebenszufriedenheit der Deutschen bleibt trotz der Euro-Krise auf einem hohen Niveau stabil. Jenseits von Kohle und Karriere prägen vor allem Jobsicherheit, Anerkennung und soziales Klima die Arbeitszufriedenheit. Das zeigt der Glücksatlas 2013, die umfangreichste Bestandsaufnahme zur Lebenszufriedenheit in Deutschland.
Zufriedenheit der Menschen mit Migrationshintergrund
Das Schwerpunktthema des "Deutsche Post Glücksatlas 2013" ist die Frage, wie zufrieden eigentlich die Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland sind. Im Mittelpunkt steht das »subjektive Befinden« der Zuwanderer. Menschen mit Migrationshintergrund sind in Deutschland offenbar recht zufrieden mit ihrem Leben. Vergleicht man die Werte für die allgemeine Lebenszufriedenheit der Gesamtbevölkerung (6,94) und der Migranten generell (6,90), so unterscheiden sie sich minimal mit 0,04 Punkten. Neben wirtschaftlichen Gründen ist die Beherrschung der deutschen Sprache ausschlaggebend. Während jene Migranten, die nach eigener Ansicht über eine sehr hohe Sprachkompetenz verfügen, einen Zufriedenheitswert von 7,2 angeben, liegt der Wert bei jenen mit gar keinen Deutschkenntnissen bei 6,3.
Die Befragung ergibt eine hohe Aufstiegsorientierung der Migranten: Während 48 Prozent der Gesamtbevölkerung der Meinung sind, dass ihre eigene soziale Stellung sich deutlich gegenüber jener der Eltern verbessert habe, sagen das von den Migranten 61 Prozent. 41 Prozent der Menschen mit Migrationshintergrund meinen, dass es ihnen heute finanziell besser geht als vor fünf Jahren, in der Gesamtbevölkerung sind es nur 26 Prozent. Die Frage, ob sie glauben, dass es ihren Kindern später einmal besser gehen wird, bejahen 54 Prozent der Eltern von Kindern unter 30 Jahren mit Migrationshintergrund. Von den einheimischen Eltern sind lediglich 27 Prozent vom Aufstieg ihrer Kinder überzeugt. Zuwanderer sind mit ihrer wirtschaftlichen Lage tendenziell zufriedener: 45 Prozent der gesamten Bevölkerung bewerten ihre eigene wirtschaftliche Lage als gut oder sogar sehr gut, von den Zuwanderern sind es 49 Prozent.
Negativ wird die Lebenszufriedenheit der Zuwanderer durch ökonomische Faktoren (schlechtere Lage bei Beschäftigung, Einkommen, Wohnen) beeinflusst. Eine Rolle spielt auch die "Diskriminierung". Migranten, die sich benachteiligt fühlen, sind deutlich unglücklicher. 57 Prozent sagen, es sei schon vorgekommen, dass sie sich aufgrund ihrer Herkunft ungerecht behandelt gefühlt hätten. Gleichzeitig lässt jedoch die große Mehrheit keinen Zweifel daran, dass solche Erlebnisse nicht der Alltag sind. Lediglich sechs Prozent haben sich häufiger aufgrund ihrer Herkunft ungerecht behandelt gefühlt, 20 Prozent gelegentlich, 30 Prozent nur selten, 38 Prozent noch nie.
Dass die große Mehrheit der Migranten in Deutschland keineswegs isoliert lebt, zeigt die Frage zu den sozialen Kontakten: Jeder Zweite sagt, dass er in Deutschland viele Freunde hat, bei den hier Geborenen ist der Anteil noch größer. Auch die Herkunft des Freundeskreises ist bemerkenswert ausgewogen: 27 Prozent der Personen mit Migrationshintergrund haben überwiegend oder ausschließlich deutsche Freunde, bei 46 Prozent ist der Freundeskreis gemischt, nur 26 Prozent haben ausschließlich oder überwiegend nichtdeutsche Freunde. In der türkischstämmigen Bevölkerung ist dieser Anteil allerdings höher.
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Die Datenbasis des "Deutsche Post Glücksatlas 2013", die Professor Bernd Raffelhüschen, Direktor des Forschungszentrums Generationenverträge an der Universität Freiburg und Johannes Vatter von der Universität Freiburg ausgewertet haben, beruht sowohl auf dem Sozio-oekonomischen Panel (SOEP), das seit 1984 die Lebensumstände der Menschen in Deutschland jährlich repräsentativ abbildet, als auch auf aktuellen Umfragedaten des Instituts für Demoskopie Allensbach vom Sommer 2013 (3.073 repräsentativ Befragte ab 16 Jahre).Die Analyse, wie zufrieden die Migranten mit ihrem Leben sind, wurde im Sommer 2013 in der deutschsprachigen Bevölkerung ab 16 Jahre mit Migrationshintergrund (1.070 repräsentativ Befragte) vom Institut für Demoskopie Allensbach durchgeführt. Die wissenschaftliche Leitung hatte Professor Renate Köcher, Geschäftsführerin des Instituts für Demoskopie Allensbach.