Ob nun Steuerberater, WP, Rechtsanwalt, Patentanwalt, Architekt, Gutachter, in gewissen Grenzen auch Unternehmens- und Personalberater...das sind ja alles "Freie Berufe", deren Gesamtmechanik doch ein wenig von den Angestelltenberufen für BWLer in einem Unternehmen abweichen.
Bei den vorgenannten Berufsgruppen ist man i.d.R. nur in den ersten Berufsjahren (bis zur "Volljährigkeit", also Aufnahme in den Partnerkreis) angestellt, strebt aber i.d.R. eine möglichst unternehmerisch-freiheitliche Situation "danach" an.
Der Steuersachbearbeiter im Unternehmen ist viel mehr Ein- und Ausgangskorb-getrieben, der StB-Partner einer mittelständischen Kanzlei (10-20 Berufsträger) dagegen denkt an Mandantenakquise, ist für die Kosten in der Kanzlei bis zum Klopapier mitverantwortlich, hat auch ein ganz anderes Selbstbild.
Weder ist das eine besser noch das andere schlechter. Es sind schlicht und einfach zwei Paar Schuhe.
Zum konkreten Fall: Nicht zu vergessen ist, dass ja der Staat stets für "Nachfrage" sorgt, indem er neue Steuergesetze erlässt, neue Steuerarten erhebt (vom Abschaffen einer Steuer hört man selten - die Sektsteuer vom Kaiser gibt es immer noch). Wer also analytisch ist, tief ins Detail gehen mag, gleichzeitig aber immer die Gesamtlösung für den Mandanten berücksichtigen kann - für denn kann der StB eine Alternative unter dem Radar der üblichen BWL-Absolventen-Aufnahmekanäle (DAX, Mittelstand, Big 4 Audit, IB, UB) sein.
Steuerlehre ist auch kein "Laberfach", nicht von Frauen überlaufen, man kann seiner Omma in 3 Sätzen erklären, was man da macht, die allgemeine Konkurrenzsituation dürfte auch anders aussehen als in Modefächern, hingegen kommen Steuern nie aus der Mode...
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