ifo Konjunkturprognose 2007/2008: Aufschwung mit niedrigerem Tempo
Die Weltwirtschaft befindet sich im vierten Jahr eines konjunkturellen Aufschwungs
und expandierte auch im Frühjahr 2007 kräftig.
Deutschland
In Deutschland hat sich der Aufschwung nach der
Jahreswende trotz der Erhöhung der Mehrwertsteuer fortgesetzt.
Saisonbereinigt ist die gesamtwirtschaftliche Produktion im ersten
Quartal mit einer laufenden Jahresrate von 2,1 % gestiegen, zuvor hatte
das Expansionstempo allerdings noch bei 4,0 % gelegen. Die
konjunkturelle Grunddynamik ist anhand der aktuellen Daten der
Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen zurzeit jedoch nur schwer
abzuschätzen. Dazu tragen einige Sonderfaktoren bei: Einerseits ist vor
allem die Bauproduktion im ersten Quartal dieses Jahres und teilweise
auch im letzten Quartal des vergangenen Jahres durch die außergewöhnlich
milde Witterung stark begünstigt worden. Andererseits wurden der private
Konsum und das BIP im vierten Quartal durch vorgezogene Käufe angehoben
und im ersten Vierteljahr entsprechend gedrückt. Hinzu kommen
Verwerfungen in der amtlichen Statistikerhebung so war die Entwicklung
von Vorratsinvestitionen und Exporten im Winterhalbjahr verzerrt und
bei der Saisonbereinigung. Insgesamt dürfte die gesamtwirtschaftliche
Produktion im zweiten Quartal 2006 gegenüber dem Vorquartal nach
Schätzungen des ifo Instituts saisonbereinigt mit einer laufenden
Jahresrate von 1 % gestiegen sein. Zum etwas geringeren Wachstumstempo
im Vergleich zum ersten Quartal trägt vor allem der Rückgang der
saisonbereinigten Werte der Bauproduktion bei. Aufgrund der hohen
Dynamik in der zweiten Jahreshälfte 2006 ergibt sich für das erste
Halbjahr 2007 im Vorjahrsvergleich jedoch immer noch ein kräftiger
Zuwachs von 3,0 %.
Im Prognosezeitraum dürfte sich der
konjunkturelle Aufschwung fortsetzen, dabei aber nicht mehr die hohe
Dynamik des vergangenen Jahrs erreichen. Die gesamtwirtschaftliche
Produktion wird im laufenden Jahr um 2,6 % expandieren; arbeitstäglich
bereinigt um 2,8 %. Im Jahr 2008 tritt der konjunkturelle Aufschwung in
seine Spätphase ein. Die Ausrüstungsinvestitionen steigen nochmals,
wenngleich mit einer geringeren Dynamik als bisher. Dafür expandiert der
private Konsum im Zuge einer weiter verbesserten Arbeitsmarktlage. Die
gesamtwirtschaftliche Produktion steigt voraussichtlich um 2,5 %
Aufgrund der größeren Zahl von Arbeitstagen bedeutet dies
kalenderbereinigt allerdings nur noch einen Zuwachs von 2,1 %. Das
Verbraucherpreisniveau wird sich im Jahresdurchschnitt 2007 um 2,1 %
erhöhen; im Jahr 2008 um 1,8 %. Im Prognosezeitraum stützt die anhaltend
hohe Kapazitätsauslastung die Arbeitskräftenachfrage. Der Aufbau der
Erwerbstätigkeit erfolgt dabei hauptsächlich durch
sozialversicherungspflichtige Beschäftigung und ungeförderte
Selbständigkeit. Insgesamt wird die Zahl der Erwerbstätigen im Inland im
Jahr 2007 um 475 000 und im Jahr 2008 um 380 000 zunehmen Der Abbau der
Arbeitslosigkeit setzt sich angesichts der günstigen Konjunktur weiter
fort, jedoch mit verringertem Tempo. Die Arbeitslosigkeit wird im Jahr
2007 um 675 000 und im Jahr 2008 noch um 285 000 zurückgehen. Im
Jahresdurchschnitt 2007 dürfte die Zahl der Arbeitslosen bei 3,8 Mill.
liegen, im nächsten Jahr bei 3,5 Mill.
-
Seite 1:
Weltwirtschaft
-
Seite 2:
Deutschland
-
Seite 3:
Defizit
-
Seite 4:
Eckdaten
Weiteres zum Thema WiWi-News
Nach dem Verzicht auf seine Kanzlerkandidatur stellte Sigmar Gabriel den aktuellen Jahresbericht 2017 vor. Aus dem Bericht mit dem Titel „Für inklusives Wachstum in Deutschland und Europa“ geht hervor, dass das Bundeskabinett eine Zunahme des preisbereinigten Bruttoinlandsprodukts von 1,4 Prozent erwartet. Grund für den Rückgang im Vergleich zum Vorjahr von 1,7 auf 1,4 Prozent ist die geringere Anzahl von Arbeitstagen.
Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung hat sein Jahresgutachten 2016/17 vorgelegt. Das Jahresgutachten trägt den Titel »Zeit für Reformen«. Das neue Jahresgutachten hat drei Schwerpunktthemen: die Bewältigung der Flüchtlingsmigration, die Stärkung der Architektur der Europäischen Währungsunion und die Schaffung von Voraussetzungen für mehr Wachstum in Deutschland.
In der aktuellen Herbstprojektion erwartet die Bundesregierung einen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts von preisbereinigt 1,8 Prozent im Jahr 2016, im Jahr 2017 um 1,4 Prozent und im Jahr 2018 um 1,6 Prozent. Die deutsche Wirtschaft wächst solide weiter, etwas weniger, als noch im Frühjahr angenommen. Der niedrige Ölpreis, der Wechselkurs und die Anstrengungen zur Bewältigung des Flüchtlingszustroms haben dazu beigetragen.
Nach dem Brexit-Votum der Briten werden die wirtschaftlichen Folgen eines EU-Austritts für Deutschland unter Ökonomen heiß diskutiert. Millionen britische Brexit-Gegner protestieren derweil gegen das Brexit-Votum vom 23. Juni 2016. In einer Online-Petition fordern sie eine zweite Volksabstimmung und hoffen auf einen Regrexit, den Exit vom Brexit.
Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) rechnet für 2016 mit einem Wachstum von 1,5 Prozent, nachdem er zu Jahresbeginn noch einen Zuwachs von 1,3 Prozent prognostiziert hatte. Nach der jüngsten Konjunkturumfrage zieht das Wachstum an und die Erwartung der Unternehmen verbessert sich leicht.
Das Preis-Kaleidoskop bietet einerseits einen schnellen Überblick über die Bedeutung von Gütergruppen und über deren Preisentwicklungen.
Das Bruttoinlandsprodukt ist in Deutschland seit 1991 zwar langsamer gestiegen als im Schnitt der Industrieländer. Doch in mancherlei Hinsicht war und ist das deutsche Wachstum nachhaltiger - zum Beispiel, weil viel Geld in die Forschung fließt. Zu den Schwachstellen zählen die eher niedrige Investitionsquote und der hohe Energieverbrauch. Fakten, Analysen, Grafiken und Videos zum Thema Wachstum bietet ein neues Portal des Institut der deutschen Wirtschaft Köln.
Beliebtes zum Thema News
Die Porsche AG übernimmt bis Januar 2024 schrittweise alle Anteile der MHP GmbH. Damit möchte die bisherige Mehrheitseignerin das Wachstumspotenzial der Management- und IT-Beratung MHP konsequent nutzen.
Mizuho übernimmt die Investmentbank Greenhill zu einem Kaufpreis von 15 US-Dollar pro Aktie für etwa 550 Millionen US-Dollar. Greenhill fungiert als M&A- und Restrukturierungsberatungsunternehmen für Mizuho. Die Marke, das globales Netzwerk, die Führung und das Team von Greenhill bleiben bestehen. Die Übernahme soll Mizuhos Wachstumsstrategie im Investmentbanking beschleunigen. Die Mizuho Financial Group ist mit einer Bilanzsumme von etwa 2 Billionen US-Dollar die 15. größte Bank der Welt.
Die Deutsche Bahn bietet 10 Prozent Lohnerhöhung für untere und mittlere Lohngruppen, 8 Prozent für obere und zusätzlich 2.850 Euro Inflationsausgleichsprämie. Nach eigenen Aussagen liegt das durchschnittliche Tarifgehalt bei der Bahn über alle Berufsgruppen aktuell bei 4.000 Euro im Monat. In den letzten zehn Jahren sind die Gehälter bei der DB um 26,5 Prozent gestiegen, und damit mehr als im Öffentlichen Dienst mit 26,1 Prozent.
Ein Fakeshop ist – wie der Name bereits andeutet – ein gefälschter Online-Shop. Es wird immer schwieriger, Fakeshops von seriösen Online-Shops zu unterscheiden. Mit dem Fakeshop-Finder bietet die Verbraucherzentrale ein kostenloses Online-Tool an, um die Webseiten (URLs) von Online-Shop zu überprüfen. Die Website zeigt zudem, wie sich Fakeshops erkennen lassen. Ein Fakeshop-Glossar, eine Liste häufiger Fragen zu Fakeshops und ein Fakeshop-Kalender mit saisonalen Fakeshop-Listen runden das Angebot ab.
Péter Horváth, der Controlling-Pionier und Firmengründer der Unternehmensberatung Horváth, ist am 4. Juni 2022 im Alter von 85 Jahren gestorben. Die über 1.000 Mitarbeitenden der international tätigen Managementberatung Horváth trauern um ihren Aufsichtsrat. 1973 baute Péter Horváth an der TU Darmstadt den ersten Lehrstuhl für Controlling in Deutschland auf. Sein Standardwerk „Controlling“ ist inzwischen in der 14. Auflage erschienen und gilt unter Wirtschaftsstudierenden als Controlling-Bibel.
Noch ist die viadee Unternehmensberatung AG unter IT-Talenten ein echter Geheimtipp. Sie vereint Beratung und Softwareentwicklung und berät regionale Unternehmen in NRW. In den Mittelpunkt stellt sie dabei ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Neben der individuellen Förderung loben diese flache Hierarchien, ein familiäres Arbeitsumfeld und eine außergewöhnliche Work-Life-Balance. Dafür wurde die viadee bei „Bester Arbeitgeber Deutschland 2022“ gerade mit Platz 6 und in NRW mit Platz 2 ausgezeichnet.
Nach massiven Protesten und drohender Kündigungen aus dem Gesundheitswesen, der Pflege sowie tausender Staatsbediensteten aus Armee, Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst nimmt Tschechien die Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen und Personen über 60 Jahre zurück. Der tschechische Premierminister Petr Fiala erklärte in einer Pressekonferenz: "Die Impfung gegen Covid-19 wird nicht verpflichtend sein." "Wir finden keine Gründe für eine Impfpflicht und wir wollen die Gräben in der Gesellschaft nicht vertiefen.", erläuterte Fiala die Position der Regierung zur Impfpflicht.