WiWi Gast schrieb am 15.11.2023:
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Ein FH Studium Maschinenbau enthielt jedenfalls vor einigen Jahren, wie ich selbst zusammen mit einer Bekannten exakt untersuchte, die gleiche Anzahl an Vorlesungen wie an einer Uni. Zusätzlich existierte an der FH ein Praxissemester. Die Tatsache, dass das Studium an einer FH kürzer ist, hängt ausschließlich mit der Länge der Semesterferien zusammen. Ein Semester an einer FH dauert länger als ein Semester an einer Uni. Das heißt, dass das Studium an der FH durch das zusätzliche Praxissemester umgfangreicher ist.
- Ich kannte eine Frau, deren Tochter nach dem Abitur zunächst an einer FH Maschinenbau studierte und das nicht abschließen konnte, weil es ihr zu schwer war. Danach wechselte sie an eine Uni und schloss dort ein Maschinenbaustudium ab. Sie sagte, dass an der FH viel mehr vorausgesetzt wird.
Der Betreuer meiner Diplomarbeit in einem Fraunhoferinstitut (Ein Abteilungsleiter, der später Professor an einer Uni wurde) sagte mir, dass er zunächst an der gleichen FH wie die eben erwähnte Frau seinen Abschluss in Maschinenbau machte und danach seinen Abschluss an einer Uni und dass ihm die 2 an der FH wesentlich schwerer fiel als die 1 an der Uni.
Ein ehemaliger Bekannter von mir, der zunächst an der gleichen FH wie die vorher erwähnten seinen Abschluss Als Elektroingenieur gemacht hatte, sagte mir, als er an einer Uni weiter studierte: "Du glaubst gar nicht, was an der Uni für Leute rumlaufen, wie wenig Ahnung die von Mathe haben, Das kannst Du Dir wirklich nicht vorstellen."
Das alles entspringt nicht der Fantasie, sondern ist Realtität.
Kann ich so bestätigen, auch ich bin von einem FH BWL bachelor zu TU9 Physik gewechselt, weil mir die Mathematik im fh bwl Studium zu anspruchsvoll war.
Schwerer ist immer relativ.
Was Mathe, Technische Mechanik und Physik angeht, kann man mit dem, was man an der FH lernt, an der Uni einpacken. Es ist nicht die selbe Liga, es ist nicht mal der selbe Sport.
Aber kann schon sein, wie in dem Fall die "Tochter des Bekannten", dass sich Menschen mit Begabung zur Mathematik aber keinem Bezug zur Technik, an der FH schwer tun, weil man da mehr Labore etc hat, mehr praktisch können muss. An der FH sind Theoretiker im Nachteil.
Ob man als FH Ingenieur ein Ing zweiter Klasse ist, wage ich für die Praxis mal zu bezweifeln.
Vielleicht kennt ihr ja die Formula Student, das ist ein internationaler Wettbewerb, in dem Studenten in selbst entwickelten und gebauten Formel Rennwagen gegeneinander antreten.
Da gibts aber nicht nur Punkte für die Rennstrecke, sondern für Effizenz, Wirtschaftlichkeit, etc etc.
Im Gegensatz zu irgendwelchen Zeitungsrankings mit undurchsichtigen Kriterien sieht man da, was die Studenten der jeweiligen Hochschule/Uni, wirklich drauf haben.
Und dann werft mal ein Blick auf die aktuelle Weltrangliste, da ist die FH Zwickau (WHZ) auf Platz 6, die DHBW auf Platz 10.
Das MIT auf Platz 18, die deutschsprachigen "Elite" TUs liegen aktuell auf Platz 15 (KIT), Platz 24 (RWTH) , Platz 35 (ETH).
(Stand 11/23; Wobei z. B. die WHZ auch schon Weltraglistenerster war und auch die Hochschulen Ostfalia, München, Ingolstadt oder Ulm immer sehr gute Ergebnisse erzielen).
https://fs-world.org/E/
Und wie gesagt, in diesem Ranking treten die Studenten in Bereichen Konstruktion, Entwicklung, Design, Wirtschaftlichkeit etc gegeneinander an und zeigen was die drauf haben, was die im Studium gelernt haben.
Lange Rede kurzer Sinn: An einer guten deutschen FH wirst du zu einem Ingenieur ausgebildet der sich in der Praxis vor keiner Konkurrenz scheuen muss, auch wenn bei der Theorie im Vergleich zu TUs schon viel weggelassen wird.
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