Konstruktion - Der Wirtschafts-Thriller: Teil 23
Wahrheit oder Pflicht?
Er wusste, schien instinktiv zu spüren, dass sie im Begriff war ihn zu verstehen. Das klingt wie eine Warnung! Karyn Volonski schaute mit von Argwohn gezeichnetem Blick in seine Richtung. Wir sollten nicht allein in eine vollkommen unkritische Haltung verfallen und jedes noch so genial anmutende und imposante Bauwerk unendlich glorifizieren. Mag der Zweck auch die Mittel heiligen! Erneut ging ein eisiger Blick von Philipp in Richtung von Seymour, der diese Anspielung auf seine zweifelhaften Methoden durchaus erkannt hatte. Seymour konterte mit einem seinerseits schneidend kalten Blick, der signalisierte, dass Philipp sich ja in Acht nehmen solle.
Natürlich sind wir bestrebt alles Erdenkliche zu tun und es selbstredend immer im Sinne der Brücke zu tun! Zum Ende hin war die Stimme von Philipp immer lauter geworden, hatte förmlich den Höhepunkt eines Crescendo erreicht und auch bei den letzten Worten waren anklagende Blicke in Richtung von Seymour entsandt worden. Und das vor laufender Kamera. Wenn sie mich bitte entschuldigen würden! Philipp war sodann aufgestanden und hatte den Raum fast fluchtartig verlassen.
Er war nicht stolz auf das gewesen, was er da gerade getan hatte, aber es war ihm als das einzig Richtige vorgekommen. Denn durch das, was er getan hatte, hatte er sich nicht zum erklärten Handlanger dieses Schurken gemacht und hatte nicht vor laufenden Kameras im übertragenen Sinne den Pakt mit dem Mystery Man unterzeichnet. Der CNN hatte all das tatsächlich eingefangen. Es war aber nicht entscheidend, was davon in letzter Konsequenz gesendet wurde. Entscheidend war, dass er für sich einen Sieg errungen hatte. Doch wusste er noch nicht zu welchem Preis.