Hallo,

ich stehe momentan vor der Frage in welches deutsche Office ich gehe. Richtige soziale Bindungen habe ich in keiner Großstadt (kenne überall Leute aber mein eigentlicher Freundeskreis ist meiner kleineren Heimatstadt).
Da ich mich im Süden sehr wohl fühle zieht es mich eigentlich ins Münchner Office. Allerdings möchte ich, trotz üppigem Beratergehalt, ungern mehr als 1000€/Monat für meine Wohnung zahlen (finde es einfach unnötig, ich bin grundsätzlich MO-DO weg und 1-2x im Monat auch noch Freitags und am WE in meiner Heimatstadt).

Wie die Münchner allerdings wissen kann ich für 1000€ entweder weit raus, in eine WG oder in eine enge alte Wohnung ziehen. Eine WG ist eine Option für mich, alles andere kommt eigentlich nicht in Frage.

Mir kam die Idee, mir eine schöne Wohnung für ca. 1500€ (der Unterschied ist riesig finde ich) zu nehmen, und die Wohnung auf airbnb anzubieten. Generell jeden MO-DO aber eigentlich auch am Wochenende weil ich ja, falls die Wohnung gebucht wird, auch einfach ein Wochenende in die Heimat kann.

Gibt es jemand unter euch der so ein Modell praktiziert? Funktioniert es? Muss ich die Einnahmen versteuern?

Freue mich über alle Erfahrungen!

Ich mache es so ähnlich. Ich arbeite als SAP Berater und bin somit auch sehr viel unterwegs. Meine jetzige Wohnung gehört mir, da ich sie gekauft habe, aber ich muss natürlich monatlich was abdrücken. Ich habe eine junge Mieterin gefunden, welche ca. 80% der Kosten übernimmt und in der Wohnung leben kann, für die Vergünstigung von 20% kann ich am Wochenende und machmal bereits auf Freitag in einem der drei Zimmer in meinem Bett schlafen und habe dort auch meine Kleidung, bzw. das nötigste in meinem Zimmer.

Wichtig ist natürlich, dass man solche Vermietungen nur mit Leuten macht, die deine Wohnung nicht verwüsten, in Zahlungsnot usw. kommen, etc. etc.

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen dass es zu Problem wg. der Untervermietung kommen kann. Das würde ich vorab mit den Vermieter klären.

Schau mal nach 'airgreets'. Ist ein Start-Up, dass genau deinen Bedarf abdeckt. Hab mal ne zeitlang für airgreets gejobbt und es waren alle Beteiligten positiv angetan von der Idee und auch von der Umsetzung.

Danke für eure Antworten!

Ich hatte mir weniger einen dauerhaften Untermieter vorgestellt als vielmehr regelmäßig Touristen, Wochenendgäste etc. Das mit dem extra Zimmer ist aber eine gute Idee.. dann kann ein Zimmer abgeschlossen bleiben und dort sind alle privaten Dinge drin.

Vermieter müsste natürlich damit einverstanden sein - klar.

airgreets klingt sehr gut, danke für die Idee. Hatte mir selbst schon überlegt das quasi mit einem elektrischen Schloss zu regeln oÄ. Der Service scheint einem einiges abzunehmen, die Frage ist aber natürlich wieviel am Ende dann noch vom Profit übrig bleibt, ob sich das ganze lohnt.. klingt aber gut!

Du solltest deine Einnahmen, wenn sie höher als 520EUR p.a. sind, in der Steuererklärung angeben. Ebenso deine in diesem Zusammenhang angefallenen Ausgaben (hauptsächlich dein Mietaufwand). Sobald die Differenz aus Einnahmen zu Ausgaben positiv (=Gewinn) ist, muss diese natürlich entsprechend versteuert werden. Putzkosten kannst du übrigens nicht absetzen.

Ich empfehle dir auch dazu, das Konzept einer 3-Zimmer-Wohnung mit einem verschlossenen/privaten Zimmer zu fahren. Ich habe 1 Jahr über airbnb meine komplette 3ZW unter der Woche vermietet. Es war mir aber irgendwann sehr unangenehm, meine sensiblen Dokumente mit fremden Leuten zu wissen. Seit 2 Jahren vermiete nur noch 2 Zimmer.
Das muss aber eigentlich dann auch in der Steuererklärung so angegeben werden (50 von 70m² werden vermietet / damit nur anteilige Mietausgaben relevant).
Ich hatte keine Einbußen an Anfragen durch diese Beschränkung, lediglich minimal geringere Umsätze. Dafür aber auch gefühlt entspanntere Gäste: umso kleiner die Gruppe, je unwahrscheinlicher sind eskalative Partys. Am besten sind Paare.

Bei mir gab es irgendwann eine Verwarnung von meinem Vermieter, nachdem ich zweimal hintereinander Pech mit "Partygruppen" hatte. Die Nachbarn haben sich dann beschwert.

Daher mein Tipp an dich: sei sehr selektiv. Ich lehne 30% aller Anfragen ab (obwohl Wohnung frei), weil ich idR nur noch Paare (keine zwei Kumpels w/m o.ä.) annehme. Damit habe ich einfach die besten Erfahrungen gemacht. Außerdem ist eine gute/flexible Putzfrau Pflicht. Das ist aber fast schwieriger zu finden als eine Wohnung ;-)

Ich habe dieses Jahr effektiv (inkl. Nebenkosten/Strom/Inet/GEZ) für meine sehr zentrale 3 Zimmer-Wohnung (Lage ist König bei Airbnb) weniger gezahlt als andere für ein popeliges WG-Zimmer in Randlage

Airgreets defintiv eine sehr gute Empfehlung. Anders wäre das mit Beraterleben auch schwer umsetzbar wenn deine Nachbarn dich nicht stark supporten.

für 1500 eine gute Wohnung sicherlich möglich. Andernfalls gibt es auch WG Zimmer für 600-800€ die cool sind (wenn man Zeit hat diese zu suchen)

WiWi Gast schrieb am 12.12.2017:

Du solltest deine Einnahmen, wenn sie höher als 520EUR p.a. sind, in der Steuererklärung angeben. Ebenso deine in diesem Zusammenhang angefallenen Ausgaben (hauptsächlich dein Mietaufwand). Sobald die Differenz aus Einnahmen zu Ausgaben positiv (=Gewinn) ist, muss diese natürlich entsprechend versteuert werden. Putzkosten kannst du übrigens nicht absetzen.

Ich empfehle dir auch dazu, das Konzept einer 3-Zimmer-Wohnung mit einem verschlossenen/privaten Zimmer zu fahren. Ich habe 1 Jahr über airbnb meine komplette 3ZW unter der Woche vermietet. Es war mir aber irgendwann sehr unangenehm, meine sensiblen Dokumente mit fremden Leuten zu wissen. Seit 2 Jahren vermiete nur noch 2 Zimmer.
Das muss aber eigentlich dann auch in der Steuererklärung so angegeben werden (50 von 70m² werden vermietet / damit nur anteilige Mietausgaben relevant).
Ich hatte keine Einbußen an Anfragen durch diese Beschränkung, lediglich minimal geringere Umsätze. Dafür aber auch gefühlt entspanntere Gäste: umso kleiner die Gruppe, je unwahrscheinlicher sind eskalative Partys. Am besten sind Paare.

Bei mir gab es irgendwann eine Verwarnung von meinem Vermieter, nachdem ich zweimal hintereinander Pech mit "Partygruppen" hatte. Die Nachbarn haben sich dann beschwert.

Daher mein Tipp an dich: sei sehr selektiv. Ich lehne 30% aller Anfragen ab (obwohl Wohnung frei), weil ich idR nur noch Paare (keine zwei Kumpels w/m o.ä.) annehme. Damit habe ich einfach die besten Erfahrungen gemacht. Außerdem ist eine gute/flexible Putzfrau Pflicht. Das ist aber fast schwieriger zu finden als eine Wohnung ;-)

Ich habe dieses Jahr effektiv (inkl. Nebenkosten/Strom/Inet/GEZ) für meine sehr zentrale 3 Zimmer-Wohnung (Lage ist König bei Airbnb) weniger gezahlt als andere für ein popeliges WG-Zimmer in Randlage

Das klingt sehr gut, danke für deine Tipps. Das mit dem Privatzimmer ist für mich inzwischen Pflicht - habe schon gar keinen Bock absolut alles 100% aufzuräumen sondern ist schön ein Zimmer zu haben in dem halt trotzdem mal Kleidung oder so rumliegen kann.

Kannst du mir sagen in welcher Stadt du das ganze machst? Bist du auch Berater? Falls ja: geht die Wohnung auch unter der Woche weg oder eigentlich nur am Wochenende?

Ich habe nicht den Anspruch damit Gewinn zu machen - möchte lediglich meine Mietbelastung senken.

WiWi Gast schrieb am 12.12.2017

Das klingt sehr gut, danke für deine Tipps. Das mit dem Privatzimmer ist für mich inzwischen Pflicht - habe schon gar keinen Bock absolut alles 100% aufzuräumen sondern ist schön ein Zimmer zu haben in dem halt trotzdem mal Kleidung oder so rumliegen kann.

Kannst du mir sagen in welcher Stadt du das ganze machst? Bist du auch Berater? Falls ja: geht die Wohnung auch unter der Woche weg oder eigentlich nur am Wochenende?

Ich habe nicht den Anspruch damit Gewinn zu machen - möchte lediglich meine Mietbelastung senken.

Ja, Berater.
Frankfurt.
Ich vermiete fast ausschließlich unter der Woche (Mo-Do), da ich am Wochenende eben in Frankfurt sein möchte. Während meines Urlaubs vermiete ich natürlich die ganze Woche. Dieses Jahr habe ich bisher an 12Wochenenden vermietet, obwohl ich anfragetechnisch wahrscheinlich auf 40WE gekommen wäre.
Auslastung unter der Woche ~20-50%, bzw. habe ich dieses Jahr ~100Tage vermietet (inkl. Wochenende). Bei mir mieten auch Business-Leute (besonders zu Messe-Zeiten). Wie gesagt, ich könnte deutlich mehr vermieten, aber ich bin selektiv. Mir geht es ja auch nicht um Gewinn, sondern um Fixkostenreduzierung.
Potentielle Auslastung stelle ich mir in München tendenziell höher vor (mehr Touris, dafür evtl. weniger Business-Paare), wenn denn die Lage stimmt. Kenne den Münchner Immo-Markt jetzt nicht genau, aber bin mir sicher, dass man dort in einer attraktiven Innenstadtlage auch mehr zahlt als in Frankfurt?

WiWi Gast schrieb am 12.12.2017:

WiWi Gast schrieb am 12.12.2017

Das klingt sehr gut, danke für deine Tipps. Das mit dem Privatzimmer ist für mich inzwischen Pflicht - habe schon gar keinen Bock absolut alles 100% aufzuräumen sondern ist schön ein Zimmer zu haben in dem halt trotzdem mal Kleidung oder so rumliegen kann.

Kannst du mir sagen in welcher Stadt du das ganze machst? Bist du auch Berater? Falls ja: geht die Wohnung auch unter der Woche weg oder eigentlich nur am Wochenende?

Ich habe nicht den Anspruch damit Gewinn zu machen - möchte lediglich meine Mietbelastung senken.

Ja, Berater.
Frankfurt.
Ich vermiete fast ausschließlich unter der Woche (Mo-Do), da ich am Wochenende eben in Frankfurt sein möchte. Während meines Urlaubs vermiete ich natürlich die ganze Woche. Dieses Jahr habe ich bisher an 12Wochenenden vermietet, obwohl ich anfragetechnisch wahrscheinlich auf 40WE gekommen wäre.
Auslastung unter der Woche ~20-50%, bzw. habe ich dieses Jahr ~100Tage vermietet (inkl. Wochenende). Bei mir mieten auch Business-Leute (besonders zu Messe-Zeiten). Wie gesagt, ich könnte deutlich mehr vermieten, aber ich bin selektiv. Mir geht es ja auch nicht um Gewinn, sondern um Fixkostenreduzierung.
Potentielle Auslastung stelle ich mir in München tendenziell höher vor (mehr Touris, dafür evtl. weniger Business-Paare), wenn denn die Lage stimmt. Kenne den Münchner Immo-Markt jetzt nicht genau, aber bin mir sicher, dass man dort in einer attraktiven Innenstadtlage auch mehr zahlt als in Frankfurt?

Ja München ist leider nochmal ein Stück teurer als Frankfurt (subjektive Wahrnehmung). Aber wie gesagt ist für mich noch völlig offen wo ich hin gehe. Generell gefällt mir aber das Konzept sehr.
Übergibst du die Schlüssel etc immer selbst und nimmst die Wohnung auch wieder ab oder nutzt du einen Service (s.o.)?

WiWi Gast schrieb am 12.12.2017:

Ja München ist leider nochmal ein Stück teurer als Frankfurt (subjektive Wahrnehmung). Aber wie gesagt ist für mich noch völlig offen wo ich hin gehe. Generell gefällt mir aber das Konzept sehr.
Übergibst du die Schlüssel etc immer selbst und nimmst die Wohnung auch wieder ab oder nutzt du einen Service (s.o.)?

Habe einen Briefkasten mit Zahlencode (nach Abstimmung mit Vermieter nachgerüstet auf eigene Kosten). In dem Briefkasten einen befestigten Behälter mit zweitem Zahlencode worin sich der Schlüssel befindet. Beide Zahlencodes erhält der Mieter am Tag seiner Anreise. Somit kann er sich alleine rein/rauslassen. Putzfrau kommt nach Abreise und verändert beide Codes wieder (ich habe ein recht einfaches "TAN"-System entwickelt). Ich möchte demnächst aber auf eine Smart-Solution umstellen, da es auch schon einmal vorgekommen ist, dass meine Putzfrau die Umstellung vergessen hat und meine Mieter somit den falschen Code bekommen haben. Suche dort aber noch das optimale System. Wäre die Wohnung mein Eigentum, hätte ich auch die Haustür schon längst mit einer schlüssellosen Alternative umgerüstet.
Von solchen Services wie oben beschrieben, halte ich nichts. Das frisst unnötige Teile des Kuchens. Da ich nicht profitabel bin/sein möchte, würde es mir auch nichts nutzen, wenn ich die Kosten dafür absetzen könnte (weiß ich nicht, ob das überhaupt möglich wäre).

Wie ich schon gesagt habe: Eine vertrauensvolle, kompetente und flexible Putzfrau ist sehr wichtig aber auch sehr schwer zu finden. Meine bekommt deswegen auch umgerechnet 15EUR/Stunde (unter der Hand muss ich gestehen, das war ihre Voraussetzung).

Wichtig: Vorher mal in deinem Wunschviertel schauen, was bereits angeboten wird und dich daran orientieren / deine Chancen ausmalen. Übernimm dich nicht unnötig mit einer 2000EUR/Monat-Wohnung, bei der du keine garantierte Nachfrage hast. Außerdem höhere Abschreibungen für Geschirr/Handtücher/Bettzeugs/Möbel einrechnen. Bei mir immerhin ~50EUR/Monat. Weiteres Risiko ist auch die Marktregulierung wie in Berlin oder Hamburg. Daher bitte nicht meine positive Erfahrungen als Standard nehmen.

Diese vertrauensvolle, kompetente und flexible Putzfrau zu suchen übernimmt u.A. ein oben beschriebener Service. Was einen dann günstiger kommt zeitlich und monetär, ist wohl bei jedem unterschiedlich.

WiWi Gast schrieb am 12.12.2017:

Diese vertrauensvolle, kompetente und flexible Putzfrau zu suchen übernimmt u.A. ein oben beschriebener Service. Was einen dann günstiger kommt zeitlich und monetär, ist wohl bei jedem unterschiedlich.

Da haben wir anscheinend beide unterschiedliche Ansichten. Ich möchte nämlich Vertrauen+Kompetenz selbst einschätzen und habe dort auch sicherlich andere Vorstellungen als andere. Und ob mir ein bezahlter Service Personen vorschlägt oder ich mit einem Vormittag Aufwand selbst eine Shortlist zusammenstelle, ist im Endeffekt egal, da ich die Personen ja so oder so persönlich kennenlernen möchte und somit keine Zeitersparnis habe.

Aber für Leute, die wirklich so wenig Zeit/Aufwand wie möglich haben möchten oder die sich ungern mit solchen Dingen beschäftigen, ist das sicherlich eine gute Alternative.