Was heißt "von Nachteil"? Welche Erwartungen an Dein Berufsleben hast Du und zu welchen Kompromissen bist Du bereit? Wenn Dir die Arbeitszeit wichtiger als alles andere ist, dann kannst Du das sicher so handhaben. Ob man mit dieser Einstellung "nach oben" kommt, hängt von der Branche, vom Betrieb und von den Vorgesetzten ab.
"wenn du deine aufgaben in der zeit erledigst warum solltest du dann länger bleiben?"
Was heißt denn "Deine Aufgaben"? In einem akademischen Umfeld sind die Aufgaben meist so formuliert, dass man den erforderlichen Input selbst gestaltet. Man kann immer mehr Zeit in etwas investieren. Man muss selbst wissen, wann es zu viel ist. Wichtige Weichenstellungen finden fast immer abends statt. Wer um 17 Uhr gegangen ist, ist nicht mehr da, wenn der Abteilungsleiter um 18 Uhr auf die Idee kommt, mit einem Mitarbeiter nochmal über ein Sonderprojekt nachzudenken.
Wer unbedingt pünktlich Schluss machen will, sollte sich möglichst einen Chef suchen, der von seiner Karriere nichts mehr zu erwarten hat, aber auf einem sicheren Stuhl sitzt. Der macht garantiert pünktlich Schluss. Dann aber nicht rumjammern, wenn man selbst nicht gefördert wird.
Grundsätzlich könnte man strategische, unkonkrete Aufgabenstellungen oder wichtige Projekte mit hoher Sichtbarkeit meiden, um nicht in die Versuchung zu kommen, abends lange zu arbeiten. Ob man mit diesem Berufsleben dann zufrieden ist, sollte man sich vorher überlegen.
"Ich arbeite selber bei einer Big4 und da werde ich auch manchmal schräg angeschaut, wenn bei mir um 18 Uhr der Stift fällt."
Wer um 8 Uhr anfängt, hat um 18 Uhr schon über 9 Stunden gearbeitet (10 Stunden minus Mittagspause). Das sind bei einem 40h-Vertrag weit über 200 Überstunden im Jahr. Der Threadersteller ist schon in der Hängematte, wenn bei Dir der Stift fällt. Und Du wirst trotzem schräg angeschaut - so verschieden kann die Welt sein.
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