Ich überleg gerade, an welchem Big4 Standort ich mich für einen Berufseinstieg Wirtschaftsprüfung bewerbe, gibt es da Geheimtipps etc.?
Besonders würde mich auch mal ein Vergleich der Hauptstadtbüros der Big4 interessieren, wie gut/schlecht ist PWC Berlin, EY Berlin & KPMG Berlin im Bezug auf Größe, Entwicklungsmöglichkeiten etc...

schließt PwC nicht eines seiner Büros in Berlin?

Ich bin bei KPMG Berlin... Das Gebäude ist klasse, Größe noch vollkommen in Ordnung. Ich bin zwar meistens nur Freitags im Büro, aber es ist echt nett da.
Entwicklungsmöglichkeiten: die haben mal echt rein gar nix mit deinem Standort zu tun! Die Möglichkeiten unterscheiden sich nicht, egal ob Niederlassung Berlin, Stuttgart oder Bielefeld

komm zu FFM in den FS. Da musst du nicht viel reisen. Tolle Stadt.

Also PWC hat zwei Büros, eins in Charlottenburg und eins am Potsdamer Platz - wollen die dann etwa beide irgendwo zusammenlegen oder wie ist das gemeint?

EY Berlin ist super, noch besser ist Hamburg. Eschborn und Stuttgart geht gar nicht, DUS hat ne schlechtere Stimmung, München ist stressig und die kleinen Büros muss man mögen.

Also Berlin hab ich mir daher überlegt, da es die größte Stadt in Deutschland ist und die Mieten gleichzeitig noch ganz bezahlbar. München und Frankfurt sind sicherlich schöne Städte, aber wenn ich 800 EUR für die letzte Mist-Wohnung ausgeben muss, ist das auch nicht gerade toll.
An größeren Städten/Standorten bleiben dann noch Hamburg, Düsseldorf/Köln & Stuttgart. Ich denke mal für Rhein/Ruhrgebiet oder das Schwabenländle muss man schon geboren sein, während Berlin, München, Hamburg und Frankfurt eher Städte sind, in die man auch hinzieht. Die Vier sind also zur Zeit meine Favoriten, wobei die Präferenz zu Berlin geht, aber bei zu den anderen drei Städten könnt ihr mir auch gerne etwas sagen :).

Bei allen spielt die Musik - mehr oder weniger - in Frankfurt, München und Düsseldorf. Hamburg ist schon wesentlich kleiner, in Berlin ist sehr viel overhead und die Mandate sind dann stark zerstreut (=mehr Reisen).

Wenn Du also in Deiner Region eine NL hast, dann würde ich mich dort bewerben. Ansonsten würde ich eine der drei o.g. Städte nehmen. Ich habe mich damals für Düsseldorf entschieden, weil es im Vgl. zu München und Frankfurt etwas preiswerter ist (Gehalt wäre überall gleich gewesen). Düsseldorf ist nicht Ruhrgebiet!!!

Also EY Berlin hat ja fast nur Mandanten in Berlin-Mitte...

Düsseldorf ist mittlerweile teurer aus Frankfurt. Stimmung ist echt mies :(

Berlin ist nicht zu empfehlen, generell wenig Industrie und Wirtschaft. Und das hat zumindest bei KPMG und PWC mittelfristig eine ganze Menge mit Karriere und Entwicklung zu tun.
München ist bei PWC teils super, teils unterirdisch, kommt auf die Abteilung an, wo du hin willst. KPMG München derzeit eher nicht so toll, da einige Kundenverluste und zu viel Leute derzeit.
Hamburg ist ähnlich Berlin, aber nicht ganz so schlimm. Etwas mehr Arbeit, aber dafür sehr viel teurer bei den Mieten.
Miete in München ist übrigens auch nicht so schlecht. Für 600 € bekommst Du da schon was nettes mit 40-50 m".
Bei FFM würde ich KPMG empfehlen. Wobei wenn du nach FFM gehst, dann kannst du auch nach Stuttgart gehen, da ist kein Unterschied mehr.

Kannst du das mal näher erläutern bezüglich PWC Berlin, wenig Wirtschaft und Karriere?
Abteilung wie bereits im Eingangspost geschrieben: Allgemeine Wirtschaftsprüfung.

Also wenig Wirtschaft Berlin: Vergleiche doch mal die Anzahl von DAX Unternehmen und andern Großunternehmen, die in Berlin und bspw. in München sind. Oder die Arbeitslosen oder Erwerbstätigkeitsrate.
Oder ganz platt, die Mitarbeiterzahlen der WP Gesellschaften an den Standorten Berlin und anderen Städten im Vergleich.

Wenig Wirtschaft = weniger potentielle Mandanten, die gut zahlen.

Weniger Mandanten = weniger Arbeit.
Insgesamt wird man immer mehr Associates haben, wie Manager, wie Partner. Das nennt sich Pyramidenstruktur.
Alles zusammen gibt es also erstmal in Berlin weniger Managermöglichkeiten als an anderen Standorten. Das hat nichts mit PWC zu tun, sondern ist bei allen gleich.
Zudem, ein Job bei PWC, KPMG, E&Y oder Deloitte in Berlin ist das große Los. In München ist das große Los eher der Job bei BMW, Allianz, MünchnerRück, Linde und was es da sonst noch alles gibt. Das heißt, dass die Manager bei Berlin auch nicht so schnell das Unternehmen verlassen werden. Weniger Fluktuation, weniger offene Stellen im Managerbereich, geringere Karrieremöglichkeiten.

Wenn es um das Thema Karriere geht, dann solltest du nach FFM, Düsseldorf und vor allem Stuttgart oder München gehen, auch wenn die Mieten höher sind.

München: 40 qm mind. 650.- warm, jedoch ohne Strom, Tel. etc., zudem ist es derzeit schwierig wie noch nie, überhaupt eine Wohnung zu finden, es kommen außerdem noch ca. 3 MM für den Makler hinzu. Viel Spaß.

München, 52 qm, 680 warm. 25 Minuten U/S Bahn in die Innenstadt. Wohnung ohne Makler bekommen. Danke für den Spaß, hab ich.

Eure Annahmen bzgl. Jobchancen in Berlin sind teilweise falsch. Die Manager, die da arbeiten können doch auch für einen neuen Job aus Berlin wegziehen und damit woanders Nachfrage "kannibalisieren"

Mittel- bis langfristig wird Berlin wieder etwas mehr zu bieten haben.
Schaut euch doch mal den internationalen Attraktivitätszuwachs der letzten Jahre an. Ich denke schon, dass es einige Firmen immer öfter nach Berlin/Brandenburg ziehen wird. Erst recht, wenn der neue Airport fertig ist.
Berlin wird sich aber weiterhin schwer tun, z.B. wirtschaftlich zu HH aufschließen zu können. Ich denke aber, dass der Abstand etwas kleiner wird.

warum sollten die Manager aus Berlin wegziehen, wenn sie dort Familie und privates Umfeld haben? Ich glaube, als Manager ist man nicht mehr ganz so flexibel wie ein junger Hochschulabsolvent.
Es sollte sich auch aufheben mit den Managern, die innerhalb der Gesellschaft von anderen Standorten nach Berlin ziehen wollen. Und ich glaube auch nicht, dass mittelfristig ein DAX Unternehmen mal eben nach Berlin zieht. Was interessiert, was in 20 Jahren ist? Im Moment ist die lokale Politik Abschreckung genug für Unternehmen, nach Berlin zu gehen. Berlin wird die nächsten 20 Jahre noch genauso eine Trauerrolle spielen, wie es das Ruhrgebiet oder Hannover macht. Es gibt kein Argument, das dagegen spricht. Ein Unternehmen wählt seinen Standort nicht nach der Anzahl von Improtheaterbühnen, Kunsthallen, Christopher Street Days und Nachtclubs.

Ich glaube wenn es um Deutschlandzentralen ausländischer Konzerne geht, dann liegt Berlin ganz weit vorne. Dass ein Dax-Unternehmen natürlich nicht einfach seinen Standort ändert, ist klar.
Sobald die Bahn-Privatisierung durch ist, hat dann Berlin auch wieder ein DAX-Unternehmen und nicht eben das Kleinste.
Geht es aber wirklich darum? Ich höre es so oft, dass DAX-Mandanten oft nur Prestige sind und die Margen bei größeren Mittelständlern besser sind.
Die Mitarbeiterzahlen sind mit 750 (PWC) und 800 (KPMG) jetzt auch nicht so gering. EY und Deloitte weiß ich leider nicht.

Das ist doch eher Wunschdenken, oder?

das Thema mit der Regierung ist ja nun nur noch ein sehr kurzes temporäres...

Vergleichen kann man das Ruhrgebiet mit Berlin nicht. Aber bitte:
Hannover mit Berlin zu vergleichen-das hinkt doch gewaltig, auch wenn´s nur auf die nicht vorhandenen Chancen bezogen war.
Ich glaube, dass mit der fortschreitenden Entwicklung des EU-Ostraums sehr wohl Potentiale für Berlin da sind.

Hallo,

Ich finde deine Ansicht ganz interressant, muss mich gerade um einen Standort entscheiden. Worauf basiert den deine Meinung, da du dich ja sehr auszukennen scheinst fände ich es interressant auch was in München gut und was unterirdisch ist.

Vielen Dank

Es macht keinen Sinn, die Standortentscheidung vom Vorhandensein großer Unternehmen abhängig zu machen. Übrigens liegt Berlin - weil das zuletzt diskutiert wurde - da weit hinten. Das ein oder andere Unternehmen hat da eine Verwaltung hinverlegt. Das "wahre Leben" spielt sich dann aber weiterhin anderswo ab.

Interessant können auch - je nachdem, wie man sich seine Zukunft vorstellt - gerade auch kleinere Standorte sein, die viel Mittelstand beraten -> abwechslungsreich und damit auch nicht schlecht im Hinblick auf eine breite Ausbildung. Man lernt halt mehr, als wenn man nur "Debitoren von A-C" zu betreuen hat.

Übrigens ist dabei gerade das Ruhrgebiet mit seinem Einzugsgebiet Richtung Münsterland/Sauerland nicht zu verachten mit Versicherungen (Dortmund: Signal Iduna), Versorgern (Essen) und viel Maschinenbau (Münster- und Sauerland). Gerade Essen hat da mit dem Umzung der Konzernzentrale von Thyssen-Krupp aufgeholt. Außerdem mit Konzernzentrale dort: Aldi-Nord, RWE, Hochtief, Eon-Ruhrgas, STEAG, Evonik, Schenker.

Ich denke, da können außer München, Frankfurt und Düsseldorf nur wenige Städte mithalten. Man muss halt nur das Ruhrgebiet mögen...

In München ändert sich das Arbeitsklima alle 12 Monate recht krass. Hängt von den Mitarbeitern ab. Im Moment sind da viele karrieregeile Typen, die sich alle selber für die Besten halten. Der Standort München gibt sich im Moment genau so, wie der Ruf der Stadt mal war. Eingebildet und hochnäsig. Geh nach FFM oder Berlin, da sind die Menschen normaler.