WiWi Gast schrieb am 27.04.2022:
Ich bin WP bei einer BIG 4 und würde gerne nebenbei freiberuflich ein paar Beratungsaufträge annehmen, dabei geht es fast nur um betriebswirtschaftliche Beratungen, also keine Vorbehaltsaufgaben und vielleicht auch eine Aufsichtsratstätigkeit.
Hat jemand Erfahrung darin, wie intensiv ich das intern in der Anzeige meiner Nebentätigkeit begründen muss, damit ich eine Zustimmung bekomme oder wird das immer genehmigt?
Theoretisch könne ich die Aufträge auch über die Big4 laufen lassen, thematisch ist das sehr nah an meinem Themenfeld.
Mit welcher Höhe der Versicherungsprämie muss ich rechnen, wenn der Auftragsmix wie oben beschrieben ist und Honorarvolumen kleiner als 15 TEuro im Jahr?
Sehr detailliert, sehe es aber nach den von dir beschriebenen Umständen als kritisch an, dass die Tätigkeit überhaupt genehmigt wird. Die von dir geplanten Tätigkeiten klingen nicht so als ob es sich um unwesentliche Nebentätigkeiten handelt, sondern einen nicht unerheblichen Zeitumfang einnehmen und sogar in Konkurrenz zu deinen jetzigen Tätigkeiten treten könnten. Das wird alles nicht im Interesse deines Arbeitgebers sein und somit zu einer Ablehnung führen. Insb. die Aussage "Theoretisch könne ich die Aufträge auch über die Big4 laufen lassen, thematisch ist das sehr nah an meinem Themenfeld" ist hier mE kritisch, bezweifle, dass ein Partner diese Aufträge über seinen Namen laufen lassen will. Was mWn schon über Big4 geht (hat ein Partner von uns lange gemacht), sind Pro-Bono Beratung, bspw. StE von lokalen sozialen/gemeinnützigen Einrichtungen (kleiner e.V. etc.), diese müssen dann aber auch den normalen Risk Prozess durchlaufen.
Ich habe mir eine Lehrtätigkeit genehmigen lassen (Umfang 2-3 Stunden pro Monat und keine wesentlichen Einnahmen), das ging problemlos durch. Ein Kollege wollte sich eine Küchenkanzlei für Family&Friends genehmigen lassen, mWn war Honorarvolumen von 2-3 TEUR p.a. angedacht, halt gerade so viel, dass die Ausgaben gedeckt sind (insb. Haftpflichtversicherung). Hier haben sich HR und Risk Management sehr schwer getan und es wurde viel diskutiert, hat sich dann erübrigt, da Kollege in der Zwischenzeit gekündigt hat.
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