Hallo zusammen,
Mich würde es interessieren was ihr von einer Spezialisierung im Steuerrecht haltet(Ust, TP, etc)? Ist es sinnvoll das Große und Ganze aus dem Auge zu verlieren u.a. für die weitere berufliche Zukunft? Bin gerade am Überlegen ob ich den Schritt wagen soll. Habe das Examen dieses Jahr bestanden und stehe vor einem Arbeitgeberwechsel.
Bin gespannt auf Eure Einschätzung
Selbst in der kleinsten Wald+Wiese Kanzlei wirst du dich zwangsläufig spezialisieren. Daher kann ich deinen Post nicht ganz ernst nehmen bzw. bezweifle ich, dass du StB bist.
antwortenIch kann dir nur ein Beispiel zum JÜ von StB Kanzleien aus einem Praktikum beim Finanzamt geben.
0815 Kanzlei mit gemischter Struktur JÜ pro Partner lag zwischen 80.000 - 200.000.
Meistens so um die 140.000.
Spezialisierte Kanzlei im Bereich Investmentfonds: 500.000.
WiWi Gast schrieb am 22.05.2022:
Hallo zusammen,
Mich würde es interessieren was ihr von einer Spezialisierung im Steuerrecht haltet(Ust, TP, etc)? Ist es sinnvoll das Große und Ganze aus dem Auge zu verlieren u.a. für die weitere berufliche Zukunft? Bin gerade am Überlegen ob ich den Schritt wagen soll. Habe das Examen dieses Jahr bestanden und stehe vor einem Arbeitgeberwechsel.
Bin gespannt auf Eure Einschätzung
kann dir keine gute einschätzung geben, aber vielleicht ein paar denkanstöße.
zunächst einmal solltest du dir zwei dinge bewusst machen:
beachte bitte bezüglich der spezialisierung: du kannst dich stets entweder auf ein steuerrechtsgebiet spezialisieren (USt, TP) und/oder aber auf eine Branche (siehe zum beispiel die FS Einheiten bei den Big4).
vorteil bei der ersten spezialisierung ist, dass das steuerliche themenfeld klar abgegrenzt ist und du viele branchen siehst. In TP im speziellen boomt der markt außerdem gerade extrem...
vorteil bei der zweiten spezialisierung ist, dass du einen klar definierten markt hast. so kannst du die sorgen deiner mandanten nach einer zeit sehr gut verstehen und sehr gezielt akquise betreiben.
ich stand vor jahren vor einer ähnlichen entscheidung wie du.
habe mich dann für eine spezialisierung entschieden.
einziger für mich bislang erkennbarer nachteil ist, dass ich nicht dem bild eines "typischen StB" entspreche. Das wollte ich aber auch nie
antwortenIch persönlich empfehle eine Spezialisierung, jedoch erst ab einer gewissen Berufserfahrung. Zunächst sollte man möglichst breite Kenntnisse erwerben und Systematik und Struktur des Steuerrechts verinnerlichen. Nach einigen Jahren als StB (!) sollte man dann in der Lage sein, sich seine Nische zu suchen. Dies kann eine Spezialisierung auf bestimmte Branchen (z. B. Gesundheitssektor, öffentliche Hand, Finanzdienstleister, etc.), Fachgebiete (zu. B. Verkehrssteuern, Erbschaftssteuer, Steuerstrafrecht, Ertragsteuern privat / unternehmerisch, etc.) oder sogar gewisse Unternehmensgrößen (z. B. Allrounder für KMU) bedeuten.
Liebe Grüße
WiWi Gast schrieb am 23.05.2022:
Selbst in der kleinsten Wald+Wiese Kanzlei wirst du dich zwangsläufig spezialisieren. Daher kann ich deinen Post nicht ganz ernst nehmen bzw. bezweifle ich, dass du StB bist.
Kann deine Antwort hier nicht ganz nachvollziehen. Unter Spezialisierung verstehe ich zB nur IntStR, M&A, USt zu machen. Und diese Themen werden in der Regel nicht bei der Wald und Wiesen Kanzlei abgefrühstückt.
Habe dieses Jahr auch das Examen abgelegt und werde zu einem Konzern in die Steuerabteilung wechseln und dort ausschließlich für TP zuständig sein.
Wenn du jetzt Lust drauf hast, warum warten. Die Vereinfachung des Steuerrechts wird wohl kaum in den nächsten Jahren kommen
Ich bin von Anfang an im Konzern im TP Umfeld aktiv gewesen und habe nun den StB gemacht. Bereue nichts. Sehr spannendes Berufsfeld im Konzern, da man wirklich gut vernetzt ist im Unternehmen. Und wie oben schon geschrieben, man wird mit Job Angeboten geradezu überschüttet.
antwortenWiWi Gast schrieb am 22.05.2022:
Hallo zusammen,
Mich würde es interessieren was ihr von einer Spezialisierung im Steuerrecht haltet(Ust, TP, etc)? Ist es sinnvoll das Große und Ganze aus dem Auge zu verlieren u.a. für die weitere berufliche Zukunft? Bin gerade am Überlegen ob ich den Schritt wagen soll. Habe das Examen dieses Jahr bestanden und stehe vor einem Arbeitgeberwechsel.
Bin gespannt auf Eure Einschätzung
Ich denke folgendes:
Willst Du Bäcker Metzger Wirte als Mandanten oder größere Kunden ?
Willst allein arbeiten oder im Team Partner sein mit mehreren Berufsträgern ?
Man kann nicht in allen Bereichen aktuelles Wissen abgestimmt auf alle Gegebenheiten bei allen Mandanten haben.
Wie wichtig ist Dir Qualität bei der Arbeit und meinst Du, dass sich Qualität nur durch Spezialisierung erreichen läßt ?
Willst Du Routinefälle (dann Spezialisierung) oder willst Dich oft in neue Gebiete einarbeiten (Du bist Generalist und der Mdt kommt mit Spezialfragen) ?
Was ist Dir wichtiger ? Kleine oder große Unternehmen ?
Bist lieber der Wald- und Wiesen- bzw. BMW (Bäcker Metzger Wirt) StB auf dem Land oder eher der Spezialist in der Großstadt ?
Ich denke, Du solltest abstrakte Fragen entwickeln wie oben für Deinen weiteren Berufsweg.
antwortenwas haltet ihr von ErbSt bzw. vermögende Privatpersonen als Spezialisierung?
antwortenWiWi Gast schrieb am 16.06.2022:
was haltet ihr von ErbSt bzw. vermögende Privatpersonen als Spezialisierung?
In der Theorie super Plan, aber 1. musst du mit den RA, die Steuerrecht können, konkurrieren (sofern du nicht selbst RA bist und das Erbrecht / Stiftungsrecht / Gesellschaftsrecht etc. mitmachen kannst), 2. extrem auf Vertrauen und Network basierendes Segment.
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