Es ist ueberall das Gleiche. Das Niveau in div. Internetforen laesst wirklich zu wuenschen uebrig. Anstatt fachlich und mal objektiv zu diskutieren, wird man immer gleich persoenlich.
Waehlt man im Studium die Schwerpunkte RW, WP oder Controlling, so weiss man doch in der Regel schon, dass man spaeter entweder ins RW, ins Controlling oder eben in die WP-Branche geht. Die Aussage, dieser Bereich waere langweilig kommt hauefig von Leuten die noch nie damit zu tun hatten, geschweige denn darin gearbeitet haben. Genau so gut koennte ich sagen, Marketing oder Personal ist langweilig.
Und zur billigen Arbeitskraft: wenn ich 40 TEUR im Jahr verdiene, nach der Uni, ohne Berufserfahrung, wuerde ich mich selber nicht als billige Arbeitskraft bezeichnen. Ein WP-Assi wird meines Wissens mit 120 EUR/h abgerechnet; ist da der fest eingestellte Controller nicht "billiger". Woher kommen denn immer diese relativen Ausdruecke billig? Im Vgl. zu UB, IB ist der WP-Assi billig. Bei 80-100h in oben genannten Branchen, ist der Stundenlohn aber auch nicht wirklich hoeher, oder?
Zu mir muss ich sagen, dass ich froh bin mich in diesem Bereich vertieft zu haben.
Nach Praktika bei Big4 und im Finance/Controlling eines Dax-Konzerns kann ich fuer mich sagen, dass mich die WP-Branche momentan mehr anzieht als ein Einstieg im Controlling eines Unternehmens. Welche hoch anspruchsvollen Aufgaben darf man denn im Controlling machen? Excel und Access bis zum abwinken, so war es bei mir. Und sind die Aufstiegschancen wirklich so gut als Controller? Ich glaube jeder zweite BWL-Student an FH's waehlt Controlling als Schwerpunkt.
Was spricht fuer die Big4?
Ich musste im Praktikum weder Foderungen von a-f pruefen (ist bei Dax-Mandaten aber anscheinend moeglich), noch hatte ich menschenunwuerdige Arbeitszeiten. Die Taetigkeit war abwechslungsreich, ich hatte das Gefuehl sehr schnell Verantwortung uebertragen zu bekommen, das Geld (fuer Praktikum) hat gestimmt und mit den Kollegen konnte man auch klar kommen. Keine steifen Buchpruefer also. Hinzu kommt, dass man durch Wechseln der Mandate (besonders in der Mittelstandspruefung) verschiedenste Unternehmen kennenlernt und diese Abwechslung die Arbeit meiner Ansicht nach auch bereichert. Die meisten meiner Kollegen waren auch zufrieden mit ihrem Job, auch wenn der Druck Examen machen zu muessen natuerlich da war.
Zu den vielen Einstellungen: ich faende es auch besser wenn die Big4 weniger Leute einstellen wuerden und mehr auf fachliche Qualifikation, Praktika etc. achten wuerden. Das wuerde die Branche vielleicht etwas "elitaerer" machen und "guten" Bewerbern die Entscheidung vielleicht etwas erleichtern.
Leute von unserer Uni (Elite) mit Schwerpunkt WP, Steuern etc., die in meinen Augen eine gute Ausbildung in diesem Bereich haben, gehen oft in die WP-Branche, sei es wg. Praktikum oder Festanstellung. Fuer mich zaehlt der Schwerpunkt WP, RW etc. mit zu den schwersten in den BWL-Faechern (in dem auch manche ihre Erfuellung finden), von daher koennen nicht alle Absolventen in diesem Bereich Flaschen sein.
Fazit: mit entsprechendem Schwerpunkt, Interesse und passablen Noten ist die WP-Branche sicherlich interessant. Die ersten Jahre sind mit Sicherheit keine Herrenjahre, aber beisst man sich durch hat man danach viele Moeglichkeiten. Bei Nichtgefallen bleibt ja immer noch der Umstieg, z.B. ins Controlling -> zum Exceln ;-)
Gruesse
P.S. Entschuldigt die Schreibweise, aber hab gerade keine dt. Tastatur zur Verfuegung.
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