WiWi Gast schrieb am 06.04.2018:
WiWi Gast schrieb am 06.04.2018:
Da du in die mathematische Richtung willst würde ich dir (wenn du nicht sowieso Wirtschaftsmathematik studieren willst) eher zu VWL als zu BWL raten. Bei VWL gibt es an den guten Unis keine Module wo du nicht in irgendeiner Form mathematisches Verständnis mitbringen musst, während du bei BWL (auch bei den Top Unis) immer Labermodule wie Marketing, Management und Personal haben wirst.
Bei VWL stehen Bonn und Mannheim an der Spitze, falsch machst du mit keiner der beiden Unis was (ich persönlich studiere VWL in Bonn). In Mannheim gibt es
beispielsweise auch die Möglichkeit Mathematik im Nebenfach zu studieren.
Bei beiden Unis kannst du dich sehr stark in Ökonometrie und Statistik spezialisieren (wenn du das machst und etwas programmieren kannst brauchst du dir jobtechnisch keine Sorgen zu machen) und in den Mathevorlesungen werden die wichtigen Aussagen in der Regel bewiesen.
Danke für deine Antwort. Über Ökonometrie habe ich jetzt schon viel positives gehört und, dass man damit sehr gute Jobaussichten auch in der Zukunft habe. In den Niederlanden kann man dies ja auch gar als Bachelor studieren. Leider bin ich noch zu wenig über ökonometrie informiert und kann mir darunter leider wenig vorstellen. Zudem bin ich unsicher was für Berufsmöglichkeiten man dort hat. Gehört Ökonometrie nur zu VWL? Vielleicht könntest du mir einmal erklären was dies überhaupt ist.
Ökonometrie ist letztendlich wirtschaftliche Statistik und dreht sich um die Entwicklung und Verwendung von statistischen Verfahren um wirtschaftliche Entwicklungen und Zusammenhänge zu messen, beschreiben und belegen.
Von den Berufsaussichten eines reinen Ökonometriestudiums halte ich persönlich nicht so viel. Was willst du denn damit machen, was du mit einem VWL-Studium nicht könntest? Du schränkst dich damit nur selber ein. Ist wie die Leute, die unbedingt Medienrecht studieren wollen und dann plötzlich feststellen, dass sie damit weniger und nicht mehr können als ein normaler Jurist, der sich dann in Medienrecht vertieft.
Zumal wirst du damit schnell zum "statistischen Fachidioten". Ohne ziemlich tiefgehendes Wissen über die Materie, die du beschreiben willst, ist es schwierig geeignete Verfahren zu finden und zu verstehen ob was man da macht wirklich sinnvoll ist. Zusätzlich werden Ökonometrische Verfahren und Methoden primär für die Wissenschaft entwickelt und werden in der Industrie gerne ignoriert oder falsch angewendet, was häufig daran liegt, das dein Vorgesetzter nicht mehr als eine KQ-Regression beherrscht, aber nichtmals die zugrunde liegenden Annahmen nicht versteht. Wenn die Ergebnisse trotzdem (scheinbar) das liefern was er sehen will, wird ihm egal sein, ob das was er macht nicht vielleicht komplett schwachsinnig ist.
Du wirst im Ökonometriestudium - wenn es anständig ist - schnell an einen Punkt gelangen, wo du das was du gelernt hast, selten oder nie anwenden kannst, wenn du nicht an der Uni bleibst. Zusätzlich kannst du weniger als ein normaler Statistiker, da Ökonometrie nur ein Teilgebiet der Statistik ist. Insbesondere die ganze Machine Learning Geschichte wird (aus guten Gründen) von Volkswirten und Ökonometrikern nicht wirklich beachtet, weil es für ihre Zwecke nicht wirklich sinnvoll ist - ist aber in anderen Zusammenhängen sehr cool.
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