Bin selber "Arbeiterkind". Die Anführungszeichen sind da, da mein Vater selber Restaurants und Hotels aufgebaut hat und alles mit 42 verkauft hat = Frührente. Sprich beide meine Eltern waren/sind nicht wirklich berufstätig und recht wohlhabend. Trotzdem war meine Ausbildung sehr wichtig für meine Eltern und ich bin in der Beratung (T3/ Big4) gelandet.
Im Alltag habe ich es gar nicht gespürt bis jetzt. Vielleicht auch weil meine Eltern sehr auf Benehmen, Tischmanieren, etc. geachtet haben und großes Interesse an verschiedensten Themen hatten (sehr viel Reisen, Kultur allgemein, etc.).
Ich hätte einige Entscheidungen wahrscheinlich anders getroffen hätte ich wenigstens eine Person in der Familie gehabt mit der ich über meine berufliche Zukunft hätte sprechen können. Meine Eltern verstehen absolut nicht wie es ist zu studieren, Karriere zu planen, etc. Was jetzt nicht unbedingt schlecht ist. Ab 15 hieß es anfangen Geld im Sommer als Kellner/Abwäscher zu verdienen. Praktikum ohne Vergütung kam nicht in Frage da ich das zuhause nicht vermitteln hätte können und auch selber nicht verstanden habe.
Ich musste mich nach dem Abi um alles 100% selber kümmern und finde, dass es nicht unbedingt schlecht ist. Ich habe primär gemacht worauf ich Bock hatte und wurde sehr von den Eltern unterstützt bei allem was ich machte obwohl sie es nicht verstanden: Der Junge macht das schon. Auslandssemester, klar, mach, Finanzierung regeln wir schon irgendwie. Auslandsjahr, klar, musst ja mal rauskommen.
Wie gesagt, ich bin wahrlich kein gutes Beispiel dafür da meine Eltern vermögend sind. So kauften meine Eltern eine Wohnung für meinen Bruder und mich da sie nicht Miete zahlen wollten. Trotzdem gab es sonstige finanzielle Unterstützung nur während der Vorlesungszeit, man kann ja arbeiten gehen.
Ich denke der Weg ist ein bisschen härter aber man lernt Sachen selber auf die Reihe zu bringen. Wird dem TE wahrscheinlich nicht viel bringen aber wollte meinen Senf dazugeben ;)
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