Hallo,

ich stehe kurz vor Abschluss meines Master-Studiums im Ausland und überlege in die SAP Beratung einzusteigen.

Habe sowohl bei mittelständige als auch bei große Beratungen (CapGemini etc...) Vorstellungsgespräche. Ich schwanke noch wo ich unterschreiben sollte. Auf der einen Seite große Beratung (Name im CV für später gut, International, Stimmung vielleicht eher unfamiliär) und auf der anderen Seite mittelständige Beratung (International aufgrund vieler Projekte, Stimmung familiar, Name im CV vielleicht nicht so bekannt?)...

Mal generelle Fragen:

• Haltet ihr generell große Beratungsfirmen als besser für den Einstieg geeignet als mittelständige?
• Haltet ihr es für sinnvoll, sich gleich auf eine bestimmte Branche zu spezialisieren oder erst mal nur auf ein Modul?
• Haltet ihr einen Einstieg in die SAP-Beratung für einen guten Berufsstart (gute Weiterentwicklungsmöglichkeiten,...) oder haltet ihr es für besser, gleich in die IT-Abteilung eines Unternehmens einzusteigen?
• Mit welchen Beratungsfirmen habt ihr gute Erfahrungen (bei einem Praktikum o.ä.) gemacht, mit welchen schlechte?
• Ist es nach ein paar Jahren in der Beratung schwer, in die Industrie zu wechseln?

Cheers.

Wer soll diese Fragen beantworten?

Denk doch mal nach. Keiner arbeitet wohl zugleich in einer mittelständischen und in einer internationalen Beratung auf der selben Stufe seiner Karriere. Interessiert Dich tatsächlich die Meinung von anderen Studenten die auch alle keine Ahnung haben? Wozu denn? Was schmeckt Dir besser? Ein Apfel oder ein Birne???

Schwierige Frage...! Wenn ich die Wahl zwischen zwei Beratungsunternehmen hätte, würde ich wahrscheinlich mein Bauchgefühl entscheiden lassen. Das meine ich voll und ganz ehrlich. Schau dir einfach die Leute an, die bei den Firmen arbeiten, und versuche ein Gefühl dafür zu bekommen, bei welcher Firma Du eher mit der Firmenkultur zurecht kommst (Umgang miteinander, Arbeitszeiten, Dresscode, Hierarchiedenken, Außenbild, Vorgehensweise der Projektakquise etc.).

Sicherlich kann man nach ein paar Jahren in der Beratung in die Industrie wechseln - aber warum solltest Du das tun? Entweder gefällt Dir das eine, oder Dir gefällt das andere. Wenn man vorher schon weiss, dass man später wechseln will, könnte man doch auch gleich in der Industrie anfangen.

SAP-Beratung? Warum nicht als Freelancer?
Was willst du denn bei Capgemini genau machen?

Hallo!
Das Thema würde mich auch interessieren, da ich andenke, den Berufseinstieg als SAP HR Berater zu schaffen...
Soweit ich das kenne, sollte man sich am besten auf ein Modul spezialisieren.

Noch eine weitere Frage:
Also, ich habe Perso als Schwerpunkt gehabt. Ist ja sehr schwer zum Berufseinstieg. Würde noch Marketing oder Vertrieb einwägen (ohne Erfahrung schwer, auf krass Vertrieb/verkauf kein Bock) oder Consulting. Und da SAP ja so stark gesucht wird und ich nicht ganz un-IT-affin bin, denke ich mir, ein zusätzliches Standbein kann ja nicht schleht sein.
Denkt ihr als Person, die eher gerne mit Menschen zusammenarbeitet, kann ich in der SAP Beratung glücklich werden? ob die mich nehmen ist ja auch die Frage, aber die kommt später.
Und, kann man danach vielleicht irgendwie wegkommen, z.B. zurück ins Personal oder Consulting oder so?

Würde mich auch interessieren

Der Beitrag ist ja schon fast 3 Jahre alt, aber naja:

Groß vs. Klein
Ich selbst habe bisher nur bei Mittelständlern gearbeitet (also < 500 MA) und wollte nie zu einer großen Beratung. Für den Berufseinstieg ist es m.E. egal, ich denke bei uns kriegst Du schneller mehr Verantwortung aufs Auge gedrückt und lernst mehr. Dafür wird es bei den ganz großen vielleicht etwas planbarer und strukturierter.

Branche vs. Modul
In der Praxis gibt es beides, man kann es aber oft nicht genau trennen. Die Branche Utilities z.B. ist gut, dafür gibts dann aber auch ein Modul (IS-U). In der Regel spezialisiert Du Dich auf einen Bereich (FI/CO, MM/SD, SCM/APO, HCM, ...). Oder auf die reine Technologie (PI, Netweaver generell, ...).

SAP-Beratung vs. IT-Abteilung
Aus meiner Sicht ganz klare Antwort: Fang in einer Beratung an. Nach 2-3 Jahren reissen sich die Unternehmen in der Regel um Dich. Darüber hinaus hast Du noch die Chance, Dir verschiedene Kundenunternehmen anzuschauen und einen guten Einblick zu kriegen, ob sie Dir gefallen. Mein Einblick hat mich übrigens davon überzeugt, in der Beratung zu bleiben...

Weiterentwicklungsmöglichkeiten
Sehr gut. Innerhalb der Beratung entweder zum hochspezialisierten Experten (z.B. "Platinum-Consultant") oder als Führungskraft über Projektleiter/Manager zum Bereichsleiter zum Partner. Das gilt dann auch für einen Wechsel in die Industrie als Experte, Teamlead oder IT-Leiter.

Wechsel in die Industrie schwer?
Nein, auf keinen Fall. Nach 2-3 Jahren ist es am einfachsten. Danach immer noch recht einfach. Je weiter Du in der Beratung kommst, desto schwieriger wird es jedoch. Mit steigender Berufserfahrung wird irgendwann die Schere zu groß, was die Gehälter betrifft. Bis 80/90k spielen die meisten Unternehmen noch mit, darüber hinaus wirds dünn. Nach mehr als 10 Jahren in der Beratung müsstest Du schon als IT-Leiter zu einem Mittelständler oder Bereichsleiter zu einem Konzern gehen, um keine zu großen Gehaltseinbußen zu haben. Und solche Stellen sind ziemlich selten. Glaub mir, ich spreche aus Erfahrung...

Perso als Schwerpunkt
Sollte definitiv kein Hinderungsgrund sein. Wobei es jetzt nicht sooo viele Beratungen gibt, die sich mit SAP HCM beschäftigen. Ist eher ein Nischenbereich. Dafür sind die Leute dort regelmäßig sehr gut bezahlt.

Weitere Fragen? Nur zu...

Danke für die Antworten. Wie verhält es sich denn mit einem Einstieg direkt bei SAP in Walldorf? Dort wird man ja direkt an der Quelle "ausgebildet". Ist das ein grosser Vorteil zu anderen Beratungshäusern und ist dies ein Plus im Lebenslauf?

Wie einfach ist es denn sich nach ein paar Jahren selbständig zu machen?

Danke schonmal für die Antworten

Einstieg bei SAP

Ist sicher eine brilliante Idee, wenn Du als SAP-Berater arbeiten willst. Du wirst in der Tat direkt an der Quelle ausgebildet. Einziger Nachteil: Es ist wirklich sehr softwarelastig. Bei den Beratungshäusern hast Du wenigstens theoretisch noch den Anspruch, sowas wie Prozessberatung zu lernen.

Ja, ist ein Plus im Lebenslauf. Und zwar ein großes. Die meisten SAPler werden übrigens den Teufel tun und das Unternehmen verlassen. Ist halt eine Konzernkarriere, die Du dort machst. Ich würde jeden sofort einstellen, der von SAP Consulting kommt...

Ich kenne einige, die sich nach ein paar Jahren bei SAP selbständig gemacht haben. Und das in der Regel äußerst erfolgreich...

Vielen Dank für die Antworten. Ich stehe auch kurz vor dem Masterabschluss, und damit vor der Frage ob ich in Richtung Research oder Consultant gehen soll.

Prinzipiell finde ich wissenschaftliches Arbeiten sehr interessant. Momentan arbeite ich als Working Student bei SAP Research im Bereich BI. An der Uni habe ich als Vertiefungsrichtungen ERP/SCM, BI und Knowledge Management. Mein langfristiges Ziel ist dabei leitende (Projekt-) Tätigkeit in einem Unternehmen. Die Beratung ist also eher ein Zwischenschritt zu einem Industriejob. Bei meiner Suche habe ich heute sehr viele Stellen gefunden, die 3-5 Jahre Projekterfahrung voraussetzen, jedoch keine, die Knowledge Management ohne Projekterfahrung benötigen. (Evtl. noch zu "neu" um direkt als Stelle ausgeschrieben zu werden?) Die Beratertätigkeit erhöht damit also die Chancen in der Industrie eine entsprechende leitende Tätigkeit zu bekommen, richtig? Meine Fragen zielen auf das Zusammenspiel von Beratung und Promotion ab:

1. Wird BI und KM in Kombination bei Beratung benötigt, oder sollte ich mich auf eins konzentrieren?

2. Ergibt es (finanziell und vom Aufgabenfeld her) Sinn an der Uni zu promovieren und dann in die Beratung zu gehen?

3. Oder ist es sinnvoller bei SAP Research zu promovieren und dann zur Beratung zu wechseln?

Vielen Dank im Vorraus!