"Wenn Du versuchst, das objektiv zu betrachten, meinst Du nicht, dass der Druck in den meisten Bereichen ähnlich ist und eher vom Unternehmen abhängt?"
Aus eigener Erfahrung: Nein. Das Unternehmen ist zwar ein wichtiger Faktor, aber nicht der einzige. Es hängt stark von den Menschen ab, aber auch davon, anhand welcher Ergebnisse die Bereiche gesteuert werden. Und von der wirtschaftlichen Situation. Und von der Änderungshäufigkeit der Strukturen und Abläufe. Und von vielem mehr.
Der wichtigste Faktor aber ist man selbst: Druck ist messbar, aber Stress entsteht im Kopf. Es gibt Situationen, die manche Personen "stressen" und andere nicht. Für objektiv messbar halte ich das nicht. Stress entsteht vor allem dadurch, dass man den Ausweg aus dem Druck nicht findet. Wenn man sich 5 Minuten Zeit nimmt und die anstehenden Aufgaben kurz priorisiert und ordnet, manches delegiert, anderes ablehnt, dann wird so manche stressige Situation plötzlich ganz simpel.
Ich selbst habe die Erfahrung gemacht: Je eindeutiger Zuständigkeiten und Abläufe fest definiert sind, desto stressfreier ist das Arbeiten. Ein Arbeitsumfeld, in dem ständig der eine die Arbeit zum anderen drückt, Abteilungen sich um Zuständigkeiten streiten und am Ende niemand für die Probleme verantwortlich ist, ist selbst dann extrem stressig, wenn man eigentlich gar nicht so viel zu tun hat.
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