An die Bauings hier: Nach dem Studium Bauleitung oder Projektmanagement mit Blick auf die Karriere? Kann man später ganz einfach wechseln?

WiWi Gast schrieb am 13.07.2023:

An die Bauings hier: Nach dem Studium Bauleitung oder Projektmanagement mit Blick auf die Karriere? Kann man später ganz einfach wechseln?

Es kommt auf den Bereich an. Hochbau? Infra? Konzern?
Wenn es um klassischen schlüsselfertigen Hochbau geht, dann gilt:
Projektleitung ist besser als Bauleitung.

Bauleitung ist ein Krampf, weil du wirklich der Depp der Baustelle bist. Arbeitszeiten und Gehalt sind eine Katastrophe.
Interner Wechsel ist möglich, dauert aber.

Bedenke bitte auch die aktuelle Marktsituation. Lage im Hochbau und Commercial Real Estate sieht mies aus.

Was versteht du unter Projektmanagement?
Ich bin Führungskraft bei einem sehr großen Generalunternehmen in Deutschland. Bauleitung ist Klassischerweise der Beginn der Karriere für viele Bauingenieure. Nach 2-4 guten Jahren kannst du den Schritt zum Projektleiter machen. Das ist ein komplett anderes Aufgabengebiet, wenig Baustelle, mehr Büro, mehr Kunde bespasen, mehr Schriftverkehr (Bedenkenanmeldung, Behinderungen, Planfreigaben, Nachträge etc. etc.)

Nach 8 Jahren hier im Unternehmen und Entwicklung muss ich dir sagen, dass ich ehrlicherweise von einem Beginn bei ausführenden Unternehmen abrate oder zumindest von der Abwicklung als solche. Viel schöner und angenehmer ist die Arbeitsvorbereitung, der Einkauf etc. Also mit etwas Distanz zur Baustelle. Ist aber sicher auch typenabhängig.

Wäre ich heute mit meinem Wissen am Beginn der Karriere würde ich auf die Bauherrenseite gehen. Nahezu jedes große Unternehmen hat eine Bauabteilung, Facility Management etc.

WiWi Gast schrieb am 15.07.2023:

Was versteht du unter Projektmanagement?
Ich bin Führungskraft bei einem sehr großen Generalunternehmen in Deutschland. Bauleitung ist Klassischerweise der Beginn der Karriere für viele Bauingenieure. Nach 2-4 guten Jahren kannst du den Schritt zum Projektleiter machen. Das ist ein komplett anderes Aufgabengebiet, wenig Baustelle, mehr Büro, mehr Kunde bespasen, mehr Schriftverkehr (Bedenkenanmeldung, Behinderungen, Planfreigaben, Nachträge etc. etc.)

Nach 8 Jahren hier im Unternehmen und Entwicklung muss ich dir sagen, dass ich ehrlicherweise von einem Beginn bei ausführenden Unternehmen abrate oder zumindest von der Abwicklung als solche. Viel schöner und angenehmer ist die Arbeitsvorbereitung, der Einkauf etc. Also mit etwas Distanz zur Baustelle. Ist aber sicher auch typenabhängig.

Wäre ich heute mit meinem Wissen am Beginn der Karriere würde ich auf die Bauherrenseite gehen. Nahezu jedes große Unternehmen hat eine Bauabteilung, Facility Management etc.

Wie sehen die Arbeitszeiten und Gehalt aus?

WiWi Gast schrieb am 16.07.2023:

Was versteht du unter Projektmanagement?
Ich bin Führungskraft bei einem sehr großen Generalunternehmen in Deutschland. Bauleitung ist Klassischerweise der Beginn der Karriere für viele Bauingenieure. Nach 2-4 guten Jahren kannst du den Schritt zum Projektleiter machen. Das ist ein komplett anderes Aufgabengebiet, wenig Baustelle, mehr Büro, mehr Kunde bespasen, mehr Schriftverkehr (Bedenkenanmeldung, Behinderungen, Planfreigaben, Nachträge etc. etc.)

Nach 8 Jahren hier im Unternehmen und Entwicklung muss ich dir sagen, dass ich ehrlicherweise von einem Beginn bei ausführenden Unternehmen abrate oder zumindest von der Abwicklung als solche. Viel schöner und angenehmer ist die Arbeitsvorbereitung, der Einkauf etc. Also mit etwas Distanz zur Baustelle. Ist aber sicher auch typenabhängig.

Wäre ich heute mit meinem Wissen am Beginn der Karriere würde ich auf die Bauherrenseite gehen. Nahezu jedes große Unternehmen hat eine Bauabteilung, Facility Management etc.

Wie sehen die Arbeitszeiten und Gehalt aus?

Welcher Bereich? Bauleitung ca 45-50h und Projektleitung ebenso.

PeterPan0815 schrieb am 16.07.2023:

Was versteht du unter Projektmanagement?
Ich bin Führungskraft bei einem sehr großen Generalunternehmen in Deutschland. Bauleitung ist Klassischerweise der Beginn der Karriere für viele Bauingenieure. Nach 2-4 guten Jahren kannst du den Schritt zum Projektleiter machen. Das ist ein komplett anderes Aufgabengebiet, wenig Baustelle, mehr Büro, mehr Kunde bespasen, mehr Schriftverkehr (Bedenkenanmeldung, Behinderungen, Planfreigaben, Nachträge etc. etc.)

Nach 8 Jahren hier im Unternehmen und Entwicklung muss ich dir sagen, dass ich ehrlicherweise von einem Beginn bei ausführenden Unternehmen abrate oder zumindest von der Abwicklung als solche. Viel schöner und angenehmer ist die Arbeitsvorbereitung, der Einkauf etc. Also mit etwas Distanz zur Baustelle. Ist aber sicher auch typenabhängig.

Wäre ich heute mit meinem Wissen am Beginn der Karriere würde ich auf die Bauherrenseite gehen. Nahezu jedes große Unternehmen hat eine Bauabteilung, Facility Management etc.

Wie sehen die Arbeitszeiten und Gehalt aus?

Welcher Bereich? Bauleitung ca 45-50h und Projektleitung ebenso.

Meinte die Person die als Projektleiter tätig ist. Aber trotzdem danke für die Info.

WiWi Gast schrieb am 13.07.2023:

An die Bauings hier: Nach dem Studium Bauleitung oder Projektmanagement mit Blick auf die Karriere? Kann man später ganz einfach wechseln?

Der Bau Ing war schon immer der mit Abstand am schlechtesten bezahlte Ing.
Und die Boomjahre sind nun auch vorbei.

Wenn du nicht grade vor hast in einem aufstrebenden Land irgendwo in der Wüste zu arbeiten und zu leben sondern weiterhin in Deutschland kann man nur vom Bau Ing Studium abraten.

Würde auch vom Bau Ing Studium abraten.
Es ist ein langes und anspruchsvolles Studium und am Ende darf man irgendwo für 45k seine 50h runterrocken und ist noch der Arsch für alles.
Bau ist halt Billig Gewerbe geworden und entsprechend sind die Löhne.

Wenn überhaupt versuch dual bei irgendeinem Großkonzern zu studieren und die Thematik dann aus "Kundensicht" zu betreuen.
Großkonzerne die irgendwelche großen Gebäudekomplexe unterhalten (Automobil, Chemie, Pharma etc.) haben auch eigene Bau Ings für Instandhaltung, Projektmanagement etc. Da ist das Leben dann ganz angenehm.
Aber von der Anbieterseite würde ich mich immer fernhalten.

Bau ist doch relevant wie nie zuvor. Die Ukraine wird irgendwann wieder aufgebaut werden müssen und Deutschland wird sich kräftig wenn nicht sogar federführend dabei beteiligen. Das ist so sicher wie das amen in der Kirche.

So schlecht sind die Randbedingungen nicht mehr. Bauleitung sind die Gehälter höher dafür mehr Verantwortung, Stress, Arbeitszeit und die Baustellen sind halt nicht immer wo man wohnt. Planung oder ÖD wird halt nicht soviel verdient aber mind. 3 Tage HO und mittlerweile auch normale Arbeitszeiten. Gibt viele Nischen wo deutlich mehr verdient werden kann. Tennet 50 Hz etc. Momentan stehen aber auch Projekte, gerade im Hochbau. Entwicklung mal schauen, aber generell Abwechslungsreich und interessante Aufgaben, auch wenn in anderen Bereichen ein hohes Gehalt deutlich einfacher zu erreichen ist. Den 100 k Sachbearbeiter ohne Personalverantwortung gibt es bei den Bauing's nicht.

WiWi Gast schrieb am 17.07.2023:

An die Bauings hier: Nach dem Studium Bauleitung oder Projektmanagement mit Blick auf die Karriere? Kann man später ganz einfach wechseln?

Der Bau Ing war schon immer der mit Abstand am schlechtesten bezahlte Ing.
Und die Boomjahre sind nun auch vorbei.

Wenn du nicht grade vor hast in einem aufstrebenden Land irgendwo in der Wüste zu arbeiten und zu leben sondern weiterhin in Deutschland kann man nur vom Bau Ing Studium abraten.

Das mag vielleicht mal so gewesen sein, aber wenn man nicht Statiker wird, können die Jobangebote und auch die Gehälter, den Maschinenbauabsolventen locker ausstechen.

ich bin nach dem Bachelor mit 4100€ und Firmenwagen direkt eingestiegen, meine Kumpels mit Maschinenbau mussten erst bei Dienstleister anheuern oder schlechtbezahlte Prakrikas für Monate bis 1 Jahr machen um für 3800-4000 einzusteigen. War in NRW

Dafür haben die aber auch eine 35h Woche und ich vertraglich 41, praktisch min 50h

WiWi Gast schrieb am 17.07.2023:

An die Bauings hier: Nach dem Studium Bauleitung oder Projektmanagement mit Blick auf die Karriere? Kann man später ganz einfach wechseln?

Der Bau Ing war schon immer der mit Abstand am schlechtesten bezahlte Ing.
Und die Boomjahre sind nun auch vorbei.

Wenn du nicht grade vor hast in einem aufstrebenden Land irgendwo in der Wüste zu arbeiten und zu leben sondern weiterhin in Deutschland kann man nur vom Bau Ing Studium abraten.

Das mag vielleicht mal so gewesen sein, aber wenn man nicht Statiker wird, können die Jobangebote und auch die Gehälter, den Maschinenbauabsolventen locker ausstechen.

ich bin nach dem Bachelor mit 4100€ und Firmenwagen direkt eingestiegen, meine Kumpels mit Maschinenbau mussten erst bei Dienstleister anheuern oder schlechtbezahlte Prakrikas für Monate bis 1 Jahr machen um für 3800-4000 einzusteigen. War in NRW

Dafür haben die aber auch eine 35h Woche und ich vertraglich 41, praktisch min 50h

Merkste selbst... 50h um am Ende nicht mal 50k zu haben. Das ist schlechter als jeder Big4 Einstieg. Man kann in DE nur vom Bau Ing abraten. Aufstrebende Wüstenstaaten hingegen nehmen dich mit Handkuss.

Ich bin 23 Jahre alt, Bachelor Bauingenieurwesen und habe 1 Jahr BE in der Immobilienbewertung einer Bank. Gehalt liegt bei 48k. Da aktuell kaum noch Bauvorhaben finanziert werden und meine Abteilung fast nichts mehr zu tun hat, wird es sicherlich bald die ersten betriebsbedingten Kündigungen geben...

Ich habe mich nun anderweitig umgeschaut und ein Angebot aus dem ÖD vorliegen für 50k. Würdet ihr es annehmen aufgrund der Jobsicherheit?

WiWi Gast schrieb am 18.07.2023:

Ich bin 23 Jahre alt, Bachelor Bauingenieurwesen und habe 1 Jahr BE in der Immobilienbewertung einer Bank. Gehalt liegt bei 48k. Da aktuell kaum noch Bauvorhaben finanziert werden und meine Abteilung fast nichts mehr zu tun hat, wird es sicherlich bald die ersten betriebsbedingten Kündigungen geben...

Ich habe mich nun anderweitig umgeschaut und ein Angebot aus dem ÖD vorliegen für 50k. Würdet ihr es annehmen aufgrund der Jobsicherheit?

eher aus dem Grunde, dass du laut Sozialplan als nächster auf der Liste bei den betriebsbedingten Kündigungen bist.

Ich liege durch Weihnachts und Urlaubsgeld + Firmenwagen und Fahrtzeitentschädigung etwa bei 55k pro Jahr.

Überstunden kann man nach der Probezeit auch auf schreiben.

Man darf als Bauingenieur einfach nicht in den klassischen Bereichen Bauleitung und -Planung tätig sein, das ist zu 90% Ausbeute.

Ich habe Richtung Wasser, Umwelt & Geotechnik vertieft, konnte später zwischen einem Trainee bei Remondis, einem Job bei Amprion im Offshore Bereich und einer Projektingenieurstelle bei Thyssenschachtbau wählen.

Meine Bewerbung zurückgezogen hab ich bei der DB und bei 2 Stadtverwaltungen. Gerade der ÖD ist im Vergleich echt unattraktiv (3600 Euro für 39h)