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"High-Performer" und der Sinn des Arbeitens

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WiWi Gast

"High-Performer" und der Sinn des Arbeitens

Ich bin nun schon lange Leser des Forums und habe viel gelacht, manchmal weil die Sachen lustig waren oder so dumm das man nur lachen konnte. Eine Themareihe ging mir besonderst auf die Nerven. Immer wenn das Thema Karriere mit dem Thema oberstes Lebensziel verbunden wurde. Es ist durchaus ein ehrbares Ziel, möglichst hoch zu steigen aber mitnichten alles im Leben. Schlimm fand ich es dann immer, wenn Leute auch noch damit prahlen, wie lange sie arbeiten und wie viel Einfluss sie auf das Unternehmen haben und gleichzeitig alle anderen die nicht so denken, Minderleister sind. Ganz ehrlich ich finde, das sind alles arme Würste und das obwohl ich nicht grade unten in der Rangordnung meines Unternehmens bin. Das ist natürlich meine individuelle Meinung und bekommt je nach Ansicht keinen universellen Charakter.

Auch geht es nicht darum, dass ich Recht habe und alle anderen falsch liegen. Meinen Senf gebe ich jetzt trotzdem dazu. Für mich sind die High - Performer ein wichtiger Bestandteil der Gesellschaft, ohne sie würde es wahrscheinlich allen ein wenig schlechter gehen. Jedoch wenn mein Ziel lediglich darin besteht, nur den Wert eines Unternehmens zu steigern, bin ich nur der Gehilfe aller anderen Menschen. Denn welche Firma hat denn die Gesellschaft wirklich zum Positiven, mit Bezug auf Ideale und Kultur, verändert. Keine ! Nehmt euch bessere Ziele, sei es Erfahrungen zu machen, Familien zu gründen oder einfach mal die Seele baumeln zu lassen und lasst den lieben Gott, den lieben Gott sein. Selbstverständlich kann man mal ein paar Jahre alles geben aber dann sollte man selbst und die nahestehenden Personen das Wichtigste sein.

Warum sind nun High - Performer die Gehilfen? Weil sie es möglich machen, dass alle anderen die wichtigeren Ziele im Leben verfolgen können, ohne lästigerweise sich um die Wirtschaft auch noch Gedanken machen zu müssen. Fragt euch doch selbst mal, ob Ihr am Sterbett an all die tollen dummen und lustigen Sachen zurückdenken wollt (die Ihr erleben konntet weil ich die Arbeit zum Teil am Arsch vorbei ging) während alle anderen um euch drum schluchzen, weil Sie euch vermissen werden oder ob euch die Tatsache am Sterbetag einen Wikipedia Eintrag und 10 Mio Euro für die nicht vorhanden Nachfahren zu hinterlassen ausreichen.

Und nun Feuer Frei ! Meinungen sowie dümmliche Kommentare sind gern gesehen und erlaubt ;)

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WiWi Gast

Re: "High-Performer" und der Sinn des Arbeitens

Von meiner Haltung zur Arbeit her dürfte ich zu denen von dir kritisierten High-Performern/Gehilfen gehören. Und so wenig wie ich deine Einstellung verstehen kann, so wenig wirst du meine verstehen. Damit ist jegliche Diskussion müßig.

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WiWi Gast

Re: "High-Performer" und der Sinn des Arbeitens

Sehe ich recht aehnlich wie der Threadersteller.
Meine Firma ist ab der Abteilungsleiterebene ziemlich zusammengewürfelt, es gibt sehr viele, die unter der Woche von ihrer Familie getrennt sind, teils bis zu 600km, und dann natürlich fast schon aus Langeweile bis spaet abends arbeiten. Das ganze tun sie dann fuer die Wochenenden und etwas gemeinsamen Urlaub im Jahr.
Das Interesse und der Blickwinkel dieser Leute ist extrem eingeschränkt, bei einem solchen Leben ist das aber auch nicht verwunderlich.

Der Begriff des armen Wuerstchens von oben trifft es da sehr gut. Wenn ich mir ueberlege, dass ich in meiner Freizeit z.B. viel Musik mache, mit Mitte 30 wieder in den Wettkampfsport eingestiegen bin und ansonsten auch vielfaelltige Dinge tue, dann sind diese Leute fuer mich einfach arm, arm an geistigen Reizen, arm an vielfaelltigem Leben, arm an Interessen und dadurch langfristig auch arm im eigenen Denken.

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WiWi Gast

Re: "High-Performer" und der Sinn des Arbeitens

Meiner bescheidenen Meinung nach wird Outperformern in der öffentlichen Würdigung Ihrer Leistungen oft Unrecht getan. Überdurchschnittliche Leistungen werden oft sehr kritisch beäugt.

Ich habe das früher bei EY und auch jetzt bei meinem aktuellen Arbeitgeber beobachten können. Insbesondere machen sich viele über deren Leistungs- und Opferbereitschaft lustig und sprechen gerne davon, dass der einzige Lebenssinn der Outperformer die Arbeit ist. Dabei vergessen die "Durchschnittsmichel" gerne, dass sie selbst nur oder gerade weil es viele Outperformer in unserer Gesellschaft gibt, in deren Windschatten ein sehr gutes Leben mit vernünftiger work-life balance, Urlaub und Einfamilienhaus führen können.

Da ich selbst Gastarbeiterkind aus Ex-Jugoslawien bin, weiß ich nur zu gut, wie Gesellschaften funktionieren, in denen es wenige Outperformer gibt. Für deutsche Urlauber wirkt es oft so, als würden die Einheimischen vor Ort (egal, ob in Italien, Kroatien oder Griechenland) alles richtig machen, weil sie eben "die Seele baumeln lassen" und entschleunigen. Wenn man aber hinter die Fassaden dieser Familien schaut, ist alles purer Überlebenskampf, den wir in westeuropäischen Ländern so (noch) nicht kennen.

Daher muss sich jeder fragen, ob er lieber in einer Leistungsgesellschaft mit einer Vielzahl an Outperformern leben möchte und als Folge dessen ein geruhsames Angestelltenleben mit Haus, geregeltem Einkommen, Urlaub und schönem Auto führen möchte oder ob er in Südeuropa wechselnden, schlecht bezahlten Tätigkeiten nachgehen möchte und dafür die Seele baumeln lassen kann...

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WiWi Gast

Re: "High-Performer" und der Sinn des Arbeitens

thumbs up!!!

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WiWi Gast

Re: "High-Performer" und der Sinn des Arbeitens

Der Punkt ist ja gar nicht, ob man bereit ist das zu tun oder nicht.
Das soll jeder halten wie er will. Mein Problem mit solchen Leuten ist, dass ich sie tot langweilig finde. Da ist ausser Job oft nichts vorhanden. Und das ist fuer mich einfach zu wenig, als dass so ein Mensch fuer mich interessant sein könnte.

Mir stellt sich in dem Zusammenhang die Frage, ob solche Leute schon immer ein so "verkümmertes" Leben hatten, sodass sie einfach alles in den Job stecken können, weil sonst nichts da ist, oder ob diese Leute erst durch den Job so geworden sind. Ich glaube aber eher ersteres. Ich kenne ehrlich gesagt niemanden, der in Schule und Studium vielseitige Interessen gepflegt hat, der das fuer einen Job aufgegeben hätte. Im Gegenteil, nicht wenige sind jetzt mit Mitte 30 eher zurueckgerudert, sind mal ein Jahr um die Welt getingelt, haben den Job geschmissen, um was ganz anderes zu machen, selbst wenn sie nun deutlich weniger verdienen.

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WiWi Gast

Re: "High-Performer" und der Sinn des Arbeitens

Ich stimme dem TS vollkommen zu.
Ob es jetzt arme Wuerstchen sind oder nicht, sei mal dahin gestellt. Wenn man fuer sich entschieden hat, dass Arbeit im Leben die erste Prioritaet hat, hat man eben seine eigenen Prioritaeten gesetzt.

Ich widerspreche allerdings einem Vorposter, der behauptet, diese "High Performer" machen dem "Durchschnittsmichel" seinen Lebensstil erst moeglich. Das stimmt meiner Meinung nach eher nicht. Erstmal: Was ist der Durchschnittsmichel? Sind das die Leute, die durchschnittlich viel arbeiten oder durchschnittlich viel leisten? Ich ziehe es vor, durchschnittlich viel zu arbeiten, einfach, weil mir andere Dinge im Leben wichtiger sind, aber in der Zeit, in der ich arbeite, schaffe ich verdammt viel und bon produktiver als mancher, der seine 60 Stunden Woche kloppt.

Nicht die nackte Arbeitszeit, sondern Zeitmanagement und Effektivitaet sind die Stichwoerter.
So, und meiner Meinung nach, versauen diese Arbeitstiere, den normalen Menschen die Situation eher. Inzwischen wird es von den meisten AG erwartet, dass die Leute so lange wie moeglich im Buero bleiben. Ueberstunden sind der Standard, egal, ob man sie eigentlich machen muss oder nicht. Selbst in Ruhezeiten, soll man moeglichst lange am Schreibtisch sitzen und Face-Time-Absitzen, wer das nicht macht, ist nicht motiviert.

Und wer puenktlich nach Hause geht, muss sich dumme Sprueche anhoeren, meistens von diesen "High Performern" (die oft nicht wirklich viel performen), die das Klima vergiften. Viele koennen vielleicht gar nichts dafuer. Die sind einfach in diese Muehle hinein geraten und haben schon frueh angefangen, sich nur ueber gute Leistungen in Schule, Studium, etc. zu definieren.

Jedem das Seine. Eigentlich. Wenn jemand 70 Stunden die Woche arbeiten moechte, soll er das bitte tun. Aber erwartet das nicht von mir oder seht am Ende noch auf mich herab, nur weil ich in meinem Leben andere Prioritaeten setze als ihr. Und beurteilt meine Leistung nicht nach der Zeit, die ich im Buero verbringe, sondern nach den Ergebnissen, die ich erziele.

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WiWi Gast

Re: "High-Performer" und der Sinn des Arbeitens

Ich sehe das auch so wie der TE. Für mich sind die meisten, d.h. nicht alle 60 Std.+ Leute arme Würstchen. Selbstständige, die ihren Lebenstraum in Form der eigenen Firma verwirklichen wollen, nehme ich raus, weil es ein anderes Arbeiten ist. Ich meine lediglich die Angestellten.

Ich habe bei mir in der Beratung auch welche, die praktisch ihr gesamtes Leben der Arbeit unterordnen und auch Samstag sowie Sonntag im Büro zu finden sind. Ich weiß von einigen, dass die seit Jahren keine Beziehung haben, alleine wohnen, keine Kinder haben, keine Hobbies ausüben, sich sehr schlecht ernähren, kein Sport treiben und bei einigen Frauen bin ich mir ziemlich sicher, dass die in den letzten 10 Jahren nicht einmal einen Typen am Start. Für die Partnersuche ist schlicht und ergreifend einfach keine Zeit da.

Ich bedaure diese Leute wirklich sehr, insb. wenn die Frauen mit 30-35 J. in der Küche über Beziehung und Kinder reden. Da denke ich mir immer, haben die Frauen in Biologie überhaupt mal aufgepasst? Einige wissen noch nicht, dass Sie in Ihrem gesamten Leben keine Kinder haben werden, keine Familie gründen werden, keine Enkel kriegen werden, keine eigenen Familienfeste feiern werden und wenn sie so weitermachen, nicht mal eine Beziehung haben werden. Für mich ein Drehbuch aus einem schlechten Psychodrama ohne Happy End.

Ich persönlich gehe trotz Beratungsjob nach spätestens 45 bis maximal 50 Std. heim. Anfangs gab es Stress, weil vieles nicht geschafft wurde. Aber die Leute haben gesehen, dass sie keinen Ersatz finden werden, denn die Spezies, die 60 Std. arbeiten will, stirbt wirklich aus, und das nicht nur sprichwörtlich. Mich gibt es für max. diese Zeit. Wenn es nicht reicht, sollen die jemanden zusätzlich einstellen.

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WiWi Gast

Re: "High-Performer" und der Sinn des Arbeitens

Langsam geht es in diesem Forum um reine Philosophie.

Der Sinn des Arbeitens? Relax? High Performance?

Trade Off zwischen Geld und Freizeit sage ich da nur!!!!
Wer die beiden Aspekte gleichzeitig im Leben führen will, muss einfach reiche Eltern haben (Was sagt man so schön? Geld verdienen tun Väter, aber ausgeben tun Söhne/Töchter).

Außerdem tragen viele Firmen in dieser Gesellschaft nichts Positives bei. Das hast Du richtig erkannt.

Dazu sage ich nur: Je größer die Sünden von Unternehmen sind, desto fetter sind ihre CSR-Broschüren.

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WiWi Gast

Re: "High-Performer" und der Sinn des Arbeitens

Mir erschließt sich die Sinnhaftigkeit dieser Diskussion nicht. Lasst die Leute doch selber entscheiden, wie sie ihr Leben führen würden. Ihr wollte nicht so lange arbeiten? Ist doch auch gar kein Problem und es wird auch einfach größtenteils nicht von euch erwartet. Ich verstehe halt nicht, woher er ihr euch das Recht nehmt, über diese Leute zu urteilen. Wenn ihr kein Verständnis dafür habt, dann fragt die Leute doch nach ihrer Motivation und aktzeptiert diese. Es ist doch total Unnötig direkt und ungefragt auf Konfrontation zu gehen und zu versuchen, die Arbeit dieser "HighPerformer" schlecht zu reden.

Ich finde es auch immer erstaunenswert, dass die Diskussion von Leuten ausgeht, die eben nicht dieses Leben führen. Von den "HighPerformern" bekomme ich selten mit, dass Menschen, die weniger Priorität auf ihre Arbeit legen, als "Faule Würstchen" betitelt werden.

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WiWi Gast

Re: "High-Performer" und der Sinn des Arbeitens

Jeder kann so arbeiten und leben wie er möchte. Das ist das Schöne an einer Demokratie. Ich persönlich würde und werde mein Leben allerdings niemals für die Arbeit verkaufen.

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WiWi Gast

Re: "High-Performer" und der Sinn des Arbeitens

Leute, setzt ihr wirklich gerade High-Performer mit langen Arbeitszeiten gleich??
High-Perfomer sind doch gerade die, die Aufgaben schnell und gut erledigen, und daher eben nicht ewig im Büro sitzen müssen, um ihren Kram zu schaffen.

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WiWi Gast

Re: "High-Performer" und der Sinn des Arbeitens

Hier TE. Es ist eben nicht so, dass es nicht erwartet wird. Durch das ganze Gerede werden hier schon die jungen Leute dazu animiert bzw. beeinflusst. es gleich zu tun. Das muss auch nicht bewusst geschehen. sondern kann ein schleichender Prozess sein. Ich will bloß diejenigen darauf hinweisen. es nicht unbedingt gleich zu tun und schon gar nicht aus den falschen Motiven. Die Situation hier im Forum ist ähnlich wie in der Schule früher. Wer die tollen Klamotten und besten Handys hatte, war der Tollste und alle haben sich diejenigen zum Vorbild genommen (äquivalent kann man auch etwas andere Dinge herannehmen). Natürlich konnte man dort aufgrund des Reifeprozesses das ganz später anders sehen. Auch weil die allgemeinen gesellschaftlichen Ansichten diese Normvorstellung als unwichtig abtun. Wenn die jüngeren aber tagtäglich auf Arbeit mit der Vorstellung viel arbeiten viel Geld konfrontiert werden und das ganze schon hier im Forum so ausfällt, fällt der Sinneswechsel immer schwerer.

Darum will ich ja hier wiedermal ein gewisses Gleichgewicht schaffen und aufzeigen das man auch ohne angebliche 100.000 und einen "Senior was weiß ich Titel" glücklich vielleicht sogar viel glücklicher werden kann. Dies Prägung ist einfach nicht gesund für den einzelnen Menschen und der Gesellschaft. Deutliche Signale sehe ich zum Beispiel in den sinkenden Geburtenraten weil es mit Sicherheit viele vor sich her schieben zwecks Karriere und dann ist es zu spät. Genauso beim Thema heiraten und Scheidung keiner nimmt sich mehr Zeit für seinen/einen Partner, da werden Überstunden gekloppt, Zuhause emails gelesen und dann später nochmal für eine Stunde in das Büro gehuscht. Man hat dann 350 Freunde in Facebook um Ihnen zu zeigen wo man grade in der Welt ist weil man dort ein wichtiges Projekt hat aber wichtige Gespräche mit richtigen Freunden fallen weg. Darum sage ich es nochmal nehmt nicht jeden Supertyp für bare Münze, scheut euch nicht runter zu fahren wenn Ihr nicht alles schafft was Ihr euch vorgestellt habt, kümmert euch um ein Leben nach der Arbeit.

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WiWi Gast

Re: "High-Performer" und der Sinn des Arbeitens

Hr. Philosoph.

Willkommen im Kapitalismus.
Ich habe den besten Beruf für Sie: Pfarrer.

Viel Erfolg.

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WiWi Gast

Re: "High-Performer" und der Sinn des Arbeitens

Ich gehöre anscheinend zu denen, die hier als "High-Performer" bezeichnet werden. Schade finde ich, dass diejenigen, die Toleranz predigen, hier selbst intolerant agieren. Ist es zu verurteilen, wenn Arbeit mein Hobby ist? Auch ich habe versucht mir andere Hobbies anzueignen, aber den größten Spaß habe ich im Büro. Und ob ich jetzt nebenbei noch Fußball spiele, oder ein weiteres Projekt mache, kann meinen Blickwinkel exakt gleich erweitern.

Ich akzeptiere jede Einstellung zur Arbeit und zum Leben. Man muss sich immer der Konsequenzen bewusst sein und auch zu diesen stehen.

In meiner Firma leisten wir übrigens sehr wohl einen Beitrag zur Gesellschaft. Wir kämpfen für die Ernährbarkeit der rasant wachsenden Weltbevölkerung, für ökologisch sauberere Antriebsformen, etc.

Trotz allem schaffe ich es übrigens, eine wunderbare Frau und ein einzigartiges Kind zu haben und genieße mit meiner Familie die Abende, Wochenenden und Urlaube. Ich bin jeden Abend um 18.30 zu Hause und arbeite dann, wenn andere fernsehen, oder schlafen :-)

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WiWi Gast

Re: "High-Performer" und der Sinn des Arbeitens

Ich finde die meisten Diskussionen gut, bei denen es mal nicht um Einstiegsgehalt sondern um Grundsatzthemen geht. Leider kann ich das Thema nicht nachvollziehen. Meines Erachtens ist dies hier ein Karriereforum. Warum kommentieren ständig Leute mit, die nichts von Karriere halten? Ich lese nebenbei bei einigen anderen Spezialforen mit. Da gibt es solche seltsamen Diskussionen fast nie, z.Bsp. Oldtimerforum "Warum beschäftigt ihr euch ständig mit den alten Karren? Habt ihr nichts zu tun oder was?" .. ist da nicht üblich.

Zum Thema: Das Arme-Würstchen-Ding ist absolut unangebracht. Es gibt Leute, die gerne arbeiten, die richtig gut sind und die ihre Arbeit lieben. Ohne solche Leute gäbe es heute weder Autos noch Flugzeuge oder Computer und wir würden alle mit jungen Jahren an Pest sterben. Ihr ruht euch doch nur aus auf den Errungenschaften von anderen. Gottlieb Daimler und Werner Siemens haben sicherlich nicht "die Seele baumeln" lassen. Das waren echte Macher, die sich 100% eingebracht und Respekt verdient haben.

Meine Meinung: Ich würde sagen, dass eine gesunder Ehrgeiz und Interesse an guter Arbeit noch nie jemandem geschadet haben. Leute, die schon zum Berufseintieg "die Seele baumeln" lassen wollen, sollten sich nicht für ein Studium entscheiden.
Können wir jetzt bitte wieder über Karriere reden?

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WiWi Gast

Re: "High-Performer" und der Sinn des Arbeitens

Lounge Gast schrieb:

Ich widerspreche allerdings einem Vorposter, der behauptet,
diese "High Performer" machen dem
"Durchschnittsmichel" seinen Lebensstil erst
moeglich. Das stimmt meiner Meinung nach eher nicht. Erstmal:
Was ist der Durchschnittsmichel? Sind das die Leute, die
durchschnittlich viel arbeiten oder durchschnittlich viel
leisten? Ich ziehe es vor, durchschnittlich viel zu arbeiten,
einfach, weil mir andere Dinge im Leben wichtiger sind, aber
in der Zeit, in der ich arbeite, schaffe ich verdammt viel
und bon produktiver als mancher, der seine 60 Stunden Woche
kloppt.

Ich bin der mit dem "Durchschnittsmichel". Vielleicht sollten wir den Begriff des "Outperformers" definieren. Für mich macht sich ein Outperfomer insbesondere durch seine Leistungsfähigkeit und weniger durch den betriebenen Zeitaufwand bemerkbar. Zu dieser Leistungsfähigkeit kommt dann in den meisten Fällen noch die zeitliche Opferbereitschaft hinzu. Solche Leute ziehen meines Erachtens den Karren.

So wie Du auch, argumentieren viele Mitarbeiter, die eben von der Leistungsfähigkeit anderer profitieren, reflexartig damit, dass sie produktiver sind. Outperformer sind für mich aber produktiv, effizient und arbeiten viel. Und damit bringen sie unsere Wirtschaft voran, während die anderen davon profitieren.

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WiWi Gast

Re: "High-Performer" und der Sinn des Arbeitens

Hier TE alias Pfarrer ;) Wie ich oben geschrieben habe und es doch Einige gerne überlesen haben, geht es nicht darum sich nicht anzustrengen im Gegenteil startet ruhig ein paar Jahre durch. Doch verlängert diese Zeit nicht ewig falls die Ergebnisse ausbleiben. Natürlich gibt es Menschen denen fast alles gelingt, wie dem einem Poster der Familie, Leben und Karriere unter einen Hut gebracht hat. Doch muss das nicht für jeden Einzelnen funktionieren. Dann sollte man sich gründlich mit sich selbst auseinander setzen und die Prioritäten richtig erfassen, frei nach dam Motto: Wo kann ich meine restlichen Kapazitäten am sinnstiftendensten einsetzen. Auch ist ein Vergleich seiner eigenen Karriere mit denen Anderer völlig erlaubt, auch um sich selbst anzuspornen jedoch solltet Ihr nicht nur auf die augenscheinlichen Punkte wie Geld und Hierarchiestufe schauen sondern euch auch fragen was diese Leute und Ihr selbst in anderen Lebensbereichen erreicht habt. Der beste Vergleich den Ihr machen könnt ist was Ihr selbst vor X Jahren und heute erreicht habt, da die Anderen ja sowieso in den seltensten Fällen gleiche Ausgangsbedingungen haben. Nehmt einfach nicht jeden Kommentar, auch meinen wenn er euch nicht gefällt, auf die schwere Schulter.

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WiWi Gast

Re: "High-Performer" und der Sinn des Arbeitens

Freizeit, Geld, Luxus etc...Wer alles meistern und genießen kann, kann vom Glück reden, dass er/sie möglicherweise reiche Eltern hat, geerbt hat oder durch harte Arbeit erreicht hat, für die er/sie Jahre geopfert hat.

Ich bin als Immigrant ohne Deutschkenntnisse nach Deutschland gekommen, als ich 14 war.
Ich bin jetzt schon seit 12 Jahren in Deutschland, machte hier mein Abi und studiere gerade Wiwi.

Als Immigrant hatte ich kein Geld, während der Schulferien auf Mallorca, Ibiza oder wohin auch immer meine Ferien zu verbringen.

Meine Eltern sind (Gott sei Dank) nicht mehr in Deutschland, sondern in der Heimat.

12 Jahre lang war ich nur einmal in meinem Heimatland, was wirklich so selten ist, da einige Landsmänner jedes Jahr ihre Eltern besuchen und fast 2 Monate lang dort bleiben.

Als Student habe ich kein Vitamin B und muss mir alles selber erarbeiten. Aus finanziellen Gründen hatte ich auch nicht mal ein Geburtstagsgeschenk von meinen Eltern oder Weihnachtsgeschenk.

Wenn ich jedes WE ausging, dann hatte ich nur 10? dabei. Mehr ging´s nicht.

Ich habe kein Vitamin B, deshalb muss ich mir alles selber erarbeiten.

Ihr seht: Ich war noch nie in anderen europäischen Ländern außer Holland und Spanien (Nur Costa Blanca). Von den USA, Südamerika oder Asien kann ich nur noch träumen.

Ich will, wenn ich Geld verdiene, einfach rausgehen..Mal in die USA, mal nach Südamerika, mal nach Asien oder andere europäische Länder kennenlernen.

Ich weiß, wie es ist, fast ohne Geld zu leben, deshalb nehme ich gerne in Kauf, länger zu arbeiten, aber dafür auch finanzielle Probleme zu beseitigen.

Wenn ich eine Familie gründe und Kinder habe, dann können meine Wünsche nie erfüllt werden.. Nix mit Reisen und nix mit Konsumgütern.

Ich lebe lieber als Single und lerne halt dabei diese oder solche Frauen kennen, was in Düsseldorf nicht üblich ist.

Jeder soll leben, wie er möchte. Was habt Ihr denn in der Vergangenheit verpasst oder erlebt oder was würdet Ihr gerne in der Zukunft machen?

Wenn Ihr diese Frage beantworten könnt, dann setzt Ihr Euch einfach mit weiteren Fragen aus wie brauche ich für meinen Traum eine Familie oder Kinder oder sind sie eher ein Hindernis...oder kann ich meinen Kindern gute Ausbildung anbieten, in Urlaub schicken oder sie auch mal durch materielle Anreize befriedigen?

Ich will nicht, dass meine zukünftigen Kinder genauso leben wie ich..

Wenn ich mir alles nicht versprechen kann, dann lass ich es eben sein.

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WiWi Gast

Re: "High-Performer" und der Sinn des Arbeitens

Wie ich oben schon schrieb, es gibt primär Unverständnis für so eine Arbeitseinstellung.

Mir geht es wie dem Poster, bei dem der Beruf quasi Hobby ist. Ich habe viele Hobbys ausprobiert, etliche Städte bereist - aber Arbeit macht mir einfach am meisten Spaß. Liegt vielleicht auch an der Branche, bin in der IT tätig. Ach ja, hab auch Frau und Kind. Es ist auch nicht so, dass ich wahnsinnig viel arbeite (etwa 50h/Woche), aber Arbeit hat bei mir einfach einen deutlich höheren Stellenwert als bei den meisten anderen.

Aber wenn ich das hier lese, scheinen unsere Berufsanfänger zumindest nicht ungewöhnlich zu sein, wenn sie nur etwa 40h/Woche arbeiten und ihnen Freizeit wichtiger ist als Beruf.

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WiWi Gast

Re: "High-Performer" und der Sinn des Arbeitens

Ich bin der mit dem "Durchschnittsmichel". Vielleicht sollten wir den Begriff des "Outperformers" definieren. Für mich macht sich ein Outperfomer insbesondere durch seine Leistungsfähigkeit und weniger durch den betriebenen Zeitaufwand bemerkbar. Zu dieser Leistungsfähigkeit kommt dann in den meisten Fällen noch die zeitliche Opferbereitschaft hinzu. Solche Leute ziehen meines Erachtens den Karren.

So wie Du auch, argumentieren viele Mitarbeiter, die eben von der Leistungsfähigkeit anderer profitieren, reflexartig damit, dass sie produktiver sind. Outperformer sind für mich aber produktiv, effizient und arbeiten viel. Und damit bringen sie unsere Wirtschaft voran, während die anderen davon profitieren. >

Okay, deiner Definition von Outperformer stimme ich zu und auch, dass diese Menschen den "Karren ziehen" und nach deiner Definition wahrscheinlich auch mehr leisten als auch, zumindest aus Unternehmenssicht. Und ja, sie bringen die Wirtschaft voran. Soweit so gut. Aber ich kann nicht zustimmen, dass andere davon profitieren, zumindest nicht die normale Bevölkerung. Produktivitätssteigerungen und Gewinne werden nicht mehr an die normalen Arbeitnehmer weiter gegeben, sie sind in der heutigen Zeit die Verlierer, sinkende Gehälter, angeblicher Fachkräftemangel, der aus dem Ausland ausgeglichen werden muss, etc.

Deswegen: Outperformer arbeiten nicht für die Gesellschaft, wie es vielleicht vor einigen Jahrzehnten der Fall war, sie arbeiten einzig für das Großkapital.

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WiWi Gast

Re: "High-Performer" und der Sinn des Arbeitens

Ich denke, die Diskussion wird sich nach einer gewissen Zeit im Kreis drehen, da die Grundphilosophien einfach zu verschieden sind.

Besonders interessant fand ich folgenden Kommentar:

"Da ist ausser Job oft nichts vorhanden. Und das ist fuer mich einfach zu wenig, als dass so ein Mensch fuer mich interessant sein könnte."

Wenn man bei abteilungs- und konzernübergreifenden Seminaren bei Vorstellungsrunden zuhört und bei 50% einfach nach der Jobbeschreibung beim Thema Hobbies folgendes kommt: "Neben der Arbeit habe ich noch eine Frau und ein Kind, von daher bleibt keine Zeit für was anderes" (in einer melancholischen Tonlage) dann ist das traurig und wie oben beschrieben sind die Leute sehr langweilig. Die können sich mit Gleichgesinnten über das Kind / Familie unterhalten, aber das wars.
Persönliche Interessen (Hobbies), die Menschen verbinden und eine Gemeinsamkeit darstellen gibt es einfach nicht. Die interessantesten Menschen habe ich bei gemeinsamen Hobbies kennengelernt. Wenn das Hobby von Leuten die eigene Arbeit ist dann respektiere ich das vollkommen, allerdings ist dann ausser Geschäftskontakten nicht viel vorhanden.

Ich stand mal kurz vor dem Sprung ins Hamsterrad, mir wurde eine Stelle mit Personalverantwortung angeboten, in der ich hätte "aufdrehen" können und mich schnell hocharbeiten. Ich habe abgelehnt, was natürlich zu Verwunderung auf der Gegenseite geführt hat, weil dort eben davon ausgegangen wird, dass ein Aufstieg (Status, Macht, Geld) das Bestreben eines jeden Arbeitnehmers ist.

Ich würde gerne noch einen Aspekt in die Diskussion einwerfen.

Leute, die auf Karriere verzichten (und die Hochleister als "arme Würstchen" beziffern) tun dies oftmals nicht freiwillig, sondern gezwungenermaßen. Man bewirbst sich verzweifelt intern und extern auf bessere Stellen, wird andauernd abgelehnt, weil einfach die gezeigte Leistung bei weitem nicht ausreicht. Dann redet man sich der Selbstachtung ein, dass man "auf diesen Karrierescheiss" eh keine Lust hat und fährt trotzig die "arme Würstchen da oben" - Schiene.

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WiWi Gast

Re: "High-Performer" und der Sinn des Arbeitens

Hier TE. Wenn sich so viele an dem Wort stören, nehme ich es halt zurück, das bringt mich nicht um. Allerdings muss ich der Aussage widersprechen, erfolglos zu sein. Würde mich als leicht überdurchschnittlich gut situiert sehen. Ich möchte aber diejenigen welche sich angesprochen fühlen bitten die Aussagen genau zu lesen und nicht reflexartig los zu schreiben ohne vorher alles erfasst zu haben. Wie ich schon mehrmalig geschrieben habe, soll man vieles geben und einige Jahre durchstarten um weiterzukommen aber nicht auf Teufel komm raus.

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WiWi Gast

Re: "High-Performer" und der Sinn des Arbeitens

Lounge Gast schrieb:

Leute, die auf Karriere verzichten (und die Hochleister als
"arme Würstchen" beziffern) tun dies oftmals nicht
freiwillig, sondern gezwungenermaßen. Man bewirbst sich
verzweifelt intern und extern auf bessere Stellen, wird
andauernd abgelehnt, weil einfach die gezeigte Leistung bei
weitem nicht ausreicht. Dann redet man sich der Selbstachtung
ein, dass man "auf diesen Karrierescheiss" eh keine
Lust hat und fährt trotzig die "arme Würstchen da
oben" - Schiene.

Da steckt viel Wahres drin. Die meisten haben gar nicht die Wahl zwischen "ich häng mich rein und mache Karriere" und "ich lass es etwas gechillter angehen". Da hängt sehr viel von Glück und Zufall ab, wenn es keine höhere Position in der Firma gibt, dann gibt es keine, da kann man Buckeln so viel man will. Das einzige was man selbst in der Hand hat ist einen anderen Job zu suchen, wenn es im aktuellen nicht ganz so läuft, wie man es sich vorstellt. Aber das ist auch leichter gesagt als getan, gerade wenn man z.B. aufgrund Familie an eine bestimmte Region gebunden ist, vielleicht in einer Branche unterwegs ist, wo es nicht viele Alternativen gibt, etc.

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WiWi Gast

Re: "High-Performer" und der Sinn des Arbeitens

Lounge Gast schrieb:

Wenn man bei abteilungs- und konzernübergreifenden Seminaren
bei Vorstellungsrunden zuhört und bei 50% einfach nach der
Jobbeschreibung beim Thema Hobbies folgendes kommt:
"Neben der Arbeit habe ich noch eine Frau und ein Kind,
von daher bleibt keine Zeit für was anderes" (in einer
melancholischen Tonlage)

Das ist bloß eine Floskel. Nicht jeder will dir sofort Privates erzählen. Aber sicherlich richtig ist: Die Arbeit und der Alltag schleifen den Charakter ab. Man verliert Ecken und Kanten - das nennt sich auch gemeinhin "erwachsen werden". Darüber hinaus baut man eine gewisse Grunddistanz zu anderen Menschen auf. Die Distanz wird immer stärker, je mehr Verantwortung man übernimmt. Das ist ein Schutzmechanimus. Als Führungskraft steht man mit seinen Aussagen und seinem Handeln für mehr als nur für sich selbst. Ich musste selbst damals erst lernen, dass jeder plötzlich kleine Aussagen auf die Goldwage legt. Man gibt automatisch weniger von sich preis und wirkt dadurch sicher auch manchmal etwas geschmeidig.

Ich würde nicht sagen, dass interessante Menschen automatisch interessante zeitraubende Hobbies haben. Wichtig sind ohnehin die Interessen selbst. Wenn jemand flexibel im Geiste bleibt, dann wird derjenige auch immer interessant für andere bleiben.
Meine Erfahrung war immer, dass man erst die Distanz abbauen muss, um die Besonderheiten des Menschen freizulegen. Dann stecken erstaunliche Charaktere darunter. Ich mag beispielsweise solche Momente, wenn einem der scheinbar superkorrekte Kollege plötzlich einen total versauten Witz erzählt - dann spricht da plötzlich ein Mensch, wunderbar. Hobbies sind leider nicht immer ein guter Einstieg. Auf oberflächliche Unterhaltungen über Pferde kann ich gut verzichten.

Ich würde generell davon abraten, Menschen ständig über Oberflächlichkeiten zu kategorisieren: Der Hochleister, der sich angeblich für Erfolg und Karriere opfert - alberne Klischees. In der Schule war ich vermutlich "der Streber", der angeblich den ganzen Tag lernt. Mir fiehl der Stoff einfach sehr leicht und die Unterrichtsinhalte haben mich wirklich interessiert. Vermutlich heißt es jetzt auch wieder, ich wäre der "Karrierist" oder ähnliches.... macht euch mal ein bisschen frei im Geiste. Wenn man jung und stark ist, kann man ALLES erreichen. Der Tüchtige muss sich nicht zwischen Karriere und Privatleben entscheiden.

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WiWi Gast

Re: "High-Performer" und der Sinn des Arbeitens

Es geht nicht um die Wortwahl "Würstchen", ich denke, jeder versteht wie es gemeint ist und wie oben beschrieben, kann ich deine Argumentation voll teilen, da ich eben auf diesen Karriereschritt bewusst verzichtet habe, auch wegen den von dir genannten Argumenten.

Ich sage zudem nicht, dass ALLE, die sich gegen eine Hochleistungskarriere entscheiden, gar nicht die Chance dazu hätten. Aber bei manchen ist es in der Tat so, dass es trotz allen Anstrengungen einfach nicht reicht. Es ist natürlich einfacher zu sagen "ich habe auf Karriere keine Lust" als "ich wurde bei der letzten Beförderungsrunde wieder nicht in Betracht gezogen, genau wie bei den letzten 3 zuvor auch."

Besonders gut gefällt mir folgender Absatz:

"Aber sicherlich richtig ist: Die Arbeit und der Alltag schleifen den Charakter ab. Man verliert Ecken und Kanten - das nennt sich auch gemeinhin "erwachsen werden". Darüber hinaus baut man eine gewisse Grunddistanz zu anderen Menschen auf. Die Distanz wird immer stärker, je mehr Verantwortung man übernimmt. Das ist ein Schutzmechanimus. Als Führungskraft steht man mit seinen Aussagen und seinem Handeln für mehr als nur für sich selbst. Ich musste selbst damals erst lernen, dass jeder plötzlich kleine Aussagen auf die Goldwage legt. Man gibt automatisch weniger von sich preis und wirkt dadurch sicher auch manchmal etwas geschmeidig."

Das war einer der Hauptgründe, warum ich abgelehnt hatte. Führungskräfte bei mir im Konzern sind aalglatt, nicht greifbar, äußern nie dirtekt und offen ihre eigene Meinung (ausser bei ganz kleinen Themen), machen einen auf nahbar, aber man weiß über den Mensch und seine Motive, seinen Charakter auch nach Jahren einfach nichts. Ich verdiene da lieber ein paar hunderter brutto weniger, kann aber im Kollegenkreis / in Meetings halbwegs offen meine Meinung äußern und muss nicht auf jedes Wort achten.

Nochmal, ich respektiere jeden, der diesen Weg gehen kann und will, aus welchen Motiven auch immer, aber für mich persönlich habe ich beschlossen, dass ich das momentan (noch) nicht will.

antworten
WiWi Gast

Re: "High-Performer" und der Sinn des Arbeitens

Schön, dass du nunmehr zum 5ten mal erwähnen musstest, dass DU dich bewusst gegen eine Karriere entschieden hast - also quasi Führungskraft im Schafpelz jetzt. Wie wärs wenn du die gewonnene Freizeit nicht damit verbringen würdest, andere niederzumachen - ob nun derjenige, der sich einer Herausforderung durch neue/weitere Verantwortung stellt oder einer, der bewusst darauf verzichtet hat aber trotzdem herumposaunen muss, dass er dazu die Chance hatte nun mehr das "Würstchen" ist, sei zur Reflexion freigegeben.

Die Korrelation zwischen Führungskräften und aalglattem Auftreten (/Charakter) muss mir auch erst einmal einer erklären. Ich habe aus eigener Erfahrung zu fast 100% das Gegenteil erlebt (jedoch auch nur auf mittelständische Firmen bezogen). Für Führungspositionen braucht man Eier und ebenso wie es glattgeschliffene Leiter gibt, gibt es auch Lehrer, die wie Schlafpillen lehren - dieses bedeutet jedoch nicht, dass man durch den Lehrerberuf automatisch hierzu "gewandelt" wird.

Übrigens: Im wirtschaftlichen Leben ist gegenseitiger Respekt sehr wichtig, daher wird jetzt auch nicht bei jeder Gelegenheit jede Scheiße kommentiert - schon mal gar nicht mit jemanden, der keine Führungsposition hat - stell dir vor, man müsse seine Meinung jedem seiner Mitarbeiter aufdröseln - ich glaub dann macht man etwas signifikantes falsch - eine Führungskraft hat zu führen und zu leiten, nicht per se seine Meinung durchzusetzen.

Es nützt aber nix, manche sprechen von Kindern und wie man diese erzieht, haben jedoch keine weil sich sich bewusst gegen diese entschieden haben, da diese zeitliche Betreuung benötigen. Soll heißen: viel Spaß bei weiteren Stammtischgesprächen zu Quasi-Chefs und was für Würstchen diese sind. Ich investiere übrigens auch lieber paar Stunden in Internetchats, um mich dort zu profilieren statt beispielsweise diese zwei Stunden weiter in ein Projekt oder Fortbildung zu stecken.

PS: Studien zufolge werden Empathie und Toleranz weiter an Schlüsselfaktoren zunehmen - vor allem in Angesicht der Globalisierung - aber um Intoleranz gegenüber anderen Einstellungen, Präferenzen und Werten zu finden, braucht man gar nicht so weit weg zu gehen.

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WiWi Gast

Re: "High-Performer" und der Sinn des Arbeitens

Letztendlich geht es bei den meisten heiß diskutierten themen hier doch schlicht und ergreifend nur um eine einzige tatsache: menschen sind verschieden und besitzen (teilweise dramatisch) unterschiedliche ansichten bzgl diverser fragestellungen und somit auch äquivalente prioritäten.

Deshalb ist natürlich ein austausch von argumenten kein problem, aber eine art von missionierungsbestrebungen dürfte nicht sehr weit führen.

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WiWi Gast

Re: "High-Performer" und der Sinn des Arbeitens

Lounge Gast schrieb:

Schön, dass du nunmehr zum 5ten mal erwähnen musstest, dass
DU dich bewusst gegen eine Karriere entschieden hast - also
quasi Führungskraft im Schafpelz jetzt.

Dein Beitrag hat mich zum Schmunzeln gebracht. Vermutlich wird der TE gleich wieder die Würstchennummer dementieren. ;-)
Im Ernst, ich würde mich über solche Leute nicht aufregen. Man trifft heutzutage den ganze Tag irgendwelche Typen, die ohne jegliche Erfahrung über Dinge urteilen. Andere definieren sich hauptsächlich über Sachen, die sie aus voller Überzeugung nicht tun, ala "Ich bin leidenschaftlicher Nichtraucher. Außerdem lehne ich sowohl Kinder als auch Karriere aus ökologischen Gründen strikt ab." Der ganze Kram wird dann immer gleich zur Lebensphilosophie hochstilisiert und überall rumerzählt, als wäre das der heilige Kral. Man fragt sich, für was diese Menschen überhaupt stehen? Ich könnte ja auch überall rumerzählen, dass ich mich ganz bewußt gegen einen Karriere als Weltfußballer des Jahres entschieden habe ... der Stress, das Geld - das verdirbt nämlich den Charakter. Das wäre mir persönlich aber zu blöd.

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WiWi Gast

Re: "High-Performer" und der Sinn des Arbeitens

Lounge Gast schrieb:

Lounge Gast schrieb:
dass
also

Dein Beitrag hat mich zum Schmunzeln gebracht. Vermutlich
wird der TE gleich wieder die Würstchennummer dementieren. ;-)
Im Ernst, ich würde mich über solche Leute nicht aufregen.
Man trifft heutzutage den ganze Tag irgendwelche Typen, die
ohne jegliche Erfahrung über Dinge urteilen. Andere
definieren sich hauptsächlich über Sachen, die sie aus voller
Überzeugung nicht tun, ala "Ich bin leidenschaftlicher
Nichtraucher. Außerdem lehne ich sowohl Kinder als auch
Karriere aus ökologischen Gründen strikt ab." Der ganze
Kram wird dann immer gleich zur Lebensphilosophie
hochstilisiert und überall rumerzählt, als wäre das der
heilige Kral. Man fragt sich, für was diese Menschen
überhaupt stehen? Ich könnte ja auch überall rumerzählen,
dass ich mich ganz bewußt gegen einen Karriere als
Weltfußballer des Jahres entschieden habe ... der Stress, das
Geld - das verdirbt nämlich den Charakter. Das wäre mir
persönlich aber zu blöd.

so langsam kriegen wir hier richtig gute und intelligente beiträge. kennt man gar nicht von diesem forum.

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WiWi Gast

Re: "High-Performer" und der Sinn des Arbeitens

"Ich könnte ja auch überall rumerzählen, dass ich mich ganz bewußt gegen einen Karriere als Weltfußballer des Jahres entschieden habe ... der Stress, das Geld - das verdirbt nämlich den Charakter. Das wäre mir persönlich aber zu blöd."

Bringt es bestens auf den Punkt! :)

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WiWi Gast

Re: "High-Performer" und der Sinn des Arbeitens

Naja die Suche nach dem heiligen Kral ist auch verdammt aufwendig, da findet man ja eher den heiligen Gral. Auch scheinen einige den Unterschied zwischen dementieren, was tendenziell eher bestreiten/verneinen beziehungsweise korrigieren einer falsch aufgefassten Information bedeutet und abändern und die damit einhergehende Einsicht sich falsch ausgedrückt zu haben bedeutet. Der Threaderöffner hat schon recht, lesen und verstehen sind zwei verschiedene Dinge. Auch tummeln sich hier wieder jede Menge möchtegern mal Karriere machen Typen rum. Sind im 1. Semester und fühlen sich schon stellvertretend für die Leute die Karriere machen beleidigt. Schließlich werden sie bald die großen sein wenn denn mal Mathe 1 & 2 klappen würde ;-) An der Aussage des Erstellers ist schon was dran. Ich muss nicht unbedingt in allen Dingen zustimmen kann aber die richtigen Schlussfolgerungen nicht von der Hand weisen.

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WiWi Gast

Re: "High-Performer" und der Sinn des Arbeitens

Es gibt doch zwei Arten der High Performer.

Diejenigen, die an ihrer Arbeit Spaß haben und gerne ihre 60-70std machen und die das drumherum recht egal ist.

Und diejenigen, die ihre 60-70std wegen Geld und Prestige machen, ihr Gehalt ständig im Blick haben, dann herumflennen wenn man die Überstunden bei den BIG4 nicht aufschreiben kann.. Denn insgeheim will man die Kohle und das Prestige doch lieber bei einer 40std Woche.

Die ersten sind die wahren und glücklichen High Performer.
Zweiteres sind eher die Low Esteem Forced Performer.. mit hohem Burn Out Faktor.

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WiWi Gast

Re: "High-Performer" und der Sinn des Arbeitens

Lounge Gast schrieb:

Naja die Suche nach dem heiligen Kral ist auch verdammt
aufwendig, da findet man ja eher den heiligen Gral.
Auch scheinen einige den Unterschied zwischen dementieren, was
tendenziell eher bestreiten/verneinen beziehungsweise
korrigieren einer falsch aufgefassten Information bedeutet
und abändern und die damit einhergehende Einsicht sich falsch
ausgedrückt zu haben bedeutet.

... nimm es mir bitte nicht übel, aber der Unterschied zwischen Diskussion und Klugschei**ei scheint auch nicht jedem klar zu sein. Wenn du etwas beizutragen hast, dann sei willkommen. Wenn du Rechtschreibfehler findest, darfst du sie gerne behalten.

Der Threaderöffner hat schon
recht, lesen und verstehen sind zwei verschiedene Dinge.

Ich nehme mal an, dass du der TE bist.

Auch tummeln sich hier wieder jede Menge möchtegern mal Karriere
machen Typen rum. Sind im 1. Semester und fühlen sich schon
stellvertretend für die Leute die Karriere machen beleidigt.

... Polemik

Schließlich werden sie bald die großen sein wenn denn mal
Mathe 1 & 2 klappen würde ;-) An der Aussage des
Erstellers ist schon was dran.

Wenn man deine ganzen "Korrekturen" mit einrechnet, bleibt nicht mehr viel Aussage übrig.

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WiWi Gast

Re: "High-Performer" und der Sinn des Arbeitens

Ich denke auch das muss jeder für sich wissen. Leider hat man mit bwl nicht den sinnstiftendsten und sozialsten Studiengang gewählt. Ausser dem Gehalt gibt es für mich nichts wirklich befriedigendes bei der Arbeit. Irgendwo macht Erfolg ja auch abhängig. Ich gestehe aber auch, dass ich nie 60 h arbeite. Nicht mal ansatzweise.

Als bwler muss man mir hierfür natürlich einen Anreiz bieten, der beginnt so ab 100k aufwärts. Vorher mach ich mich nicht krumm.

Im Endeffekt bin ich jetzt schon, mit 29, ziemlich abgestumpft. Ich verfolge meine Ziele und gebe nichts auf die Sorgen, Probleme etc meiner Mitarbeiter. Keine Rücksicht auf Verluste... Frage mich ob das bei anderen Berufsgruppen auch so ist?

Würde ich im Lotto gewinnen, würde ich wahrscheinlich ne handwerkliche Ausbildung machen. Ich mutiere nämlich langsam zum Ego-Monster, dem alle Menschen außerhalb meiner Familie nicht mehr interessieren. So war ich früher nicht.

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WiWi Gast

Re: "High-Performer" und der Sinn des Arbeitens

Schöner beitrag vom ego-monster, endlich schreibt mal jemand wahres!

So siehts eben aus - die frage ich nur ob man das mit sich selbst klar machen kann.

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WiWi Gast

Re: "High-Performer" und der Sinn des Arbeitens

Ich denke am Ende gibt es - wie ja bereits schon angesprochen - zwei Gruppen von "High-Performern". Diejenigen die es aus Spass machen und diejenigen die es wegen dem Geld machen. Aus Erfahrung macht es die letztere Gruppe oft aber auch nicht länger als 5 Jahre, da dann der Spassindex am Boden ist und man sich nach dem Sinn des Lebens fraegt. Wie auch immer, mir macht meine Arbeit Spass, ich habe früher ca 90h/Woche (Montag-Sonntag in den USA) gearbeitet und arbeite momentan noch ca. 60h (manchmal 70h) die Woche. Ich arbeite mittlerweile fuer einen DAX Konzern und beschäftige mich mit der Frage welche neuen Technologien erforscht und wie finanziert werden (habe ein Informatik Studium und einen MBA). Ich finde es super spannend von neuen Technologien und deren Möglichkeiten zu erfahren und diese zu verstehen und ich bin auch der Meinung, dass meine Arbeit vielen Menschen hilft. Am Ende profitieren wir doch alle von einem geringen Energieverbrauch, intelligenten Autos oder neuen, besseren Medizinverfahren (einfach allgemein ein paar Themen mit denen sich dt. Unternehmen beschäftigen).

Soll heissen zu 70% ist meine Arbeit auch mein Hobby. Die anderen 30% muss ich Vorträge geben oder mich mit Bürokratie rumschlagen, was dann natürlich weniger Spass macht. Aber dafür wird man ja auch bezahlt. Meine Arbeitszeit habe ich auch nur aus 2 Gründen reduziert. Der erste war meine Lebensgefährtin und meine Familie und der 2. Grund war meine körperliche Verfassung. Dh. mittlerweile habe ich gelernt viel zu delegieren und anderen zu vertrauen und spätestens Freitag um 17 Uhr aus dem Büro zu sein. Dh. natürlich auch, dass ich von Montag - Donnerstag ausschliesslich arbeite. Durch die Benefits meines Jobs, habe ich mir unter anderem ein schönes Haus in den Bergen gekauft, und verbringe dort ca 35 Wochenenden/Jahr. Im Sommer geniesse ich dort das Joggen, Radfahren, Wandern und Jagen (sehr oft auch mit Freunden, Familie oder Lebensgefaehertin) und im Winter gehen wir meist Joggen oder Snowboarden. Dadurch fühle ich mich auch wesentlich fitter, erholter und sozial zufriedener.

Zusammengefasst heist das: Ja Arbeit ist nicht alles (das habe ich auch erfahren), dennoch bin ich auch mit den vielen Stunden absolut zufrieden und habe auch durch meine Arbeit viele Sachen und Menschen erleben dürfen die vielen Menschen vorenthalten bleiben und das Leben so zu geniessen wie ich es möchte.

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WiWi Gast

Re: "High-Performer" und der Sinn des Arbeitens

Lounge Gast schrieb:

Ich denke auch das muss jeder für sich wissen. Leider hat man
mit bwl nicht den sinnstiftendsten und sozialsten Studiengang
gewählt. Ausser dem Gehalt gibt es für mich nichts wirklich
befriedigendes bei der Arbeit. Irgendwo macht Erfolg ja auch
abhängig. Ich gestehe aber auch, dass ich nie 60 h arbeite.
Nicht mal ansatzweise.

Als bwler muss man mir hierfür natürlich einen Anreiz bieten,
der beginnt so ab 100k aufwärts. Vorher mach ich mich nicht
krumm.

Im Endeffekt bin ich jetzt schon, mit 29, ziemlich
abgestumpft. Ich verfolge meine Ziele und gebe nichts auf die
Sorgen, Probleme etc meiner Mitarbeiter. Keine Rücksicht auf
Verluste... Frage mich ob das bei anderen Berufsgruppen auch
so ist?

Würde ich im Lotto gewinnen, würde ich wahrscheinlich ne
handwerkliche Ausbildung machen. Ich mutiere nämlich langsam
zum Ego-Monster, dem alle Menschen außerhalb meiner Familie
nicht mehr interessieren. So war ich früher nicht.

Das ist durchaus normal, vor allem in solchen Berufen wo man es mit ständig wechselnden Kollegen zu tun hat. Und das ist auch nicht wirklich ein reines BWL Problem. Kenne genug Ingenieure, die noch mehr auf Karriere ausgerichtet sind als Bwler/ Juristen.

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WiWi Gast

Re: "High-Performer" und der Sinn des Arbeitens

Lounge Gast schrieb:

Im Endeffekt bin ich jetzt schon, mit 29, ziemlich
abgestumpft. Ich verfolge meine Ziele und gebe nichts auf die
Sorgen, Probleme etc meiner Mitarbeiter. Keine Rücksicht auf
Verluste... Frage mich ob das bei anderen Berufsgruppen auch
so ist?

Würde ich im Lotto gewinnen, würde ich wahrscheinlich ne
handwerkliche Ausbildung machen. Ich mutiere nämlich langsam
zum Ego-Monster, dem alle Menschen außerhalb meiner Familie
nicht mehr interessieren. So war ich früher nicht.

Ich denke, dass Deine ("negative") Entwicklung nicht außergewöhnlich ist. Ich leite seit ca. 4 Jahren auch eine Abteilung mit 10 Mitarbeitern und merke nach und nach, dass mit Empathie verloren geht. Meiner Ansicht nach ist das ein ganz normaler Prozess, weil man einfach zu viele Kollegen kommen und gehen sieht und Probleme sich doch wiederholen. Dadurch stumpft man automatisch ab (wenn man es abstumpfen nennen möchte).
In der ersten Zeit habe ich die Probleme meiner Mitarbeiter noch ernst genommen und versucht, diese konstruktiv zu lösen. Inzwischen spüre ich immer mehr, dass mir solche zwischenmenschlichen Geschichten bei der Arbeit egal sind und ich oft Anliegen meiner Mitarbeiter einfach aussitze, weil ich keine Lust habe, mich damit zu beschäftigen...

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WiWi Gast

Re: "High-Performer" und der Sinn des Arbeitens

@Jugoslawen

Meine Eltern sind aus der Türkei eingewander und mein Vater war "Outperformer" am Fliessband (sowie "Underperformer" beim an-sich-denken).

Dank ihm konnten meine Schwester und ich studieren, ich arbeite im Personalbereich eines sehr großen Mittelständlers und freue mich, so einen "Outperformer" als Vater gehabt zu haben...

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WiWi Gast

Re: "High-Performer" und der Sinn des Arbeitens

Dank ihm konnten meine Schwester und ich studieren, ich
arbeite im Personalbereich eines sehr großen Mittelständlers
und freue mich, so einen "Outperformer" als Vater
gehabt zu haben...

Wo ist da der Zusammenhang? Zur Info: In Deutschland darf man auch studieren, wenn der Vater eine Vollpfeife ist. Meine Frau hat ohne Vater und mit überforderter Mutter ihr Studium gemacht und arbeitet bei einem Großkonzern.

antworten
WiWi Gast

Re: "High-Performer" und der Sinn des Arbeitens

Lounge Gast schrieb:

Ich leite seit ca. 4 Jahren auch
eine Abteilung mit 10 Mitarbeitern und merke nach und nach,
dass mit Empathie verloren geht. ...
Inzwischen spüre ich immer mehr, dass mir solche
zwischenmenschlichen Geschichten bei der Arbeit egal sind und
ich oft Anliegen meiner Mitarbeiter einfach aussitze, weil
ich keine Lust habe, mich damit zu beschäftigen...

Ich verstehe nicht, was das mit Empathie zu tun haben soll. Mein Eindruck: Als Vorgesetzter wird man plötzlich mit allen fachlichen und charakterlichen Schwächen seiner Mitarbeiter konfrontiert. Es ist echt erstaunlich, was da alles zum Vorschein kommt. Entweder man wird zum Zyniker, oder man bekommt ein ganz dickes Fell hinsichtlich des täglichen Irrsinns. Ich habe den Eindruck, dass Vorgesetzte für viele so eine Art Mischung aus Feindbild, Held und Seelsorger sind. Besonderes letztere Funktion geht mir unheimlich auf die Nerven.

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WiWi Gast

Re: "High-Performer" und der Sinn des Arbeitens

Schon interessant wie die Einstellungen sich unterscheiden.
Ich habe seit kurzem ein Firmensmartphone. Freu ich mich total drüber. Kann nun immer und berall auf meine Geschäftsmails zugreifen. Dazu noch ein sehr interessanter Tarif den ich auch voll privat nutzen kann.
Bin mir aber sicher, dass es diverse Foristen gibt die diese Freude für beknackt halten.
Hab auch Kollegen, die das so sehen. Wieder andere sind neidisch.
Die Neider sind die, die gerne hochkommen würden, aber dann doch nicht bereit sind, den zusätzlichen Meter zu gehen.
Bin mal gespannt, wie das zukünftig wird, wenn anscheinend immer weniger bereit sind, sich über Gebühr zu engagieren. Werden die Anfoderungen an Führungskräfte dann reduziert, ändert sich die Kultur vielleicht eh, oder werden die Hierarchien so flach, dass es kaum noch Führungskräfte gibt.

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WiWi Gast

Re: "High-Performer" und der Sinn des Arbeitens

Mein Vater hat von Anfang an Geld zur Seite gelegt und uns beiden damit ein Studium samt Auslandsaufenthalt ermöglicht. Wir mussten zusätzlich jobben, aber waren so in der Lage, uns für den deutschen Arbeitsmarkt zu qualifizieren.

Lounge Gast schrieb:

Mittelständlers
Vater

Wo ist da der Zusammenhang? Zur Info: In Deutschland darf man
auch studieren, wenn der Vater eine Vollpfeife ist. Meine
Frau hat ohne Vater und mit überforderter Mutter ihr Studium
gemacht und arbeitet bei einem Großkonzern.

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WiWi Gast

Re: "High-Performer" und der Sinn des Arbeitens

"Schön, dass du nunmehr zum 5ten mal erwähnen musstest, dass DU dich bewusst gegen eine Karriere entschieden hast."

Wer zählen kann hat Vorteile, das wurde genau 2 mal erwähnt und zwar aus folgendem Grund:

"Es nützt aber nix, manche sprechen von Kindern und wie man diese erzieht, haben jedoch keine weil sich sich bewusst gegen diese entschieden haben, da diese zeitliche Betreuung benötigen."

Überschrift des Beitrages: " "High-Performer" und der Sinn des Arbeitens " abgeleitet daraus entstand eine Diskussion, wie das Arbeitsleben als Vorgesetzter mit Personalverantwortung ist und ob dies ein erstrebenswertes Ziel ist. 10% haben diesen Schritt und dieses diskutierte Ziel bereits erreicht und berichten daraus, 85% Prozent reden eben über einen Bereich, für den sie nie in Betracht gezogen wurden und auch nicht werden bzw. sind noch im Studium. 5% standen vor der Wahl, haben sich dagegen entschieden.

"Die Korrelation zwischen Führungskräften und aalglattem Auftreten (/Charakter) muss mir auch erst einmal einer erklären. Ich habe aus eigener Erfahrung zu fast 100% das Gegenteil erlebt (jedoch auch nur auf mittelständische Firmen bezogen)."

Deshalb steht oben im Beitrag, dass die Führungskräfte im Konzern aalglatt sind. Nicht umsonst hört man, dass der Wechsel vom Mittelstand in den Konzern deutlich schwerer als andersrum ist.

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WiWi Gast

Re: "High-Performer" und der Sinn des Arbeitens

Ganz ehrlich: Wikipediaeintrag und 10 Millionen! Wer möchte nicht unsterblich sein?

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WiWi Gast

Re: "High-Performer" und der Sinn des Arbeitens

Haben einige Konzerne in den letzten Jahren so auch schon praktiziert. Zusammenlegung von Abteilungen kann dann auch bedeuten, dass ein bisheriger Abteilungsleiter nur noch einfacher Sachbearbeiter ist, und zwar als Kollege seiner ehemaligen Sachbearbeiter.

Lounge Gast schrieb:

Schon interessant wie die Einstellungen sich unterscheiden.
Ich habe seit kurzem ein Firmensmartphone. Freu ich mich
total drüber. Kann nun immer und berall auf meine
Geschäftsmails zugreifen. Dazu noch ein sehr interessanter
Tarif den ich auch voll privat nutzen kann.
Bin mir aber sicher, dass es diverse Foristen gibt die diese
Freude für beknackt halten.
Hab auch Kollegen, die das so sehen. Wieder andere sind
neidisch.
Die Neider sind die, die gerne hochkommen würden, aber dann
doch nicht bereit sind, den zusätzlichen Meter zu gehen.
Bin mal gespannt, wie das zukünftig wird, wenn anscheinend
immer weniger bereit sind, sich über Gebühr zu engagieren.
Werden die Anfoderungen an Führungskräfte dann reduziert,
ändert sich die Kultur vielleicht eh, oder werden die
Hierarchien so flach, dass es kaum noch Führungskräfte gibt.

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