Hallo,

ich habe vor etwas mehr als fünf Monaten in einem Konzern angefangen in
einer recht anspruchsvollen Position, nachdem ich zuvor bereits acht Jahre Berufserfahrung
gesammelt habe. Meine Probezeit ist in ein paar Wochen um.

In einem Meeting diese Woche sagte mir mein Chef alleine dass es Dinge an mir gibt, die er nicht in Ordnung findet,
dass ich recht viel rumtratsche und jedem alles erzähle, dass ich ungenau arbeite und dann meinte und noch ein
paar andere Dinge, müssen wir mal in Ruhe drüber sprechen und grinste dabei ein wenig.

Da meine Probezeit bald vorbei ist, wollte ich mal fragen, wie ich mit so einem Feedback umgehen soll, hatte eigentlich
gedacht, er ist mit mir zufrieden da weder Positives noch Negatives von ihm kam? Oder sehe ich das alles ein wenig zu eng,
hab jetzt echt nicht den Eindruck, dass er mich rauskicken will bzw. hätte es doch sonst schon längs getan?

"Rumtratschen" ist ein relativ konkreter Vorwurf, kannst du dich konkret an etwas erinnern, was du vielleicht (unbewusst) weitererzählt hast, was du hättest besser nicht erzählen sollen?

Prinzipiell kannst du eh nichts machen. Jetzt unterwürfig angekrochen kommen halte ich persönlich für falsch, ich würde vermutlich einfach abwarten, bis der Zeitpunkt kommt, das alles "in Ruhe" zu besprechen.

Es hängt auch viel an folgenden 2 Faktoren:

1.) Wird derzeit allgemein eher abgebaubt bei euch? Wie laufen die Geschäfte?
2.) Wie ist die Rauswerfkultur? Es gibt Unternehmen, da gehts zu wie im Taubenschlag und es gibt welche, da fliegt quasi keiner in der Probezeit.

Warte noch die paar Wochen ab, dann weißt du mehr. Häufig gibt man einem Kandidaten bis zum Ende der Probezeit die Chance und man kickt nur bei groben Verfehlungen ganz zu Beginn. Man könnte sich ja noch verbessern.

Es gibt bei Firmen ganz verschiedene Kulturen, wie man eine Probezeit verwendet.

Bei großen Firmen ist es oft so, dass man nur dann in der Probezeit rausfliegt, wenn es überhaupt nicht passt oder man sich sehr grobe Schnitzer während dessen geleistet hat.

Andere Firmen, gerade KMUs, stellen oft gerade bei Absolventen sehr großzügig ein ohne so genau hinzuschauen, filtern aber dann knallhart in der Probezeit. Da werden mal 10 Absolventen eingestellt und 3-5 sind nach der Probezeit noch da.
Da du in einem Konzern bist und dazu noch BE hast, würde ich mich erstmal beruhigen und die nächsten Wochen abwarten.

Du stehst kurz vorm Rauswurf. Würde mich schon mal nach Alternativen umsehen.

Also ich an deiner Stelle würde schon mal Bewerbungen schreiben und ggf. Vorstellungsgespräche machen. Nur für den Fall, denn beruhigend hört sich für mich anders an.

"In einem Meeting diese Woche sagte mir mein Chef alleine dass es Dinge an mir gibt, die er nicht in Ordnung findet,
dass ich recht viel rumtratsche und jedem alles erzähle, dass ich ungenau arbeite und dann meinte und noch ein
paar andere Dinge, müssen wir mal in Ruhe drüber sprechen und grinste dabei ein wenig."

Das ist durchaus ein ernstes Feedback. "Rumtratschen" ist je nach Aufgabe und Geheimhaltungsgrad eine echte Schwäche - vor allem, wenn sie so offensichtlich ist, dass der Vorgesetzte davon erfährt. Scheinbar gibt es hier ein Vertrauensrisiko. Das sollte Dir zu denken geben. Viele Menschen reagieren allergisch auf Rumgetratsche.

Genaues Arbeiten kann man lernen und ist je nach Aufgabengebiet wichtig oder weniger wichtig. Wenn Du tatsächlich zu den Ungenauen gehörst, dann erhöhe Deine Disziplin und nutze notfalls Kollegen, um Deine Arbeit einem kritischen Blick zu unterziehen. Gewöhne Dir an, Deine Arbeit erst dann weiterzureichen, wenn Du auch nach mehrmaligem Hinsehen keinen Fehler mehr finden konntest. Sei kritischer mit Dir selbst.

Besonders zu denken geben würden mir die "anderen Dinge". Du solltest einen Termin mit Deinem Chef vereinbaren und fragen, was es damit auf sich hat. Du willst ja besser werden.

Ob Du damit vor einem Rauswurf stehst, kann hier niemand beurteilen. Wir wissen ja nicht, wie gut Deine Arbeit sonst ist und wie sehr das Unternehmen Dich braucht. Die von Dir geschilderten Schwächen sind allerdings unüblich für Leute mit 8 Jahren Berufserfahrung. Das sind eher Anfängerfehler.

Vielleicht zur Beruhigung:
Ich würde dieses Feedback eher als positiv sehen. Wenn der Chef de Meinung wäre, Du bist der Falsche, dann hätte er gesagt, dass Du gehen kannst.

So will er Dir wohl die Chance geben, diese "Mängel" abzustellen.
Evtl. wird halt die Probezeit verlängert.

Sehe ich ähnlich wie der DAX-Einkäufer.

Mit 8 Jahren Berufserfahurng sollte man die gängigsten Soft-Skills draufhaben, und dazu gehört vor allem, sich der Kommunikationskultur anschließen zu können .

Aber was habe ich hier im Forum schon alles lesen müssen. Doktoranden, die meinen, ihre 6 Jahre am Lehrstuhl als BE ausgeben zu müssen. Studenten, die Kellnern als Berufserfahrung für einen Wiwi-Job angeben.

Man kann da jetzt viel rein interpretieren:

1. Dein Boss gibt Dir ein Feedback um noch ein letztes Mal vor Ende der Probezeit auf dich einzuwirken und erklärt Dir, was er gerne nicht hätte.

2. Wenn es schlimm ist, dann hättest Du schon die Kündigung erhalten.

3. Ich würde auch einen Termin ausmachen mit deinem Boss und mit Ihm an den Schwächen zu arbeiten. Er soll dein Sparingspartner sein jetzt.

Wie soll die "Probezeit" verlängert werden? Nach 6 Monaten greift automatisch der gesetzliche Kündigungsschutz, d.h. grundlose Kündigungen sind dann nicht mehr möglich.

Vertriebsmensch schrieb:

Evtl. wird halt die Probezeit verlängert.

Geh auf deinen Chef zu, frag ihn nach einem Gespräch und dann weisst du mehr. Evtl. sind viele Dinge unbegründet.

Zum Beispiel kann dir das Unternehmen den aktuellen Vertrag während der Probezeit problemlos kündigen und dir einen neuen vorlegen. Oder dich bitten deinen aktuellen Vertag von dir aus zu kündigen und dann einen neuen aufsetzen. Da gibt es verschiedene Möglichkeiten sowas zu handhaben...

Lounge Gast schrieb:

Wie soll die "Probezeit" verlängert werden? Nach 6
Monaten greift automatisch der gesetzliche Kündigungsschutz,
d.h. grundlose Kündigungen sind dann nicht mehr möglich.

Vertriebsmensch schrieb:

Evtl. wird halt die Probezeit verlängert.

Das ist nicht rechtens.

Ich würde mir folgende Dinge zur Brust nehmen

1 - Bewerbungen schreiben für den Fall, dass du weg bist
2 - einen termin mit deinem chef vereinbaren - du musst ganz dringend interesse zeigen. egal in welcher position man ist, ich bin der überzeugung , dass man immer regelmäßig kritikgespräche führen muss! So zeigt man interesse, besser zu werden!!!!
3 - natürlich 3 monate vor dem ende der probezeit arbeitslos melden!

LG

Warum sollte das nicht rechtens sein? Dafür ist die Probezeit doch gedacht. Das Unternehmen ist doch nicht verpflichtet jemanden dauerhaft anzustellen von dem es nicht überzeugt ist.

Lounge Gast schrieb:

Das ist nicht rechtens.

Ich würde mir folgende Dinge zur Brust nehmen

1 - Bewerbungen schreiben für den Fall, dass du weg bist
2 - einen termin mit deinem chef vereinbaren - du musst ganz
dringend interesse zeigen. egal in welcher position man ist,
ich bin der überzeugung , dass man immer regelmäßig
kritikgespräche führen muss! So zeigt man interesse, besser
zu werden!!!!
3 - natürlich 3 monate vor dem ende der probezeit arbeitslos
melden!

LG