WiWi Gast schrieb am 08.09.2018:
Da muss man Medizin, Jura, oder eiune anspruchsvolle Nawi studieren. Dort wird man gechallenged ohne Ende und da kann man nicht rumdaddeln. Der Jurist muss hart kämpfen gegen andere Juristen muss gewissenhaft & genau sich auf die Auseinandersetzungen vorbereiten & vor Gericht fliegen die Fetzen. Der Herzchirurg kämpft um jedes Leben, eine Sekunde nicht aufgepasst, dann tot.Das wird auch entsprechend entlohnt. Arbeitslose Juristen? Gibt es nicht. Arbeitslose Mediziner? HaHa! Was habe ich herzlich gelacht.
Bei BWL ist es am Ende wie bei Politikwissenschaften oder Gender Studies. Viele klekkern rum mit Nebenjobs wie zB Kellnern (weißt du ja schon).Ich sag dir warum. BWL und Gender Studies sind Theoriekomplexe ohne fundierte Skills. Es sind aufgeblähte Fächer, die man so nicht bräuchte. Daher kann auch ein Informatiker oder Arzt innerhalt weniger Wochen alles wichtige aus der BWL lernen, wenn er denn will. BWLer haben keine großen Skills, sind oftmals dumm & fluten seit Jahrzehnten den Markt. Natürlich gibt es da dann auch im Job (falls man nicht zu den 30% Kellnern gehört) nicht viel zu tun. 8 Stunden rumsitzen, vielleicht 3 Stunden arbeiten (Emails beantworten, PPs machen und Excel installieren). Als Mensch mit high IQ willst du deine core skills developen & mit BWL kanns du das nicht. Du steckst fest & das löst dieses schlechte Gefühl in dir aus, was du versuchst zu verdrängen. Stell dir vor du bist 50,60 und hast dein ganzes Leben Emails beantwortet für einen Hungerlohn. Wo bleibt der value? Ich sag nur Big 5!
Super Tipp mit dem VBA. Aber man ist auf die Demenz & Faulheit der Babyboomer generation angewiesen. VBA kann heute jeder machen & Informatiker und Tecis lachen sich ins Fäustchen. VBA und ähnliches Zeug mit niedriger Eintritsbarriere werden das neue Taxi fahren. Denn nicht vergessen: Mit der Automatisierung sucht das gesamte Proletariat U50 (ich zähle BWLer dazu) eine neue Einkommensquelle. Es funktioniert also, ist aber nicht zukunftsträchtig und schon gar nicht herausfordernd.
"Für mich persönlich ist einfach das "Standartleben" a la Schule, Studium, klassischer Großkonzern, klassischer 9 to 5 Bürojob, am Wochenende was unternehmen, und dann Frau, heiraten, Kinder, Hausbau,... absolut nichts bzw. absolut kein erfülltes Leben. Wenn andere damit glücklich werden gerne. Absolut ok. Ich nicht."
Frau, Kind & Hausbau braucht kein normaler Mensch. NGO halte ich ebenfalls für schlecht, denn wo bleibt da der finanzielle Benefit? Die meisten NGOs sind eh kriminelle Verbrecherbanden. Siehe was über die Jahrzehnte mit Greenpeace passiert ist. Der Gründer verachtet das Unternehmen heute!
Wenn der Job keinen Value mehr addet zum Big picture, dann muss man sich umorientieren. Soweit richtig. Aber das Geld ist weiterhin ein important factor. Sinnstiftend ist es auch sein Geld zu vermehren.
Schauen muss man auf Value Berufe mit high salary wie Medizin, Jura oder was mit tech.
Sicher vor automatisation, und geeignet für Leute, die Herausforderungen wollen.
Lass mich raten, du hast weder Medizin, noch Jura, noch ein anspruchsvolle NaWi studiert oder sitzt in deinen ersten Semestern in der Uni, richtig?
Die Realität wird dich auch noch einholen. Nicht jeder Jurist ist Harvey Specter aus Suits und nicht jeder Mediziner ist McDreamy aus Grey's Anatomy.
Klar gibt es Prozessanwälte die spannende Gerichtsverfahren verhandeln (über mehrere Monate hinweg) aber das macht für die vielleicht 2% der Juristen vielleicht 5% ihrer Arbeit aus. Der Rest ist Papierkram - Recherche, Recherche und nochmals Recherche. Gerade als Junganwalt "lebst" du in deiner Papierburg und arbeitest dich durch tausende Seiten staubtrockenen Vertragswerks um Frage XY des Mandanten beantworten zu dürfen. Bzw beantwortet die dein Vorgesetzter, du selbst kriegst Mandanten kaum zu Gesicht. Hier steckt übrigens der größte Ansatzpunkt für Automatisierung, denn ein Computer kann viel schneller lesen und hinsichtlich der geforderten Fragestellung analysieren als es ein Mensch kann - entsprechende Algorithmen vorausgesetzt.
Andere Juristen schreiben diese staubtrockenen Vertragswerke oder schauen ihren BWL Vertrieblern auf die Finger, damit die Firma vor Rechtsrisiken gefeit ist.
Auch als Strafrechtler kannst du in Ausnahmefällen mal spannende Fälle haben - den 200ten Dealer oder Schläger-Typen zu verteidigen, wo man eh auf verlorenen Posten steht, führt jedoch auch schnell zur Ernüchterung.
Auch die von dir angesprochenen Chirurgen machen vielleicht 5% der approbierten Mediziner aus. Und auch die haben nicht jeden Tag eine lebensrettende Herz-OP, sondern schneiden Blinddärme raus, machen Biopsien, Bauchspiegelungen und andere Routineeingriffe. Als Berufseinsteiger darfst du hier übrigens auch nur Klammern halten oder das Blut absaugen bis du irgendwann einmal ein Skalpell in die Hand gedrückt bekommst. Übrigens, auch als Chirurg hast du extrem viel Papierkram zu erledigen. Krankenakten müssen gepflegt, OP-Berichte geschrieben und Einverständniserklärungen eingeholt werden. Dazu kommt die regelmäßige Visite, wo du dir von Patienten anhören darfst, dass jetzt alles noch viel mehr weh tut als vorher.
Von anderen medizinischen Fachrichtungen möchte ich gar nicht erst anfangen. Nur so viel, nicht jeder Internist ist House M.D. und nicht jeder Allgemeinmediziner der Bergdoktor. Übrigens ist die Analyse von Symptomen und die daraus abgeleitete Diagnose und Therapie ein wunderbarer Ansatzpunkt für Automatisierung in der Medizin ;)
Kommen wir zu den Naturwissenschaften. Solltest du dich mit experimentellen NaWis in den verschiedensten Fachbereichen auseinandersetzten, wirst du merken, dass 90% der Arbeit schlichte Datenanalyse ist. Das kann man spannend finden oder nicht, jedoch kann ich das in wenigen Wochen auch jedem halbwegs aufgeweckten BWLer beibringen - oder natürlich Automatisieren...
In der theoretischen Forschung gibt es zwar zu hauf anspruchsvolle Tätigkeiten, jedoch muss einem klar sein, dass man entweder a.) gar nichts erreicht, weil sich irgendwo ein Fehler eingeschlichen hat oder b.) ein Großteil der Forschungsergebnisse als realitätsfern und nicht umsetzbar abgetan wird. Ausnahmen gibt es natürlich immer, jedoch bestätigen sie eher die Regel.
Du siehst, es ist nicht alles Gold was glänzt und jedes Berufsfeld hat seine langweiligen, monotonen Beschäftigungsfelder. Jedoch kann man sich auch in jedem dieser Berufsfelder (auch mit BWL) selbstverwirklichen, wenn man es nur will.
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