Sitze gerade über meiner ersten Bewerbung (es soll Ernst & Young sein). Nun schaue ich betrübt auf mein Leben und finde es persönlich nicht so interessant. Überblick:

geboren 1987 in Hamburg, Grundschule, Abi (LF: Mathe und englisch, Note 2,2). Wehrdienst, BWL Studium in Bamberg und Hamburg, Abschluss gute 2. Praktikum bei KPMG und Controlling Beiersdorf, beides in Hamburg. Unverheiratet, keine Kinder.

Wenn ich das so in meinen CV schreibe kommt es mir so vor als ob das mindestens 1.000 andere ganz genauso haben.

Was also tun? Privates reinschreiben? Erfahrungen aufbauschen (zB Leiter der Jugendgruppe eines Fussballvereins), irgendwas gemeinnützges erfinden oder schnell noch machen? Studienreisen (die ich auch nicht gemacht habe)?

Was habt ihr alles angeführt?

Auf jeden Fall optisch aufpimpen (aber nicht übertreiben!).

Inhaltlich kannst Du punkten durch Beschreibung der Tätigkeiten in Deinen Praktika. Kernprojekte und -erfahrungen z.B.

Dann noch ein ansprechendes Foto und eingescannte Unterschrift und Du bist vorn dabei. Mein alter Partner hat mal jemanden eingestellt, einfach nur, weil er seine Bewerbung in einer schönen Mappe eingesendet hatte (sah wirklich sehr edel aus!). Aber diese Zeiten sind leider vorbei, da heute alles elektronisch über HR gehen muss.

Ansonsten auch NEbenjobs oder ehrenamtliche Tätigkeiten reinschreiben.

Wenn die Praktikumszeugnisse sehr gut ausgefallen sind, sollte die Einladung zum VG allerdings reine Formsache sein.

du führst ein normal gutes leben... ich würd da gar nichts erfinden oder sonstiges, du scheinst ein cooler typ zu sein und vermutlich genau richtig für big4, die suchen solche leute.

Wieso? Was spricht denn dagegen? Das war dein Leben - also schreibs auch auf den CV. Praktikum bei KPMG ist doch super für dich dann.... bitte keine Komplexe hier!

Du bewirbst dich doch auch für einen langweiligen Job, warum sollte dann ein langweiliger Lebenslauf Fehl am Platz sein?

Gute 2, Praktikum Big4 + Dax30. Hast mMn gute Chancen ;)

Zumindest KPMG sollte Dich dann ja nehmen. Warum willst Du mit einem KPMG Praktikum zu EY? Erschließt sich mir nicht.

Mach dir da mal keine Gedanken: Du bist deren Idealkandidat!

Die suchen keine ausgepflippten Leute mit langer Studiendauer dank freiwilliger zweijähriger Entwicklungshilfe in Afrika und fließenden Suahelikenntnissen. Die suchen immer den gleichen Typ Absolvent und der hat genau deine Vita. Glückwunsch zum Job ;-)

Darf ich fragen welcher Standort und welcher Bereich?

Solltest Du die Sache postalisch verschicken: Besprühe das Anschreiben mit einem attraktiven Herrenduft (nicht zu knapp - der Duft soll ja die postalische Zustellung überdauern). Das macht fast keiner und hebt Dich von der Masse ab.

Dein CV überzeugt fachlich, so dass jeder weiß, was du kannst.

Aber dein CV verschweigt, wer du bist.

Ein persönliche Note in Form von außeruniversitärem Engagement MIT RELEVANZ für deinen zukünftigen Arbeitgeber macht auf jeden Fall Sinn, um dich von den anderen 1.000 Bewerbern abzuheben ? übertreib es aber nicht ? die Personaler sind auf den Kopf gefallen ;-)

RELEVANZ bedeutet z.B., du hast im Verein XY ein Team geleitet (Führungskompetenz), du hast für die Studenteninitiative XZ Artikel für die Homepage (Ausdrucksfähigkeit), usw.

Hoffe, die Hinweise helfen?!

[%sig%]

Transaction Advisory Services, vorzugsweise in Hamburg, München oder Berlin.

Lounge Gast schrieb:

Darf ich fragen welcher Standort und welcher Bereich?

OK, dann verstehe ich EY statt KPMG. Dafür bist Du in der Tat etwas beliebig, aber ich denke für eine Einladung zu VG bist du gut aufgestellt. Kommt dann im Gespräch darauf an deine Persönlichkeit gut rüber zu bringen. Irgendetwas was Du mal mit Leidenschaft gemacht hast wird es ja wohl geben und sei es Sport

Lounge Gast schrieb:

Transaction Advisory Services, vorzugsweise in Hamburg,
München oder Berlin.

Lounge Gast schrieb:

Darf ich fragen welcher Standort und welcher Bereich?

Nein, liebe Mitstreiter, so einfach ist es nicht, Nur weil man alles erwartete gemacht hat wird man nicht automatisch eingeladen. In der Tat stellen die Big 4 zusammen jedes jahr etwa 2.500 - 3.000 Leute ein. Es gitb aber eine Ratio von 1:10 bis 1:15 bezüglich Bewerbungen. dH es gehen ca. 30.000 Bewerbungen ein, also über 100 je Arbeitstag. Und fast alle das übliche gemacht.

Man muss schon auch in der Bewerbung für irgendwas stehen, dass einen aus der Masse raushebt, Note 2, mit typischen Praktika ist eben nur Durchschnitt. Da kann man Glück haben, muss man aber nicht.

1:15 ist eine Bombenquote.

Davon sind viele aus ganz anderen Bereichen, dazu viele, die nicht ins Altersschema passen usw.
Dann noch die, die sich überall bewerben und ggf. woanders zusagen, also beim Entscheidungsprozess schon gar kein Interesse mehr haben.
Da ist man mit "normalen" Qualifikationen schon weit vorne.

In anderen Bereichen geht es eher um 1:80 oder 1:100.
15 Konkurrenten im Schnitt sind mit Sicherheit keine "Masse".

Schokolade beilegen

LOL. Mal nur ne Zahl zur Info, was Konkurrenz angeht.

->Trainee-Angebot der Lufthansa Technik

O-Ton-Personaler:
"Wir erhalten rund 2000 Bewerbungen pro Jahr auf das Programm und stellen acht bis zehn Trainees pro Jahr ein."

Sorry 1:15 ist die Quote deren die eingeladen sind. Die Quote Bewerbung zu Einladung liegt bei 1:20. Mach bei Big 4 im Schnitt 1:15*60 also 1:300. Nun bewerben sich auch viele die ein deutliches schlechteres Zeugnis haben als Du, aber dennoch sehe ich es auch so, dass du irgendwas brauchst, dass Deine Bewerbung hängen bleibt. Zur Not denk Dir irgendein Interessengebiet aus, zB Opern oder so

Auf jeden Fall muss in einer Bewerbung auch das außeruniversitäre erwähnt werden. Notfalls auch Führungsaufgaben bei der Bundeswehr oder im Soprtverein.

Am besten geht das über das Foto. Das ist das einzige was wirklich hängenbleibt.

1:300 als Verhältnis Einstellung zu Bewerbung??
Bei ~3.500 neuen Mitarbeitern bei den BIG4 wären das 1 Mio. Bewerbungen pro Jahr. Erzähl also keinen solchen Quatsch...

Milchmädchenrechnung: Fast alle Bewerber versuchen es bei den Big 4 gleichzeitig. Ausserdem werden nicht 3.500 eingestellt sondern im Schnitt eher 2.000, also 500 je big 4.

Für 500 Einstellungen werden ca. 3.000 Gespräche geführt (so EY). Es gab 2010 17.000 Bewerbungen.

Lounge Gast schrieb:

1:300 als Verhältnis Einstellung zu Bewerbung??
Bei ~3.500 neuen Mitarbeitern bei den BIG4 wären das 1 Mio.
Bewerbungen pro Jahr. Erzähl also keinen solchen Quatsch...