- Nur zur Info: Das angesprochene AGG ... wurde in keinem anderen
EU-Mitgliedsstaat so scharf umgesetzt wie von der
aktuellen CDU/SPD Regierung.
Der Entwurf stammt von den Grünen. Zugestimmt haben tatsächlich fast alle - SPD, Grüne, CDU
- Ich finde es auch lustig, dass sich Bewerber darüber aufregen
Das Gesetz bringt keinem Bewerber etwas - abgesehn von den schon erwähnten Berufsbewerbern und deren Anwälte. Kein sogenannter "Diskriminierter" wird dadurch einen Job bekommen. Es geht auch garnicht um den Job, sondern wiedermal um Kohle (Entschädigungsanspruch)
- Unternehmen, die sich auf das AGG berufen, um keine Aussage
über Ablehnungsgründe geben zu wollen, würde ich insbesondere
als in der engeren Wahl stehenden Bewerber, stark misstrauen.
Jedes normale Unternehmen wird sich schützen müssen. Die Beweislast für Diskriminierung wurde umgedreht. Das heißt beispielsweise, dass jeder Homo erstmal behaupten kann, dass er wegen seiner sexuellen Orientierung nicht genommen wurde. Das Unternehmen muss dann nachweisen, dass es nicht so war. Der Interviewer wird also im Falle einer Absage einen der standardisierten Absagegründe herausarbeiten - beispielsweise ein abweichendes Profil oder fehlende Englischkenntnisse.
Das klingt im ersten Moment vielleicht garnicht so falsch. Das Problem ist, dass bei vielen Bewerbern einfach die Chemie oder das Auftreten nicht stimmen. Keiner arbeitet gern mit Leuten, die er aus irgend einem Grund nicht leiden kann. Andere Bewerber kann man unmöglich dem Kunden vorsetzen. Man muss sich aber hüten, soetwas dem Bewerber direkt zu sagen.
Tja liebe Moralisten - das ist einfach so. Wenn ihr bei euren Mitarbeitern ausschließlich auf fachliche Kompetenz achtet, dann könnt Ihr den persönlichen Aspekt gerne ausblenden, wenn Ihr mal Interviews führt... und nein, ich bin kein Personaler
Unternehmen, die das vernünftig aufsetzen,
sollten jederzeit in der Lage sein, auch abgelehnten
Bewerbern rationale Ablehungsgründe zu nennen,
mit genauem Entscheidungsfindungsprozess.
Deine Vorstellung von Unternehmensprozessen sind etwas naiv und idealistisch. Die Personalabteilung als "Aushängeschild des Unternehmens" hat meist garnichts mit dem Business zu tun. Ein Unternehmen nach seiner Personalabteilung zu bewerten kann nicht funktionieren. Es ist auch ganz typisch, dass der Bewerber (besonders der Berufsanfänger) seine Bedeutung völlig überschätzt. Und der Kunde des HR ist immernoch die Fachabteilung.
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