BDU-Studie: „Personalberatung in Deutschland 2003“
Umsatz in der Personalberaterbranche sank 2003 um 9,5 Prozent – Fach- und Führungskräfte scheuen sich vermehrt bei einem Jobwechsel umzuziehen
Netzwerke gewinnen an Bedeutung
Erstmalig wurde in der BDU-Marktstudie die Bedeutung einer nationalen und internationalen Zusammenarbeit unter Personalberatern erfragt. National gaben 28,3 Prozent der Teilnehmer an, in ein festes Netzwerk eingebunden zu sein. International waren es sogar 33,3 Prozent. In wechselnden Kooperationen arbeiten national 20,8 Prozent und international 14,2 Prozent zusammen. Niederlassungen eröffnen die Personalberater lieber in Deutschland (18,3 Prozent) als im Ausland (9,2 Prozent), nicht zuletzt weil das Kostenrisiko hier deutlich höher liegt als bei der Lösung in festen Netzwerken oder wechselnden Kooperationen. Im Zuge der notwendigen grenzübergreifenden Personalsuche wird der Anteil der internationalen Netzwerke in den kommenden Jahren aus Sicht des BDU weiter steigen.
Kandidaten mangelt es an Mobilität
Schwerer ist es für die Personalberater auch geworden, geeignete Kandidaten für einen Jobwechsel auf eine zu neu zu besetzende Stelle zu motivieren. Stellten in den Boomjahren 1999 und 2000 noch die horrenden Gehaltsvorstellungen der Manager häufig ein Problem dar, so sei nunmehr die mangelnde Flexibilität das Haupthindernis. Ein großer Teil der Führungskräfte ist wenig bis überhaupt nicht mobil. Wenn es nicht gelingt, die Familie von einem Ortswechsel zu überzeugen, fällt die Entscheidung meist negativ aus, so Dr. Joachim Staude. Parallel wachse somit der Aufwand der Personalberater für die Suche nach geeigneten und wechselwilligen Kandidaten. Dabei nutzen die Beratungsexperten verstärkt die Möglichkeiten des Internets. Mit 33,7 Prozent im Jahr 2003 (2002: 25,7 Prozent) bei der Direktsuche wie auch mit 78,5 Prozent bei der Anzeigensuche (2002: 43,1 Prozent) und mit 79,8 Prozent bei der Kombinationssuche (2002: 50,7 Prozent) stieg der Anteil der ergänzenden Online-Suche teils erheblich an. Rückläufig ist hingegen der Anteil der Positionen, die ausschließlich vom Personalberater über eine Internetsuche besetzt werden.
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