Hast du schonmal einen Autohersteller gesehen, der seine Produkte zum Preis der Selbstkosten verkauft?
Die EBIT-Marge der großen Premiumhersteller liegt zwar "nur" bei ca. 10%, aber die beinhaltet auch schon alle Gemeinkosten wie Forschung und Entwicklung und den "Wasserkopf" in der Unternehmenszentrale etc.
Ein anderes interessantes Beispiele: bei Erscheinen jeder neuen iPhone-Generation werden die Dinger recht schnell auseinandergebaut werden um die Preise der einzelnen Komponenten/Materialkosten zu ermitteln (siehe http://www.heise.de/mac-and-i/meldung/iPhone-6s-und-6s-Plus-Erste-Schaetzung-der-Materialkosten-2835410.html)
Meist kommt bei dieser Untersuchung heraus, dass die Materialkosten nur ca. 20-25% des Verkaufspreises ausmachen.
Du könntest somit auch die Frage stellen, ob man es denn ökonomisch sinnvoll erklären kann, dass Apple für seine Produkte >700 EUR verlangt oder ob die nicht besser für 400 EUR verkauft werden sollten.
Die UBs müssen u.a. auch die folgenden Kosten aus den Beratungsumsätzen bezahlen:
- Bonus/Tantiemen der Anteilseigner/Partner (Vergütung des unternehmerischen Risikos)
- Lohn & Gehalt für alle intern arbeitenden Angestellten (Verwaltungsfunktionen wie HR, IT, Buchhaltung und das Back Office etc etc)
- Miete / Bürokosten
- "Leerstandskosten", also Kosten der Berater die gerade nicht auf Kundenprojekten eingesetzt werden
- Akquise neuer Kunden/Projekte
- Forschung und Entwicklung (Umfragen, Studien etc. etc.)
- Training / Fortbildung
Letztlich stellen Preise (sowohl was die Stundensätze als auch die Vergütung angeht) immer ein Marktgleichgewicht da. Wenn die UBs also einerseits genug Kunden haben, die bereit sind einen Tagessatz von 1.000 EUR zu zahlen und andererseits genug Berater ihre Arbeitskraft für 50 - 70k EUR anbieten - warum sollten die UBs dann etwas ändern?
Lounge Gast schrieb:
Hallo zusammen,
im Consulting sind ja oft Tagessätze i.h.v über 1000 euro die
Regel. Für einen vollausgelasteten Berater ergibt sich somit
locker ein Umsatz höher als 150k.
Nun zu der Frage:
Warum ist es die Regel, dass Beratungen eher ca 70k oder oft
weniger an den Consultant ausschütteln?
Musste auch selbst erleben, dass um jeden 1000 Euro in der
Gehaltsverhandlung gekämpft wird. Ein ökonomisches Argument
wäre man bezahlt Marktpreise. allerdings musste ich oft
feststellen, dass im Moment auch Leute dann gehen, von daher
nicht ganz nachvollziehbar.
Was meint Ihr? kann man das ökonomisch sinvoll erklären, dass
bei einem Tagessatz von über 1000 Euro die Berater nicht mehr
als 80K verdienen sollten?
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