Aus eigener Erfahrung und dem Bekanntenkreis kann ich das duale Studium im techn. Bereich empfehlen.
Es werden praktische Ingenieure ausgebildet und sowas sucht die Industrie, da funktioniert das auch ganz gut. Mein Studium liegt zwar zurück, aber selbst zur Krise wurden bei uns in der Firma die Ingenieure übernommen, teilweise sogar unbefritet. Die WiWis hatten es schwerer, manche wurden nicht übernommen.
In WiWi ist die Theorie wichtig und da denke ich, ist das duale Studium nicht ganz so gut oder kann da nicht mithalten. Als leicht empfand ich aber das techn. Studium nicht. Meine Studieninhalte waren identisch mit dem eines Bekannten einer FH, mit dem Unterschied, dass ich deutlich mehr Vorlesungen pro Woche hatte (40h Woche Vorlesungen waren nicht unüblich) und teils Labore am Sa besuchen musste. Vielleicht ist das in der Tat bei den WiWis lässiger.
Eins ist aber auch klar, hinterher fragt einen niemand nach dem Abschluss und als BA-Student hat man deutlich höhere Chancen in den Betrieb übernommen zu werden. Kein Wunder, ein BA-Student kostet das Unternehmen >100.000? (Info vom Ausbilder) und das soll er auch erwirtschaften. OK, IB oder UB bzw. Big4 wird ggf. später schwierig mit BA/DH-Abschluss, aber da man einen Master aufsetzen kann und später auch mal Vollzeit-MBA durchziehen kann, ist auch das nicht unmöglich.
Allerdings bekommen BA-Absolventen auch eher Sachbearbeiterjobs, wobei deren Einstiegsgehalt in Konzernen & Co. locker an Beratereinstiegsgehälter heran reichen, wenn nicht sogar übertreffen.
Karriere können später aber auch BA-Absolventen machen, man kann ja jederzeit den Master berufsbegleitend nachholen und steht dann anderen Bewerbern in nichts nach. Und auch sollte man bedenken, dass die BA-Absolventen auch von den Firmen selektierte Abiturienten sind. Mit meinem ABI von 1,8 gehörte ich zu den Schlechtesten ;)
Wobei ich generell sage, wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg. Mein Cousin z.B. arbeitet in der UB und hat mal mit Hauptschule begonnen :D
Man sollte also das duale Studium nur dann wählen, wenn man bereit ist die Nachteile in Kauf zu nehmen. Ich wollte schnellstmöglich arbeiten und damals gab es zur BA keine Alternative, da es noch Diplom-Studiengänge gab und das hätte viel mehr Zeit gekostet. Und auch heute ist es oftmals ratsam an den FH/Uni-Bachlor noch den Master anzuhängen für die Jobsuche, beim BA/DH-Absolvent ist das kein Thema, er wird als Bachelor übernommen. D.h. im Schnitt steigen Absolventen eines dualen Studiums früher ins Berufsleben ein.
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