Bachelor BWL fernstudium oder 2.ausbildung?
Kurz zu mir:
30 Jahre alt. M. Verheiratet. Finanziell sehr gut da stehend. Eigentum abbezahlt.
Elektroniker gelernt bei großem Automobil Hersteller. Dann Fachabi und Elektrotechniker gemacht. Alles Abendform.
Seit Jahren Teamleiter + Anlagenführer in der Fertigung.
Jahresgehalt: Grundgehalt: 52000. 40stunden Woche, Früh und Spätschicht im Wechsel. Mit SA+SO Überstunden komm ich Jährlich über 60T.
Problem ist: Seit Jahren will ich die Arbeit eigentlich schon gar nicht mehr machen. Es ist in der Fertigung in der Industrie. Selbst als Facharbeiter und Teamleiter ist es mehr oder weniger jeden Tag es selbe und die Arbeitsbedingungen und das Umfeld sind eher schlecht. (sozialleistungen mal aussen vor) Das hohe Gehalt, kommt eher als Schmerzensgeld rüber. Auf Grund des schnellen Aufstieges und hohem Lohn hab ich den Absprung aber nie geschafft. Ansatzweise zufrieden war ich aber nie. Der Erfolg kommt eher durch meine Persönliche Einstellung immer der Beste sein zu wollen. Also hab mich auf der Arbeit nie gehen gelassen, ob ich nun glücklich war oder nicht.
Jetzt bin ich 30 und extrem unzufrieden, die Bedingungen und das Umfeld wurde die letzten Jahre auch noch schlechter. Viel viel schlechter, als zu den Goldenen Zeiten direkt nach meiner Ausbildung. Jeder mit etwas Gehirn (was in der Fertigung nicht viele sind) rechnet mit gravierenden Ereignissen in den nächsten Jahren (3jahre +++), bis hin zur Werkschließung.
Fest steht für mich: Ich will dort nicht bleiben. Ich will Arbeitsumfeld/Bedingungen und Tätigkeitsfeld ändern. Gehalt kann dafür auch niedriger ausfallen.
Habe nun für mich selber mehrere Möglichkeiten gefunden:
a) Ingenieurs/Techniker Stellen Auswärts suchen. - schon getan. Ganz schwer. Habe keine relevante Erfahrung ausser im Bereich Mitarbeiter Führung und Schweißanlagen. Noch dazu kommt, dass ich kein Interesse mehr habe auf Montage zu gehen. Für weniger Lohn als ich jetzt bekomme.
b) 2019 eine 2. Ausbildung anfangen. Industriekaufmann oder Steuerfachangestellte hab ich mir da rausgesucht. Kann mehrere Jahre mit ersparten Überbrücken ohne weiteres. Nach 3 Jahren wär ich dann ausgelernt und übernommen und kann darauf neu aufbauen in einem Gebiet, dass mir a) liegt und b) die Arbeitsbedingungen gefallen. und c) Auf den ich weiter aufbauen kann, -> Bilanzbuchhalter oder Betriebswirt IHK etc...
c) BWL bachelor Fernstudium In den sauren Apfel beissen. 3 Jahre noch durchhalten und nebenbei fernstudium bwl durchziehen. Finanziell wäre das halt die beste Lösung. Ich verdien weiter meine 60T und kann nach 3-4Jahren mein Gebiet wechseln. Problem was ich sehe ist: Nach dem Bachelor wäre ich 34 und habe nichts vorzuweisen im Kaufmännischen Bereich, ausser den Abschluss. Keine Berufserfahrung (ausser das Praktikum was ich absolvieren muss). Relativ Alt. Und garantiert dass ich das seelisch und körperlich Packe ist es auch nicht. In meiner aktuellen Position werden die SA/SO Überstunden regelmässig vorrausgesetzt. Und neben der 40-60stunden Woche noch ein Fernstudium durch zu ziehen ist krass.
--- TLDR: 30jahre, finanziell und privat alles super. Aktuelle Arbeit: Auto Fertigung Industrie. Pro: Bezahlung und sozialleistungen: Contra: alles andere. Zukunfsaussichten: Wird noch viel schlimmer. Will in den Kaufmännischen Bereich.
BWL Bachelor Fernstudium oder Kaufmännische Ausbildung und darauf aufbauen? Mit dem Hintergedanke das OP eben schon 30 ist.