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Extreme Arbeitszeiten ein Zeichen von Fehlplanung?

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WiWi Gast

Extreme Arbeitszeiten ein Zeichen von Fehlplanung?

Hallo zusammen,

die Frage im Titel ist sicherlich provokant gestellt, aber ich versichere euch dass mich wirklich die Antwort interessiert und ich nicht trollen möchte. Ich bitte auch um sachliche Antworten und keinen Popcorn-Thread.

Ich habe mich letztens mehr oder weniger durch Zufall mit jemandem der M&A macht unterhalten, der mir dann auch von den Arbeitszeiten gerade kurz vor Abschluss erzählt hat (das ist so ja auch bekannt). Und auch im IB sieht es mit den Arbeitszeiten bekanntlich ähnlich aus. Jetzt bin ich Projektingenieur, plane also unter anderem Projekte. Und auch eine M&A-Aktivität ist ja letztendlich nichts anderes. Deshalb kam mir auch als erstes in den Kopf: Klarer Fall von Fehlplanung. Wenn solche Arbeitszeiten nötig sind wurde der Projektumfang unterschätzt und a) die Deadline zu früh gelegt oder b) dem Projekt zu wenig Ressourcen (= Mitarbeiter) zugewiesen.

Stimmt das, also könnte theoretisch auch im IB oder M&A "normal" gearbeitet werden, wenn Deadlines realistischer gesetzt würden oder mehr Mitarbeiter auf ein Projekt angesetzt würden? (Das hätte dann natürlich wahrscheinlich die Konsequenz, dass die Gehälter sinken würden, wenn auch wahrscheinlich bei vergleichbarem Stundenlohn)

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PFP

Extreme Arbeitszeiten ein Zeichen von Fehlplanung?

Ich denke die Ableistung dieser vieler Wochenstunden ist Teil der Unternehmens-/Branchenkultur und des elitären Selbstverständnis. Dem eigenen Selbstverständnis nach können Leute, die sich nicht "voll einbringen" und auf Privatleben weitgehen verzichten für diese Jobs nicht geeignet sein, weil ihnen die notwendige Leistungsbereitschaft und -Fähigkeit fehlt. Es gibt abseits von organisatorisch klar untergeordneten Funktionen wie Assistenz/Sekretariat und der eigenen Verwaltung praktisch auch sehr sehr wenige Teilzeitstellen. Es besteht kulturell kein Interesse an der halben Menge gleichwertiger oder vielleicht sogar höherwertiger Arbeit für die halben Kosten.

Interessanterweise gibt es bei den Rechtsanwälten inzwischen Boutique-Kanzleien, die ihre Kandidaten ebenso anspruchsvoll auswählen wie klassische Großkanzleien, aber deutlich humanere Arbeitszeiten bei etwas reduziertem Gehalt (und effektiv wohl mindestens gleichem, eher höheren Stundenlohn) ermöglichen. Dort gibt es auch reichlich Anwälte in Teilzeit, sogar in Führungspositionen/als Partner.

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WiWi Gast

Extreme Arbeitszeiten ein Zeichen von Fehlplanung?

Es geht darum, dass man lieber weniger Leute viele Aufgaben machen lässt und quasi ein FTE im IB Arbeiten von 2 FTEs übernehmen lässt um nicht verschiedene Workstreams aus den Händen geben zu müssen.

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WiWi Gast

Extreme Arbeitszeiten ein Zeichen von Fehlplanung?

WiWi Gast schrieb am 11.01.2021:

Hallo zusammen,

die Frage im Titel ist sicherlich provokant gestellt, aber ich versichere euch dass mich wirklich die Antwort interessiert und ich nicht trollen möchte. Ich bitte auch um sachliche Antworten und keinen Popcorn-Thread.

Ich habe mich letztens mehr oder weniger durch Zufall mit jemandem der M&A macht unterhalten, der mir dann auch von den Arbeitszeiten gerade kurz vor Abschluss erzählt hat (das ist so ja auch bekannt). Und auch im IB sieht es mit den Arbeitszeiten bekanntlich ähnlich aus. Jetzt bin ich Projektingenieur, plane also unter anderem Projekte. Und auch eine M&A-Aktivität ist ja letztendlich nichts anderes. Deshalb kam mir auch als erstes in den Kopf: Klarer Fall von Fehlplanung. Wenn solche Arbeitszeiten nötig sind wurde der Projektumfang unterschätzt und a) die Deadline zu früh gelegt oder b) dem Projekt zu wenig Ressourcen (= Mitarbeiter) zugewiesen.

Stimmt das, also könnte theoretisch auch im IB oder M&A "normal" gearbeitet werden, wenn Deadlines realistischer gesetzt würden oder mehr Mitarbeiter auf ein Projekt angesetzt würden? (Das hätte dann natürlich wahrscheinlich die Konsequenz, dass die Gehälter sinken würden, wenn auch wahrscheinlich bei vergleichbarem Stundenlohn)

Problem sind ja meist die Klienten. Wenn ein PE Fund innerhalb von 4 Tagen eine Fairness Opinion will, gehst das halt nur mit Allnightern. Man kann Arbeit ja auch nicht beliebig kleinteilig aufteilen.

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WiWi Gast

Extreme Arbeitszeiten ein Zeichen von Fehlplanung?

Ich denke da hast du recht.
Ziel der Verantwortlichen ist es aber auch den Preis für den Kunden gering zu halten und die Chefs deiner Firma, wollen ihren Profit maximieren.
So geht das dann bewusst zu Lasten der Mitarbeiter, welche sich für solche Stundenlöhne einspannen lassen und sich darüber noch freuen.

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WiWi Gast

Extreme Arbeitszeiten ein Zeichen von Fehlplanung?

Absichtliche Fehlplanung aus Prestigegründen, zur besseren Vertretbarkeit der Kosten und weil Usus der Branche

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WiWi Gast

Extreme Arbeitszeiten ein Zeichen von Fehlplanung?

Weniger Fehlplanung als gewollte Kultur. Es geht um den Gedanken "Wir halten hier den Laden am Laufen, die anderen sind dümmer & fauler als wir. Wenn wir nicht im Office sind, dann platzt der Deal zwangsläufig."

Natürlich könnte man das Ganze auf mehr Schultern verteilen, aber das würde dem Selbstwert der Beteiligten und (wie du richtig erkannt hast) dem Gehalt schaden. Deswegen bleibt es so wie es ist.

antworten
WiWi Gast

Extreme Arbeitszeiten ein Zeichen von Fehlplanung?

WiWi Gast schrieb am 11.01.2021:

Weniger Fehlplanung als gewollte Kultur. Es geht um den Gedanken "Wir halten hier den Laden am Laufen, die anderen sind dümmer & fauler als wir. Wenn wir nicht im Office sind, dann platzt der Deal zwangsläufig."

Natürlich könnte man das Ganze auf mehr Schultern verteilen, aber das würde dem Selbstwert der Beteiligten und (wie du richtig erkannt hast) dem Gehalt schaden. Deswegen bleibt es so wie es ist.

Die Mehrheit hier arbeitet nicht im IB, das wird sofort klar. Jeder hier möchte - insofern möglich - zeitig Schluss machen. Es geht weniger darum, dass mein Selbstwertgefühl leidet, wenn ich um 8 daheim bin, als dass es schlichtweg nicht von Vorteil ist, wenn mehrere Leute an einem großen Workstream arbeiten (getreu dem Motto zu viele Köche verderben den Brei ...) und nochmal ... das hat nichts mit einem Ego zu tun ...

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WiWi Gast

Extreme Arbeitszeiten ein Zeichen von Fehlplanung?

Ich denke man muss da trennen:
Eine über das Jahr permanente Überlastung ist zumindest mal ein Anzeichen für Fehlplanung. Dann hat man offensichtlich zu wenige (ausreichend erfahrene) Mitarbeiter. Je nach Branche liegt das ggf. an fehlenden Bewerbern und fehlendem Spielraum für Gehaltsanpassung (soziale Berufe) - in Bereichen wie M&A dann wie eine Reihe von Vorrednern meinten, eher am Selbstverständnis.

Einzelne Spitzen bei langfristigen Projekten bzw. regelmäßig laufenden Tätigkeiten weisen auf schlechte Vorausschau hin.

Spitzen bei kurzfristigen Projekten oder als Dienstleister für Mandanten, die spontan neue Erwartungen einbringen, lassen sich hingegen nicht vermeiden. Und hier stimme ich auch einem anderen Vorredner zu: Aufgaben lassen sich nicht beliebig kleinteilen. Wenn ein Jurist den Vertrag einer Untenehmenstransaktion in 5 Stunden überarbeiten kann, bedeutet dies nicht, dass zwei Juristen das in 2,5 Stunden schaffen, da beide ja das Gesamtverständnis brauchen.

Und ja, natürlich könnte man dem Kunden dann sagen: "Das Projekt ist zu kurzfristig geplant und von deiner Seite schlecht vorbereitet."
Dann schmunzelt der Kunde und sagt: "Ich weiß. Und damit ihr das Problem unter diesen schweren Bedingungen löst, zahle ich ja einen Haufen Geld für eure Dienstleistung. Wäre es leicht und entspannt, würde ich mir nen Billigeren suchen..."

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WiWi Gast

Extreme Arbeitszeiten ein Zeichen von Fehlplanung?

WiWi Gast schrieb am 12.01.2021:

Weniger Fehlplanung als gewollte Kultur. Es geht um den Gedanken "Wir halten hier den Laden am Laufen, die anderen sind dümmer & fauler als wir. Wenn wir nicht im Office sind, dann platzt der Deal zwangsläufig."

Natürlich könnte man das Ganze auf mehr Schultern verteilen, aber das würde dem Selbstwert der Beteiligten und (wie du richtig erkannt hast) dem Gehalt schaden. Deswegen bleibt es so wie es ist.

Die Mehrheit hier arbeitet nicht im IB, das wird sofort klar. Jeder hier möchte - insofern möglich - zeitig Schluss machen. Es geht weniger darum, dass mein Selbstwertgefühl leidet, wenn ich um 8 daheim bin, als dass es schlichtweg nicht von Vorteil ist, wenn mehrere Leute an einem großen Workstream arbeiten (getreu dem Motto zu viele Köche verderben den Brei ...) und nochmal ... das hat nichts mit einem Ego zu tun ...

Nein es liegt daran, dass die meisten MD's einfach zu verweichlicht sind im Umgang mit den Kunden und sich Null für die Gesundheit und Motivation der Juniors sorgen. Die marginalen Kosten auf den eigenen P&L die daraus resultieren die Juniors am Wochenende arbeiten zu lassen sind grundsätzlich Null.

Und da kommt es dann zu stande, dass der MD am Freitag Nachmittag dem Kunden zusichert irgendein sinnloses Deliverable was überhaupt nicht dringend ist natürlich sofort am Montag um spätestens 08.00 zuzuliefern. Es geht da wirklich nur um die Außenwirkung "wir packen richtig an, wir arbeiten am meisten für euch, wir sind rund um für sie da".

Damit schafft man sich diese toxische Kultur.

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WiWi Gast

Extreme Arbeitszeiten ein Zeichen von Fehlplanung?

WiWi Gast schrieb am 12.01.2021:

WiWi Gast schrieb am 11.01.2021:

Weniger Fehlplanung als gewollte Kultur. Es geht um den Gedanken "Wir halten hier den Laden am Laufen, die anderen sind dümmer & fauler als wir. Wenn wir nicht im Office sind, dann platzt der Deal zwangsläufig."

Natürlich könnte man das Ganze auf mehr Schultern verteilen, aber das würde dem Selbstwert der Beteiligten und (wie du richtig erkannt hast) dem Gehalt schaden. Deswegen bleibt es so wie es ist.

Die Mehrheit hier arbeitet nicht im IB, das wird sofort klar. Jeder hier möchte - insofern möglich - zeitig Schluss machen. Es geht weniger darum, dass mein Selbstwertgefühl leidet, wenn ich um 8 daheim bin, als dass es schlichtweg nicht von Vorteil ist, wenn mehrere Leute an einem großen Workstream arbeiten (getreu dem Motto zu viele Köche verderben den Brei ...) und nochmal ... das hat nichts mit einem Ego zu tun ...

Ich arbeite nicht (mehr) da, das stimmt. Das mit den Arbeitsabläufen ist hingegen Unsinn. Es gibt Dutzende Aufgaben, die selbstverständlich auch von verschiedenen Leuten übernommen werden könnten, sofern der Informationsfluss gewährleistet wird. Es muss nicht der gleiche knilch das Model bauen, den Datenraum pflegen und DD machen.

Dass man in Bank A jeden Tag 3 Stunden länger sitzt als in Bank B liegt weder an den Aufgaben, noch an der Arbeitsteilung. Auch ein höherer Dealflow ist kein valides Argument, weil man in diesen Fall definitiv mehrere Teams parallel arbeiten lassen könnte (passiert in den großen Läden ja auch zum Teil).

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WiWi Gast

Extreme Arbeitszeiten ein Zeichen von Fehlplanung?

Man merkt, dass der TE noch nie ein integrierteres Finanzmodel gebaut hat. So etwas braucht Branchenwissen und basiert auf etlichen Annahmen. Wenn da zu viele Leute ihre eigenen Ideen mit einbringen, dann versteht am Ende keiner mehr, wie man zum Unternehmenswert gekommen ist. Gleichzeitig geht es auch um Responsibility. Wenn es scheitert, dann kann man einige wenige als Schuldige identifizieren. Das hilft nur die besten in Senior Positionen zu lassen. Und als Senior musst du u.U. über Mrd. Deals verhandeln. Da brauchst du dann echte personal skills...

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WiWi Gast

Extreme Arbeitszeiten ein Zeichen von Fehlplanung?

WiWi Gast schrieb am 12.01.2021:

Man merkt, dass der TE noch nie ein integrierteres Finanzmodel gebaut hat. So etwas braucht Branchenwissen und basiert auf etlichen Annahmen. Wenn da zu viele Leute ihre eigenen Ideen mit einbringen, dann versteht am Ende keiner mehr, wie man zum Unternehmenswert gekommen ist. Gleichzeitig geht es auch um Responsibility. Wenn es scheitert, dann kann man einige wenige als Schuldige identifizieren. Das hilft nur die besten in Senior Positionen zu lassen. Und als Senior musst du u.U. über Mrd. Deals verhandeln. Da brauchst du dann echte personal skills...

den zusammenhang zwischen dem Bauen eines integrierten Finanzmodels und personal skills verstehen aber auch nur die besten der besten der besten, oder?

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WiWi Gast

Extreme Arbeitszeiten ein Zeichen von Fehlplanung?

Nur teilweise.
Das Indianer-Prinzip hat insb. in spezialisierten Bereichen (entweder fachlich, industrie-spezifisch, Kunden-spezifisch, ...) seine Grenzen.
Das gilt für Unternehmensberatung und auch für IB's.
Klar, auf den unteren Leveln könnte vermutlich ein stärkerer Leverage rein, aber auch da gilt definitiv: mehr ist nicht immer gut bzw. hilft nicht.

Man bedenke: 9 Frauen können eine Schwangerschaft auch nicht in 1 Monat durchziehen!

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WiWi Gast

Extreme Arbeitszeiten ein Zeichen von Fehlplanung?

WiWi Gast schrieb am 12.01.2021:

Man bedenke: 9 Frauen können eine Schwangerschaft auch nicht in 1 Monat durchziehen!

was für eine wunderbare Analogie!

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WiWi Gast

Extreme Arbeitszeiten ein Zeichen von Fehlplanung?

Die Deadlines werden ja auch häufig vom Kunden gesetz und es gibt kurzfristige Änderungen. Daist die Flexibilität und Schnelligkeit beim Produzieren der Arbeitsergebnisse Teil der Services bei IB (und auch UB) und wird kräftig entlohnt. Keine Bank würde sagen, dass die Zeit zu knapp ist, da es sonst eine andere machen würde. Außerdem kann man nicht jedem Problem mit mehr Mitarbeitern entgegenwirken. Beispiel aus dem Matheunterricht: 1 Bauarbeiter braucht 10 Tage für die Arbeit, wie lange brauchen 10/100/1000/... Bauarbeiter, wenn alle gleich viel arbeiten? Ab einer gewissen Anzahl funktioniert das dann nicht mehr - ist bei jedem Projekt der Fall. Am Ende ist es dann auch Teil der Kultur im M&A-Bereich. Alle arbeiten viel, es wird damit angegeben wie viel man arbeitet und Witze über Leute gemacht, die weniger arbeiten. Ob das alles so sinnvoll ist, muss sich jeder selbst überlegen. Ich habe jedenfalls in dem Bereich schon viele Leute getroffen, die regelrecht süchtig nach Arbeit waren und am liebsten im Büro leben würden.

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WiWi Gast

Extreme Arbeitszeiten ein Zeichen von Fehlplanung?

TE hier

Danke für die Sachliche Diskussion. Das man nicht alle Aufgaben beliebig runterbrechen kann ist klar. Die schöne Analogie mit den schwangeren Frauen nutzen wir auch oft gerne gegenüber dem Controlling :-)

Und auch wenn man Aufgaben aufteilt ergibt 1+1 nicht immer 2, sondern vielleicht eher 1,8. Das ist bei "uns" Ingenieuren nicht anders.

Nach den Antworten jetzt habe ich das Gefühl, dass die großen Unterschiede vor allem beim Anspruch der Kunden und der Kommunikation mit ihnen liegt. In meinem Gebiet ist es eher so, dass man bei einem Projekt kommuniziert dass es schnellstens bis Datum x abzuschließen ist. Und früher geht auch mit mehr Geld nicht. Und das handhaben zum Glück auch die externen Dienstleister so, deshalb muss der Kunde es akzeptieren.

Und natürlich ist da noch das Selbstverständnis. Ich kann mich auch nicht davon frei machen mich für unersetzlich zu halten und wäre für diesen Spirit auch durchaus anfällig.

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WiWi Gast

Extreme Arbeitszeiten ein Zeichen von Fehlplanung?

Ich bin stark dafür, dass jeder in seinem Beitrag hier nun anhand eines Dreisatzbeispiels seinen Punkt verdeutlicht. Wir hatten bisher Juristen, schwangere Frauen, Bauarbeiter.
Was gibts noch?

antworten
WiWi Gast

Extreme Arbeitszeiten ein Zeichen von Fehlplanung?

WiWi Gast schrieb am 12.01.2021:

Ich bin stark dafür, dass jeder in seinem Beitrag hier nun anhand eines Dreisatzbeispiels seinen Punkt verdeutlicht. Wir hatten bisher Juristen, schwangere Frauen, Bauarbeiter.
Was gibts noch?

Pizzabäcker in einer Küche, irgendwann sind so viele Bäcker in der Küche, dass die sich gegenseitig im Weg stehen & die Arbeit verlängern. War ein gern genutztes Beispiel eines meiner Professoren...

@TE: du hast das Problem schon sehr gut erkannt, ich glaube eines der größten Probleme in der Branche ist es, dass dem Kunden am Freitag um 17 Uhr zugesichert wird, dass die Deliverables dann eben Montag um 8 Uhr bei ihm sind. Der Kunde geht dann in den Feierabend und in der Bank dreht man dann erst richtig auf. Ich sehe das aber als Problem innerhalb der Branche, denn wenn eine Bank sagen würde, machen wir nicht, geht der Kunde zur nächsten, die es dann eben erledigt, hier muss sich die ganze Branche ändern. Wenn man dann aber überlegt, was für Persönlichkeiten in dieser Branche starten & wer es bis ganz nach oben schafft... Dann bezweifle ich irgendwo, dass eine solche Veränderung einsetzen wird.

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WiWi Gast

Extreme Arbeitszeiten ein Zeichen von Fehlplanung?

Ich finde, hier wird sich einfach zu viel in die Tasche gelogen.

Es wurde ausführlich erklärt, man kann Arbeit nicht _effizient_ unendlich aufteilen. Aber was in der Branche abgeht, ist einfach ein Armutszeugnis basierend auf auf einem kaputten Selbstverstädnis. Dass man vereinzelt Allnighter geschoben werden, alles in Ordnung. Aber es ist ja nicht so, dass man im IB mal 5-6 Wochen im Jahr ranklotzen muss. Es ist einfach fast immer so. War selber bei einer lower BB im Praktikum und bin quasi nie unter der Woche vor 1, typischerweise eher um 2 rausgekommen. Analysts ging es da nicht besser. Am Wochenende spielt der Prakti quasi immer am Sonntag den Diener, wenns sein muss auch mal Samstags.

Da muss man schon ganz klar sagen, dass wenn man ungefähr das Doppelte der angesetzten Arbeitszeit arbeitet, es einfach strukturelle Probleme gibt. Hinzu kommt die lächerliche Facetime, die Sätze von oben konterkariert und zeigt, dass die Branche einfach ein Mentalitätsproblem hat und es nicht nur um "tighte Deadlines" geht. Dies reden sich jedoch viele einfach schön, da es ja später um die "Mrd-Deals" geht und man ein dicker Hecht ist, nur Lowperformer schaffen das nicht. In dem Alter bezahlt man halt noch nicht den Preis.

Aus meiner Sicht ist es am Ende einfach schade, dass sich hier die ganze Branche gegenseitig das Leben schwer macht. Selbst wenn es wie bereits argumentiert nur an den Kundenanforderungen liegt, könnte man sich als Branche an sich dagegen wehren - aber es gibt leider immer Einen, der für ein paar Euro auf faire Arbeitsbedinungen schei*en würde.

Am Ende wäre das Problem nur zu lösen, wenn von Seiten des Staates richtig durchgegriffen wird und die alltäglichen Verstöße gegen das dt. Arbeitszeitengesetz hart geahndet werden würden. Dann bin ich mir ziemlich sicher, könnte die "unteilbare" Arbeit plötzlich doch teilbar sein. Nur haben wir dann wieder den Fall von oben, nur das es diesmal ein Land ist, was (absichtlich) weniger genau bei den Arbeitsbedinungen hinschaut. Dort geht dann das gewohnte Spiel weiter.

antworten
ExBerater

Extreme Arbeitszeiten ein Zeichen von Fehlplanung?

Ich kann nur fürs Consulting sprechen nicht für IB oder PE.
Basierend auf mehr als fünf Jahren bei zwei T2, kann ich sagen dass sehr deutlich lange Arbeitszeiten auf folgende Punkte zurückgehen:

  1. Fehlplanung (absichtlich oder um Projekte zu gewinnen)
    Man bekommt ein Projekt eben einfacher, wenn man es dem Kunden für 300k in 4 Wochen verspricht, als für 500k in 4 Wochen, oder für 300k in 5 Wochen.

  2. Overpromising / add on Deliverables während des Projekts
    Da Partner selten Eier haben und dem Kunden alles Recht machen wollen ohne Rücksicht auf das Team, werden oft kurzfristig noch Dinge versprochen die ursprünglich nicht vereinbart waren.

  3. Übertriebener Perfektionismus gepaart mit Profilierungssucht
    Nicht selten hast du einen PM, Principal oder Partner involviert, der durch besonders übertriebenen Perfektionismus glänzen will. Da will der Karrieregeile Senior Consultant den PM beeindrucken, der PM will den Principal beeindrucken, der Junior Partner will den Senior Partner beeindrucken.
    Oft genug bekommt man mit 60% des Einsatzes, fast 90% der Ergebnisse. Aber in der Beratung würde sowas nie akzeptiert, auch weil die meisten auf höherem Level nie in der realen Welt (=Industrie) gearbeitet haben. Da geilt man sich lieber an Zero Defect und perfekt formatierten PPTs auf anstatt den eigentlich Mehrwert der Arbeit im Blick zu haben.
    .
    Ich erinnere mich wie auf einem völlig entspannten Projekt, ohne jeden Kundendruck, wir gezwungen wurden, Dutzende Tabellen neu zu formatieren und das an einem Freitagabend wo wir deswegen dann zu spät zur eigenen Weihnachtsfeier gekommen sind.

  4. Last nut not least gibt es auch: Gruppenzwang
    Es darf einfacht vorkommen, dass man mal um 17.00Uhr mit der Arbeit fertig ist also bleibt das ganze Team dann einfach bis 20 Uhr oder länger sitzen.
antworten
WiWi Gast

Extreme Arbeitszeiten ein Zeichen von Fehlplanung?

ExBerater schrieb am 12.01.2021:

  1. Overpromising / add on Deliverables während des Projekts
    Da Partner selten Eier haben und dem Kunden alles Recht machen wollen ohne Rücksicht auf das Team, werden oft kurzfristig noch Dinge versprochen die ursprünglich nicht vereinbart waren.

Ist ja eigentlich schon erschreckend, wenn diejenigen die andere Beraten dann die Grundregeln des Projektmanagements nicht hinbekommen. Das ist ein klassischer Scope Change, und den gibt es nur gegen mehr Geld oder mehr Zeit oder beides. Kann ich Add On Deliverables ohne zusätzliches Geld/Zeit mit aufnehmen, war mein ursprüngliches Angebot zu teuer. Natürlich nur rein in der Theorie, ich geh einfach mal davon aus, dass man in der richtigen Welt von vorne rein eingeplant hat, dass der Kunde hinterher mehr haben wollen wird als er vorher sagt.

antworten
ExBerater

Extreme Arbeitszeiten ein Zeichen von Fehlplanung?

Prinzipiell völlig richtig aber es kommt ein weiterer Punkt hinzu den ich nicht erwähnt habe:

Das Beratungsgeschäft ist HÖCHST kompetitiv.
Let's face it: Wenn McKinsey sich heute weigert eine extra Arbeit abzuliefern, dann gibt es morgen BCG, Bain, Berger, S&, Deloitte, PwC, Kucher,... die das Gleiche können - und im Zweifelsfall sogar billiger wenn sie dadurch einen neuen Account gewinnen.

Also die Berater halten sich zwar für die Elite und das Ende der Nahrungskette (oder den Anfang?) aber am Ende des Tages sind sie recht austauschbare Provider in einem hart umkämpften Markt.

Da fällt es dann leicht die aberwitzigsten Dinge auf ein Chart zu malen, wenn man dem Kunden sagt, wie er seinen Sales oder Einkauf oder Prozesse optimieren soll - aber dann gleichzeitig wirklich NICHTS davon selbst im eigenen Unternehmen in die Praxis umzusetzen.

habe dafür viele lustige Beispiele aber das führt hier zu weit.

WiWi Gast schrieb am 12.01.2021:

ExBerater schrieb am 12.01.2021:

  1. Overpromising / add on Deliverables während des Projekts
    Da Partner selten Eier haben und dem Kunden alles Recht machen wollen ohne Rücksicht auf das Team, werden oft kurzfristig noch Dinge versprochen die ursprünglich nicht vereinbart waren.

Ist ja eigentlich schon erschreckend, wenn diejenigen die andere Beraten dann die Grundregeln des Projektmanagements nicht hinbekommen. Das ist ein klassischer Scope Change, und den gibt es nur gegen mehr Geld oder mehr Zeit oder beides. Kann ich Add On Deliverables ohne zusätzliches Geld/Zeit mit aufnehmen, war mein ursprüngliches Angebot zu teuer. Natürlich nur rein in der Theorie, ich geh einfach mal davon aus, dass man in der richtigen Welt von vorne rein eingeplant hat, dass der Kunde hinterher mehr haben wollen wird als er vorher sagt.

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WiWi Gast

Extreme Arbeitszeiten ein Zeichen von Fehlplanung?

ExBerater schrieb am 12.01.2021:

  1. Übertriebener Perfektionismus gepaart mit Profilierungssucht
    Nicht selten hast du einen PM, Principal oder Partner involviert, der durch besonders übertriebenen Perfektionismus glänzen will. Da will der Karrieregeile Senior Consultant den PM beeindrucken, der PM will den Principal beeindrucken, der Junior Partner will den Senior Partner beeindrucken.
    Oft genug bekommt man mit 60% des Einsatzes, fast 90% der Ergebnisse. Aber in der Beratung würde sowas nie akzeptiert, auch weil die meisten auf höherem Level nie in der realen Welt (=Industrie) gearbeitet haben. Da geilt man sich lieber an Zero Defect und perfekt formatierten PPTs auf anstatt den eigentlich Mehrwert der Arbeit im Blick zu haben.
    .

Und das ist mit Abstand das schlimmst was es gibt. Übertriebener Perfektionismus meiner Vorgesetzen hält mich davon ab Abends Zeit mit meinem Kind zu verbringen.

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Extreme Arbeitszeiten ein Zeichen von Fehlplanung?

Absolut richtig. Das kann man genauso für alle Dienstleistungen mit hoher Marge übernehmen. Egal von welcher Art Professional Service wir sprechen. Ob Executive Search, IB, UB, Legal etc. Das ist überall dort (fast) ein zu eins übertragbar und hängt auch damit zusammen, dass es in all diesen Bereichen keine hohen Markteintrittsbarrieren gibt.

Es ist also oft keine Fehlplanung im klassischen Sinne, sondern eine bewusste Fehlplanung, um Kunden/Projekte zu halten/gewinnen. Am Ende verkaufen alle Dienstleistern immer das Gleiche. Das wird dann zwar gerne Projekte oder Deals genannt, im Endeffekt sind es aber sehr hart arbeitende Mitarbeiter, die XYZ möglich machen. Es ist also auch immer Teil des Geschäftsmodells einer UB, IB, Law-Firm oder bei uns im Executive Search.

Warum gewinnen wir dafür immer wieder neue Mitarbeiter? Weil es für die Menschen eine immense Herausforderung darstellt, das abzuliefern/ dort zu bestehen/sich dort durchzusetzen. Wenn das jemand schafft, dann wird das wiederum durchaus anerkannt und ist oft ein Qualitätssiegel, mit dem es sich wiederum einfacher Karriere machen lässt. Es wird also "belohnt" durchzuhalten/sich durchzusetzen. Andere bleiben wiederum in diesen Organisationen, weil sie den Absprung nicht geschafft haben, sich aber an den Lebensstandard gewöhnt haben oder weil sie es persönlich als scheitern empfinden, wenn sie gehen oder weil es ihnen (die gibt es auch) einfach Spaß macht, so zu arbeiten und das Geld als Schadenersatz für diesen Lifestyle für sie persönlich passt. Eigentlich ist damit die ganze Mystik der High-Performance-Kultur (IB, UB, ES, Law) erklärt.

ExBerater schrieb am 12.01.2021:

Prinzipiell völlig richtig aber es kommt ein weiterer Punkt hinzu den ich nicht erwähnt habe:

Das Beratungsgeschäft ist HÖCHST kompetitiv.
Let's face it: Wenn McKinsey sich heute weigert eine extra Arbeit abzuliefern, dann gibt es morgen BCG, Bain, Berger, S&, Deloitte, PwC, Kucher,... die das Gleiche können - und im Zweifelsfall sogar billiger wenn sie dadurch einen neuen Account gewinnen.

Also die Berater halten sich zwar für die Elite und das Ende der Nahrungskette (oder den Anfang?) aber am Ende des Tages sind sie recht austauschbare Provider in einem hart umkämpften Markt.

Da fällt es dann leicht die aberwitzigsten Dinge auf ein Chart zu malen, wenn man dem Kunden sagt, wie er seinen Sales oder Einkauf oder Prozesse optimieren soll - aber dann gleichzeitig wirklich NICHTS davon selbst im eigenen Unternehmen in die Praxis umzusetzen.

habe dafür viele lustige Beispiele aber das führt hier zu weit.

WiWi Gast schrieb am 12.01.2021:

ExBerater schrieb am 12.01.2021:

  1. Overpromising / add on Deliverables während des Projekts
    Da Partner selten Eier haben und dem Kunden alles Recht machen wollen ohne Rücksicht auf das Team, werden oft kurzfristig noch Dinge versprochen die ursprünglich nicht vereinbart waren.

Ist ja eigentlich schon erschreckend, wenn diejenigen die andere Beraten dann die Grundregeln des Projektmanagements nicht hinbekommen. Das ist ein klassischer Scope Change, und den gibt es nur gegen mehr Geld oder mehr Zeit oder beides. Kann ich Add On Deliverables ohne zusätzliches Geld/Zeit mit aufnehmen, war mein ursprüngliches Angebot zu teuer. Natürlich nur rein in der Theorie, ich geh einfach mal davon aus, dass man in der richtigen Welt von vorne rein eingeplant hat, dass der Kunde hinterher mehr haben wollen wird als er vorher sagt.

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WiWi Gast

Extreme Arbeitszeiten ein Zeichen von Fehlplanung?

Bitte Executive search nicht gleichsetzen mit IB/UB & von mir aus auch Law, danke

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WiWi Gast

Extreme Arbeitszeiten ein Zeichen von Fehlplanung?

Bitte vor allem auch nicht Law und Executive Search hinsichtlich der Markteintrittsbarrieren gleichsetzen, danke

antworten
WiWi Gast

Extreme Arbeitszeiten ein Zeichen von Fehlplanung?

Der Law Bereich hat schon höhere Markteintrittsbarrieren als der Rest. IB kommt halt drauf an welcher Bereich gemeint ist. Denke hier war eher der Bereich M&A gemeint. Alles was im IB in Richtung Handel geht, gibt es auch höhere Markteintrittsbarrieren (Compliance/Regulatorik, IT).

WiWi Gast schrieb am 13.01.2021:

Bitte vor allem auch nicht Law und Executive Search hinsichtlich der Markteintrittsbarrieren gleichsetzen, danke

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