Change Management - Nachhaltigkeit von Veränderungsprozessen
In einer Studie hat Prof. Dr. Lothar Schäffner von der Universität Hannover jene Kriterien ermittelt, die Change Management zum Erfolg verhelfen.
Hannover, 03.10.02 (idw) Nichts ist so beständig wie der Wandel. Dieser Grundsatz wird in Unternehmen von den betroffenen Mitarbeitern und Führungskräften immer stärker erlebt und zwar nicht nur lust- sondern verstärkt auch leidvoll. Eine Veränderungsmaßnahme jagt die andere, ohne dass sie zu Ende gebracht wird. Mitarbeiter werden veränderungsmüde, entwickeln Taktiken, einfach stehen zu bleiben, bis das Alte eines Tages als Neues vorbeikommt. Begleitet wird dieser Prozess durch das despektierliche Interpretationsmuster: Die da oben wissen wohl nicht genau, was sie überhaupt wollen.
Prof. Dr. Lothar Schäffner vom Institut für Erwachsenenbildung der Universität Hannover hat während der letzten 25 Jahre in mehreren Unternehmen zentrale Veränderungsprojekte begleitet und danach untersucht, was aus ihnen geworden ist. Er zieht daraus Schlüsse, welche Aspekte eine nachhaltige Wirkung von Veränderungsprojekten behindern oder fördern.
Dominierende Abhängigkeit von Personen
Wichtigster Faktor ist die dominierende Abhängigkeit der Veränderungsprojekte von Personen. Für langfristig angelegte Vorhaben bedarf es einer Kontinuität in der personellen Besetzung derer, die eine Veränderungsidee haben und vorantreiben. Zudem muss die Verwirklichung dieser Idee bei den verantwortlichen Personen eine anhaltende Priorität im Spektrum der vielfältigen Tagesaufgaben haben.
Bei einem personellen Wechsel - vor allem im Top-Management - werden bisherige Vorhaben häufig mit einem Federstrich beseitigt. Die neuen Manager stecken ihr Revier ab und stellen erst einmal ihre eigene Handlungsfähigkeit unter Beweis. Und das geschieht häufig, indem man etwas abschafft und etwas Neues einführt.
Auch die Berater, die solche Prozesse als externe change agents begleiten, schieben bevorzugt neue Projekte an, statt ältere Vorhaben zu stabilisieren und ins ruhige Fahrwasser des Alltagsgeschäftes zu bringen.
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