WiWi Gast schrieb am 12.02.2023:
Also ganz ehrlich. Natürlich bleibt der Reallohnverlust bestehen. Was sich hier manche denken...Das Angebot der Post ist meiner Meinung nach solide. Alleine die 3000 Euro (netto) über 2 Jahre dürften für die meisten Beschäftigten (über die zwei Jahre) ein Plus von mehr als 5% sein und da sind die 340 Euro ja noch nicht einmal berücksichtigt. Und nach den Erhöhungen wird ja wieder neu verhandelt. Was stellen sich die, die sich hier beschweren denn vor? Dass alle Tarifgruppen tatsächlich 15% mehr bekommen, bei einer Laufzeit von 12 Monaten? Die unteren dann ggf. sogar 30% wegen eines Mindestbetrages?
Sollte sich auch nur etwas annährendes durchsetzen gehen alle Arbeitnehmer, die keinen solchen Tarifvertrag haben (zu Recht) auf die Barrikaden. Folge wäre dann dementsprechend eine Erhöhung aller Löhne deutschlandweit und dann eine Steigerung der Preise um diese bezahlen zu können oder wie?
Wenn die Post tatsächlich die Forderungen erfüllen würde dann wäre der Gewinn des Konzerns sofort auf 0 und Investitionen in die Zukunft (die außerhalb von Deutschland liegt) nichtmehr möglich.
Back to topic:
Die Bahn mit ihrem momentanen Image kann sich nicht noch Schlagzeilen erlauben in denen es heißt, dass die Bahner jetzt noch eine zweistellige prozentuale Lohnerhöhung bekommen. Da wird es absolut keine Akzeptanz für geben. Gleiches gilt für lange Streiks. Klar ist das mit den Fahrdienstleitern möglich, aber was haben wir am Ende davon, wenn auch noch der letzte Bahnfahrede aufs Auto umsteigt, weil die Bahn entweder unpünktlich ist oder ganz streikt? Ich denke, wie einer meiner Vorredner auch, dass man mit 8-9% mehr über 1-2 Jahre wirklich seeeehr zufrieden sein könnte und auch sollte. Klar ist das ein Reallohnverlust...den haben aber schlichtweg so gut wie alle anderen Arbeitnehmer in DE auch. Wenn man denkt, dass die Bahn zu wenig zahlt und man überall anders besser dran ist -> wechseln. Kann man sich gerne mal im Mittelstand umschauen was da so gezahlt wird.
Bist du vom Arbeitgeberverband? Ich kann dir versprechen, wenn nicht die Forderungen zumindest zu 80 % bei der DB, gerade in den unteren Lohngruppen erfüllt werden, nach der schon letzten Entbehrung, der jetzigen irreversiblen Rekordinflation, den geschürten Erwartungen und dem allgemeinen Tarifeinheitsgesetzterror, wo die EVG jetzt liefern muss, es richtig knallen wird auf dem DB Netz mit Totalstillstand auf der Schiene, sei es durch Streik oder ziehen der gelben Karte plus nur noch Dienst nach Vorschrift nach enttäuschendem Abschluss. Das gibt dann mit dem eh schon kommendem Baustellenchaos in 2024 ff. richtig Spaß und man wird sehen, was die Bahn gerade im Güterverkehr noch für eine Bedeutung für die Wirtschaft hat. Straße kann im kaputtgespartem Entwicklungsland BRD auch nix mehr aufnehmen, im Gegenteil, bei dem Verzug werden noch weitere Hauptverkehrsrouten bald wie in/um Lüdenscheid dauerhaft gesperrt werden müssen. Wer heute nicht in dem Inflationsstrudel, der nur durch EZB-Piggs und jetzt Ukraine induziert ist, nicht die Löhne dementsprechend erhöht, dessen ANs werden die Loser im privaten Leben sein, weil sie sich nix mehr leisten werden können. Gilt gerade für die ANs, die schon immer wenig verdient haben und damit im privaten Leben ganz unten in der Nahrungskette ohne nennenswerten Puffer standen und stehen.
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