Hallo,
ich habe nach dem Firma A mir als Einstiegsgehalt 41k angeboten hat, ein Gegenangebot von Firma B für 55k erhalten. Beide Big 4 / Big 3 Consulting Unternehmen.
Ich möchte für Firma A arbeiten, kann allerdings bei diesem Gehaltsunterschied nicht das Angebot von Firma B ablehnen, und möchte folglich Firma A eine Absage geben, jedoch durchleuchten lassen, dass wenn Sie das Angebot anheben, ich zu Ihnen kommen könnte. Gleichzeitig möchte ich mir die Beziehungen für die Zukunft mit Firma A nicht verbauen.

Wie wende ich am besten an Firma A, um gleichzeitig "nachzuverhandeln", aber auch die Beziehungen bei der Absage gut zu halten?

Anrufen und genau das so sagen?

In meiner Recherche wird immer davon abgeraten, direkt auf das Geld zu verweisen. Lässt keinen Eindruck da und wirkt oft als reines Druckmittel.
Außerdem, zu antworten: Sag es einfach, bei der Frage wie sagt man es, ist keine qualifizierte Antwort.

Anrufen, nicht schreiben.

Berufseinsteiger treffen i.d.R. nicht den richtigen Ton, die Facebookgeneration schon gar nicht. Am Telefon lassen sich Formulierungen relativieren oder abmildern.

Generell gilt: you cant have the cake and eat it.

Wenn du Firma A eine Absage gibst, gibst du eine Absage und lässt nichts durchschimmern.

Du kannst bei A anrufen und offen und ehrlich erklären, dass du sehr gerne zu Firma A kommen würdest. Du hättest im Rahmen deiner Bewerbungsphase allerdings ein anderes Angebot bekommen, das sich finanziell deutlich unterscheidet. Du würdest nur gerne nachfragen, ob man in Sachen Gehalt noch ein bisschen etwas machen könnte.

Wie der Gegenüber reagiert kann keiner sagen. Vermutlich wird er konkrete Zahlen von dir verlangen, darauf solltest du vorbereitet sein. Du kannst auch gerne die 55k von Firma B nennen, bei meinen Jobwechseln waren die alten Arbeitgeber immer interessiert, was man beim neuen AG den so verdient.

Wirklich wichtig ist, dass du anrufst und nicht eine Mail schreibst, über deren Formulierung du dir stundenlang den Kopf zerbrichst. Wie oben schon geschrieben, die Generation Facebook ist heutzutage gar nicht mehr in der Lage normal am Telefon zu reden, da wird nur noch schriftlich kommuniziert.

UnknownGuest schrieb:

In meiner Recherche wird immer davon abgeraten, direkt auf
das Geld zu verweisen. Lässt keinen Eindruck da und wirkt oft
als reines Druckmittel.
Außerdem, zu antworten: Sag es einfach, bei der Frage wie
sagt man es, ist keine qualifizierte Antwort.

Du willst also wissen, wie du mehr Geld fordern kannst, ohne mehr Geld zu fordern?

In Unternehmen arbeiten auch nur Menschen, die selbst gerne mehr Gehalt hätten. Ruf an und sag was Sache ist. Ohne große Umschweife einfach raus damit. Und wenn du dafür nicht die Eier hast (was jetzt für Berufseinsteiger nichtmal verwerflich ist - geht sehr vielen so), dann lass es bleiben, sag grundlos ab und nimm das besser bezahlte Angebot.

UnknownGuest schrieb:

Ich möchte für Firma A arbeiten, kann allerdings bei diesem
Gehaltsunterschied nicht das Angebot von Firma B ablehnen...

Du kannst schon, du willst höchstens nicht. ;-)

Du solltest genau abwägen, ob du einen für dich anscheinend weniger attraktiven Job nur des Geldes wegen annehmen willst. Außerdem ist auch entscheidend, wo das ganze ist. 41k in der Pampa erlauben wahrscheinlich einen höheren Lebensstandard als 55k in München. Also nicht nur rein auf das Geld schauen, sondern auch die Begleitumstände.

Ich würde das inetwas so angehen: Die Aufgaben bei Ihnen reizen mich sehr und ich würde wirklich sehr gerne für Ihr Unternehmen arbeiten. Zu dem Gehalt kommen wir jedoch leider nicht zusammen.

Vermutlich wissen Sie, dass andere Beratungen in der Position 30 Prozent mehr Gehalt zahlen. Wenn Sie mir ein vergleichbares Angebot machen, ...

In meiner Recherche wird immer davon abgeraten, direkt auf das Geld zu verweisen.

Diese Einstellung ist mit ein Grund dafür, warum in Deutschland so niedrige Gehälter gezahlt werden (vergleicht mal mit den USA).
Natürlich ist das Geld ein Faktor. Es ist sogar der primäre, ausschlaggebende Faktor, und natürlich hängt meine Job-Entscheidung zu einem großen Teil am Gehalt. Das muss einem nicht peinlich sein und es gibt keinen Grund das zu verstecken.
Oder würdet ihr die Arbeit bei einer Big4 machen, wenn ihr schon Millionär wärt und das Geld nicht bräuchtet?

Sicherlich gibt es noch andere Faktore (Arbeitszeiten, Unternehmenskultur, etc.), für die man bereit ist, Gehaltseinbußen hinzunehmen. Aber das muss immer in der richtigen Beziehung zueinander stehen. Bei 15k Gehaltsunterschied für die gleiche Arbeit wird das schwer zu argumentieren.

(@OP, was meinst du mit Big3? Etwa McKinsey, BCG, Bain? Die sind nicht mit den Big4 zu vergleichen, und du wirst bei den Big4 niemals auf deren Gehälter kommen (gleiches Level vorrausgesetzt).)

"Du solltest genau abwägen, ob du einen für dich anscheinend weniger attraktiven Job nur des Geldes wegen annehmen willst."

Diese Aussage bei 14k Unterschied pro Jahr kann eigentlich nicht von jemanden kommen, der Berufserfahrung und schon mal mit 41k angefangen hat.......... und gleichzeitig immer weiß, dass er auch ein 55k Einstiegsgehalt hätte haben können.......... das wird dich jedesmal begleiten, wenn du dann doch beim 41k Job unzufrieden bist und deine Gehaltsabrechnung siehst.....

Überlege dir mal wie lange du bei dem 41k Job arbeiten müsstest, um erstmal auf die 55k zu kommen. Das sind mind. 3 Jahre - in den 3 Jahren hast du aber auch bei dem 55k Gehaltssteigerungen. D.h. 14k Unterschied pro Jahr grob gerechnet 8,4k netto, bei 3 Jahren macht das mind. 25k netto........ sei nicht so naiv und nimm lieber das Geld....... ausgebeutet wirst du bei beiden Jobs als Berufseinsteiger.......

Hallo, die Wortwahl gefällt mir wirklich sehr.
Das einzige was mir etwas Sorgen macht, ist dass der Recruiter mir sagte "Suchen Sie sich ein Gehaltslevel aus". Ich hatte einfach 41k in den Raum geworfen. Der Recruiter hatte eine gefühlte Schockstarre für 5 sek. bevor er sagte "ok wenn Sie meinen"

Ich komm mir jetzt ein wenig tollpatschig vor, mich nochmal zu korrigieren.

Hallo. Erstens würde ich gerne sagen, dass es nicht unbedingt das Big 4 Unternehmen war, welches ein geringes Angebot gegeben hatte. Welche Firma welche war, möchte ich allerdings vorerst nicht sagen.

Zu Ihrer Frage: Doch die beiden kann man absolut vergleichen, da ich mich nicht auf das klassische Big 4 Geschäft beworben habe, sondern auf einem Gebiet, auf welchem beide direkt konkurrieren und zumindest in Zentraleuropa den gleichen Stellenwert aufweisen.

Lounge Gast schrieb:

Diese Aussage bei 14k Unterschied pro Jahr kann eigentlich
nicht von jemanden kommen, der Berufserfahrung und schon mal
mit 41k angefangen hat.......... und gleichzeitig immer weiß,
dass er auch ein 55k Einstiegsgehalt hätte haben
können..........

Es ist umgekehrt, die Aussage kommt von jemandem, der langjährige Berufserfahrung hat und weiß, dass es neben "den paar Kröten" noch deutlich mehr gibt, was wichtig ist.
Ich habe damals zu DM-Zeiten übrigens bewusst auf etwas über 20k verzichtet, weil mich der andere Job deutlich mehr angesprochen hat. Und es war auch im Nachhinein die klar bessere Wahl, höchstwahrscheinlich auf lange Sicht auch finanziell.

sorry, dann sind die unternehmen wettbewerber und du machst immernoch diesselbe arbeit!?
junge, ruf da an und sag du hast ein angebot von 55k (ich würde sogar 58 sagen) und das du dasselbe haben willst oder du nicht kommen kannst.
nur ein idiot würde 14k gehaltsdifferenz für selbe arbeit beim berufseinstieg hinnehmen. später in der karriere kann das anders aussehen, aber nicht zum berufseinstieg!

UnknownGuest schrieb:

Hallo. Erstens würde ich gerne sagen, dass es nicht unbedingt
das Big 4 Unternehmen war, welches ein geringes Angebot
gegeben hatte. Welche Firma welche war, möchte ich allerdings
vorerst nicht sagen.

Zu Ihrer Frage: Doch die beiden kann man absolut vergleichen,
da ich mich nicht auf das klassische Big 4 Geschäft beworben
habe, sondern auf einem Gebiet, auf welchem beide direkt
konkurrieren und zumindest in Zentraleuropa den gleichen
Stellenwert aufweisen.

Wozu die Geheimnisse um welche Unternehmen es sich handelt.

Big 4: Ok kennt jeder. Einfach eine Advisory Practice von denen (Grundsätzlich knapp 40k Einstieg, recht schlechte Exits unter Manager-Level)
Big 3: Was soll das sein?? Tier1 MBB? Einstiegt ist dort aber 70k.

Und Big4 Advisory konkurriert genau in keinem Bereich mit einer Strategieberatung. Es sei denn du bist bei einer Strategieberatung deren Mutterkonzern eine Big4 ist (Monitor, Strategy&) etc. Aber dann ist es keine Big4 sondern eine Tier2 UB.

Irgendwas passt da nicht an deiner Story.

Jep. Es wird dich ewig verfolgen, wenn du das geringere Angebot wählst.

Auch im schönsten Job gibt es Momente, in denen du keinen Bock hast. Dann sind die Wiesen woanders immer grüner.. und wenn du dann noch weißt, du könntest auf der grüneren Wiese stehen UND hättest da 14k mehr.. dann geht deine Motivation zugrunde. Es zählt immer die Vergleichbarkeit, niedie absolute Höhe. Und du wirst als vergleich zu deinem Gehalt immer das andere Angebot sehen, also immer unzufrieden sein. Das geht nicht gut.

Du hast die 41k selbst vorgeschlagen? Warum gibst du so eine Info nicht im Anfangsbeitrag? Mann mann mann....

Sorry, das ist etwas dämlich, aber dann kannst du jetzt wenigstens argumentieren, dass du die Marktlage nicht kanntest, dich umgeschaut hast und deutlich bessere Angebote hast. Du würdest deine Gehaltsvorstellung korrigieren wollen. Für 14 Riesen würde ich mir gerne tollpatschig vorkommen....