Das ist auch nur halb richtig und so einfach stimmt keine der Aussagen. Man kann einmal auf ivd.net gehen oder diesen Artikel als Einstieg nehmen:
www.focus.de/immobilien/kaufen/war-es-frueher-einfacher-eine-immobilie-zu-kaufen_id_184468346.html
Je nach Sichtweise finde ich für alle Behauptungen Fakten:
Berücksichtige ich, wie viel Eigenkapital im Vergleich zum Nettoeinkommen gesammelt werden muss (Wenn ich davon ausgehe, dass 100% Finanzierungen die Ausnahme sind) und gleichzeitig die Zinsen sowie nehme den deutschen Durchschnitt und nicht nur Top7, sind wir jetzt wohl je nach Index irgendwo zwischen 2000 und 2009. Wenn ich Zinsen außen vor lasse, kann ich aber auch reißerisch die 1980er aus dem Artikel nehmen, die nur Haushaltseinkommen in Relation zum Kaufpreis setzen und dann bin ich vielleicht bei den 20-40%.
Bei den Top7 liegt die Wahrheit in der Mitte? Habe ich nicht nachgerechnet, 40% scheint mir aber auch da zu hoch gegriffen. In den Top7 wohnen aber insgesamt weniger als 10 Millionen Menschen, wenn man die Zahl unter Berücksichtigung der Metropolregionen verdoppelt (Annahme), wo die Preise aber auch schon deutlich abfallen, sind davon immer noch "nur" 25% der Deutschen betroffen. Wie viel Prozent der 30-40 Jährigen weiß ich nicht.
Laut de.statista.com/statistik/daten/studie/662560/umfrage/urbanisierung-in-deutschland/ stieg der Anteil aber nicht signifikant in den letzten 15 Jahren. Daher ist das Problem hier etwas überrepräsentiert. In ganz Deutschland ist die Immobiliensituation also "normaler" und differenzierter als man denkt.
Zuletzt noch das Argument, dass das Vermögen der Eltern immer wichtiger wird: das scheint wegen des steigenden Eigentumsanteils wirklich so. Allerdings haben Eltern inzwischen auch mehr Geld, welches vererbt wird, das hatten unsere und deren Elterngenerationen vllt. nicht. Das trägt allerdings zur indirekten "Vererbung" von Immobilienbesitz beibund ist für die ärmere Hälfte in unserem Land ein Problem.
Ich persönlich finde die Entwicklung auch schlecht. Wie vor ein paar Seiten geschrieben, haben wir vor zwei Monaten gekauft und ich war stolz, dass wir das ohne Eltern geschafft haben, mit hätte sich das komisch angefühlt (und wir hatten durch gute Kindheit, Unterstützung im Studium etc. schon deutliche Vorteile).
WiWi Gast schrieb am 19.04.2023:
Davon lese ich hier im Forum aber nichts. Schon damals ca. 2014 gab es hier im Forum Immobilienthemen. Schon damals alle: ATH, Crash kommt bald, nicht kaufen, Warten!, bald Schnäppchen usw...
Das lese ich jetzt seit fast 9 Jahren hier (in anderen Threads). Dass mal jemand gekauft hätte statt dem ständigen Gezeter: Maximal 1% der Posts.
Daher denke ich schon, dass hier viele seit fast 10 Jahren auf DIE perfekte Gelegenheit warten. Und dabei rennen die Preise weg. Denn DAS lese ich oft. Jaja, wir wollten ein EFH, Geld hätte nur für DHH gereicht, daher weitergespart. Die Preise und Zinsen waren eben schneller und jetzt reicht es nur für Bestands-ETW ohne Arbeitszimmer. DAS ließt man hier öfter als Erfolgsgeschichten.
Sagt's doch mal, Leute. Wann habt ihr zuerst an eine Immobilie gedacht und wann tatsächlich gekauft? Oder wann verworfen? Oder wartet ihr noch?
Ich frage dich nochmal: Ist jetzt deine Lösung für das Immobilienproblem, einfach 2015 gekauft zu haben? Was ist mit Leuten, die erst vor 3-5 Jahren ihr Studium abgeschlossen haben? Die vielleicht einen Studienkredit zurückzahlen mussten? Was ist mit zukünftigen Generationen, z.B. deinen Kindern? Haben die alle Pech gehabt weil sie erst nach 2015 bereit waren für Immobilien bzw. geboren wurden? Du würdest genauso bescheiden da stehen wenn du jetzt mit dem Studium fertig wärst (sofern du nicht wie viele selbsternannte Investment-Experten hier eine großzügige Finanzspritze von den Eltern verschwiegen hast).
Wer heute kaufen möchte, hat kein Pech, sondern diejenigen, die im Zinstief kaufen konnten, hatten nie dagewesenes Glück. Die Erschwinglichkeit ist wieder da, wo sie früher (vor der Zinsparty) war. Das wollen die aktuellen Kaufinteressenten einfach nicht realisieren.
Nein, ist sie nicht. Dafür müssten die Preise nochmal um 20-40% einbrechen je nach Region.
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