Die "Studie" und der Erschwinglichkeitsindex beinhalten nichtmal eine Inflationsbereinigung der Löhne.
Nehmen wir doch mal den Realindex bei Immos von der Erschwinglichkeitsstudie, Stand Ende 2008: 92,7. Geht dann leider nur bis Ende 2020, da ist der Stand 139,39. Das ist ein Plus von 50,36% (real!).
Gucken wir uns mal die Reallöhne seit 2008 bei Statista an:
seit Ende 2008 ein Plus von 10,2%.
Real sind die Immobilien also 2008-2020 um 50,36% gestiegen, während die Löhne real gerade mal um 10,2% gewachsen sind.
Solange die Zinsen sinken funktioniert das eine Zeit lang, da die Zinslast geringer wird.
Aber spätestens jetzt wo die Zinsen massiv steigen, führen die Bewertungen ins ökonomische Nirvana.
Nicht umsonst sieht bspw. Empirca hohe Blasengefahr.
Das Rückschlagpotenzial, das im jüngsten Empirica-Index die relative Preiskluft zwischen Kaufpreisen für Eigentumswohnungen und Mieten beschreibt, liegt bundesweit bei 32 Prozent (vor drei Jahren bei 17 Prozent), in den "Top 7" bei 48 Prozent (vor drei Jahren bei 34 Prozent).
Die Wahrscheinlichkeit einer Blase ist laut Empirica umso höher, je eher:
- die Kaufpreise schneller als die Mieten steigen (Teilindex Vervielfältiger)
- die Kaufpreise schneller als die Einkommen steigen (Teilindex Preis-Einkommen)
- in spekulativer Erwartung immer mehr Wohnungen gebaut werden (Teilindex Fertigstellungen)
- immer mehr Kredite aufgenommen werden (Teilindex Baukredite)
WiWi Gast schrieb am 04.04.2022:
Ich glaube, das Studien wenig Aussagekräftig sind, da hier viele Dinge in Frage gestellt werden können. Hier mal 2 Beispiele, die Deinem Immobilienreport mit der 60qm Bude und
Deiner Aussage Einkommen vs. Immopreisen widersprechen:
Sparda-Studie „Wohnen in Deutschland“ 2021:
"Wie viel kostet ein Eigenheim im Durchschnitt?
7,4-fache Jahresnettoeinkommen müssen im Durchschnitt für den Immobilienkauf
ausgegeben werden. "
Und hier noch eine Studie aus 2020:
"Die Erschwinglichkeit von Immobilien in Deutschland hat sich seit 1995 um 41,1 Prozent verbessert. Das zeigt der neue Erschwinglichkeitsindex des Fachportals Kreditvergleich.net. Als Datenbasis diente ein Bericht des Globalization and Monetary Policy Institute der Federal Reserve Bank of Dallas, der jährlich Immobilienpreise von 25 ausgewählten Staaten in fünf verschiedenen Kontinenten veröffentlicht. Die Kreditexperten berechnen anhand dessen einmal im Jahr die Erschwinglichkeit von Immobilien.
Demnach bezahlen Deutsche 60 Prozent mehr für Immobilien als noch 1995. Demgegenüber stehen allerdings 125,8 Prozent Anstieg beim Nettoeinkommen. So kommt es, dass Immobilien für Deutsche insgesamt 41,1 Prozent erschwinglicher sind als noch vor 25 Jahren.
Allerdings wird aus dem Index auch deutlich, dass Deutsche sich trotz gestiegenem Einkommen im Jahr 2005 ungefähr so viel Immobilie leisten konnten wie heute. Denn der Index-Wert sinkt seit Jahren.
Für das Jahr 2005 wurde der Indexwert auf 100 festgelegt. Ein Wert von über 100 in dem Erschwinglichkeitsindex bedeutet, dass Immobilien erschwinglicher geworden sind, beziehungsweise die nominalen Immobilienpreise weniger als die Nettoeinkommen gestiegen sind. Umgekehrt liegt der Wert unter 100 wenn die nominalen Immobilienpreise stärker als das Nettoeinkommen gestiegen sind. In Deutschland liegt dieser Wert aktuell bei 100,58 Punkten, also etwa dem Stand von vor 15 Jahren."
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