Arbeitsmarkt für Akademiker 2004
Die Arbeitslosigkeit bei den Wirtschaftswissenschaftlern blieb nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit im Jahr 2004 insgesamt mit plus 0,2 Prozent nahezu unverändert. Für die Volkswirte ging sie um 1,8 Prozent leicht zurück, während sie bei den Betriebswirten geringfügig um 0,8 Prozent zulegte .
Anforderungen der Arbeitgeber
Akademiker arbeiten in den verschiedensten Aufgabenfeldern und Funktionen. Deswegen variierten auch die Anforderungen der Arbeitgeber stark. Generell beeinflusst die Lage am Arbeitsmarkt, wie anspruchsvoll die Arbeitgeber die Anforderungen an die Bewerber stellen konnten. Bei Berufen mit einem ausgeprägten Bewerbermangel akzeptieren die Arbeitgeber auch Bewerber mit mittleren Abschlussnoten oder Seiteneinsteiger. Wenn Bewerber um vergleichsweise wenige Stellen konkurrieren, legen die Arbeitgeber die Messlatte dagegen sehr hoch. Dies traf auch 2004 auf die meisten Berufe zu. Dort forderten Unternehmen nicht nur exzellente fachliche, sondern auch außerfachliche Kompetenzen. Sie bevorzugten Kandidaten mit fachlicher Breite und nur ausnahmsweise Spezialisten. Das erlaubte ihnen, auch bei verringertem Personalbestand ihre Mitarbeiter flexibel einzusetzen, wenn die Anforderungen des Marktes dies erforderten.
Gern sahen die Arbeitgeber es auch, wenn Bewerber schon erste Berufserfahrung vorweisen konnten, die unmittelbar zum Stellenprofil passte. Die in den Semesterferien üblichen Praktika brachten allenfalls noch Wettbewerbsvorteile,wenn Arbeitgeber ausdrücklich nach Akademikern suchten, die frisch von einer Hochschule kamen (Absolventen); zu sehr sind sie schon zu einer Selbstverständlichkeit geworden. Es kam dann darauf an, dass die Praktika zum Studium und zur angebotenen Stelle passten. Denn die Arbeitgeber erwarteten, dass die Absolventen ihre Studienzeit zielgerichtet genutzt hatten.
Die Unternehmen gingen darüber hinaus davon aus, dass Kandidaten mit den geschilderten Eigenschaften über aktuelles Fachwissen verfügten, noch vergleichsweise bescheidene Einkommenswünsche realisieren wollten, lernfähig und lernbereit sowie ehrgeizig und regional mobil waren. Möglichst sicheres Englisch und aktuelle Kenntnisse der gängigen Office und der jeweiligen tätigkeitsspezifischen IT-Programme rundeten nach Meinung sehr vieler Arbeitgeber das Anforderungsprofil ab. Auch die Menge der erwünschten so genannten »Soft Skills« war umfangreich und bunt. Zu den gefragtesten Persönlichkeitsmerkmalen gehörten Flexibilität, Team-, und Kommunikationsfähigkeit sowie die Fähigkeit, selbstständig zu arbeiten.
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