Hallo zusammen,
Ich stehe derzeit vor einer Entscheidung, die mir den Kopf zerbricht. Gerne würde ich mal eine Neutrale Meinung dazu hören.

Derzeitige Situation:
Verdienst gut 40k jährlich, nette Arbeitsatmosphäre und mein Job generell macht mir Spaß. Ich bin im Innendienst eines größeren Handelsunternehmen und hab dort einen guten Ruf und auch verantwortungsvolle Aufgaben (größere Projekte, komplett Eigene Verantwortung über gewissen Bereiche, usw.)

Wie erwähnt, ist mein Ruf sehr gut und mir wurde nach einem bestandenen Accessment Center ein Nachwuchsführungskräfte-Programm angeboten. In diesem zwei-jährigen Programm habe ich ca 15 Schulungen (Themen: Kommunikation, Präsentieren, Mindset, usw.. auch 2x3 Tage "Leadership").. Außerdem erhalte ich einen Mentor (welcher eine derzeitige Führungsposition hat) und habe regelmäßig Praxiseinsätze wo ich eine Führungskraft ein paar Tage bei der täglich Arbeit begleite).
Klingt ja alles super! Aber, das Programm garantiert mir in keinster Weise einen internen Aufstieg oder gar eine Gehaltserhöhung. Natürlich werde ich zukünftig bei Neubesetzungen von Führungspositionen im Gespräch sein. Eine Garantie gibt es jedoch nicht.

Aber, ich habe eine zweite Möglichkeit. Ich habe ein Angebot von einem großen Medienkonzern erhalten. Ich soll bei ihnen als "Data-Analyst" arbeiten. Ich habe bereits im jetzigen Unternehmen einen ähnlichen Job und arbeite viel mit Daten/Auswertungen, die Arbeit liegt mir also.

Theoretisch würde ich meinen derzeitigen Job, und das Nachwuchsführungskräfteprogramm nicht aufgeben, jedoch bietet mir der neue Arbeitgeber ein Gehalt von 55k (Steigerung von 38%).

Arbeitsbedingungen, Anfahrt, usw. sind relativ identisch. Hier gibt es keine Präferenzen. Ausschlaggebend ist tatsählich das Gehalt.

Auch meine persönliche Karriereplanung hilft mir bei der Entscheidung nicht weiter. Ich selbste liebe es mit Daten zu hantieren, das arbeiten wird mir also definitiv Spaß machen. Genauso gern habe ich jedoch Verantwortung und erfülle Sonderaufgaben/Projekte, was wiederum in einer Führungsposition deutlich öfters zum Vorschein kommt.

Was ist eure Einschätzung zu dem Thema?
Natürlich muss ich die Entscheidung letzen Endes selbst treffen, dennoch würde ich gerne Eure neutrale Meinung dazu hören! :)

Übrigens ist eine Gehaltserhöhung bei meinem derzeitigen Arbeitsgeber nicht drin. Sollte ich in 2 Jahren dort eine kleine Führungsposition erhalten läge mein Gehalt zwischen 55 und 60k.

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Wie sieht denn dein Profil aus? 40k ist jetzt nicht die Welt auch

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WiWi Gast schrieb am 23.10.2019:

Wie sieht denn dein Profil aus? 40k ist jetzt nicht die Welt auch

Habe nicht studiert. Ausbildung gemacht, und seitdem im Unternehmen geblieben. Bin jetzt 25 Jahre alt. Als zusätzliche Weiterbildung habe ich den Wirtschaftsfachwirt gemacht.
Und ja, ich bin unterbezahlt :D

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Wieso sollte keine aktuelle Gehaltserhöhung möglich sein?! Du hast das AC doch bestanden, also kannst du auch mal eben 48k fordern. Sagen die nein, gehst du.. Immer diese Chefs die sagen, eine Gehaltserhöhung wäre nicht möglich... Lass dich von sowas nicht volllabern!!!
Mit 48k würde ich bleiben (da Entwicklung gut, du kennst das UN, du weißt nicht wie das neue UN wirklich abläuft)

Vertrag vom neuen AG liegt aber vor nehme ich an?

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WiWi Gast schrieb am 23.10.2019:

Wieso sollte keine aktuelle Gehaltserhöhung möglich sein?! Du hast das AC doch bestanden, also kannst du auch mal eben 48k fordern. ...

Vertrag vom neuen AG liegt aber vor nehme ich an?

Das Unternehmen wurde erst vor kurzem von einem größeren Amerikanischen Unternehmen aufgekauft (war geplant, keine Finanznot). Dennoch hat der neue Eigentümer die Finanzspritze gedrosselt. Das aktuelle maximum an Jährlicher Gehalserhöhung sind 10%.
Ggf. kann ich die tatsächlich rausschlagen, bisher wurrde es aber immer abgeblockt.

Der neue Vertrag liegt als Entwurf vor.

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Das ist wirklich eine verdammt schwere Frage.

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Elite weil BWLer schrieb am 23.10.2019:

Das ist wirklich eine verdammt schwere Frage.

Ich finde sie relativ simpel. Möglichkeit 2.

Dieser ganze Nachwuchsförderungsbullshit ist doch nur Stellenmarketing... Lockmittel. Hier wir geben dir eine Perspektive aber hey Geld gibt's nicht mehr. Dafür aber schön irgendwelche Seminare besuchen die ich in meiner damaligen Rolle in diesem Förderprogramm absolut null bereichernd fand.

Das Einzige woran ich denken würde wäre die Komfortzone und die so leider Gottes muss man halt irgendwann verlassen

antworten

WiWi Gast schrieb am 24.10.2019:

Elite weil BWLer schrieb am 23.10.2019:

Das ist wirklich eine verdammt schwere Frage.

Ich finde sie relativ simpel. Möglichkeit 2.

Dieser ganze Nachwuchsförderungsbullshit ist doch nur Stellenmarketing... Lockmittel. Hier wir geben dir eine Perspektive aber hey Geld gibt's nicht mehr. Dafür aber schön irgendwelche Seminare besuchen die ich in meiner damaligen Rolle in diesem Förderprogramm absolut null bereichernd fand.

Das Einzige woran ich denken würde wäre die Komfortzone und die so leider Gottes muss man halt irgendwann verlassen

Ich würde nicht einmal daran denken: 38 Prozent Gehaltserhöhung heißt einen Sprung von über 3 Jahren im aktuellen Unternehmen... (wenn er die 10 Prozent Maximum mehrfach nacheinander bekäme...). Solche Chancen erhältst du nicht oft, manche nie.

Die Fördergeschichten sind außerdem nur Bremse: Ich wette, dass bei einer Gehaltsverhandlung folgender Hinweis kommt... "Natürlich kriegen sie KEINE Gehaltserhöhung, wir investieren doch derzeit in Form von Seminaren und arbeitsfreien Tagen, sie bekommen also Ihre Zusatzqualifikation von uns bezahlt."

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Habe ich vollkommen andere Erfahrungen gemacht!
Klar, ein Stück weit ist das schon Lockmittel, gerade in größeren Unternehmen sind diese Programme aber der einzige strukturierte (!) Weg ins Management. Mit dem richtigen Förderer / Mentor ist dann auch deutlich mehr als nur die erste kleine Teamleitung möglich.

WiWi Gast schrieb am 24.10.2019:

Elite weil BWLer schrieb am 23.10.2019:

Das ist wirklich eine verdammt schwere Frage.

Ich finde sie relativ simpel. Möglichkeit 2.

Dieser ganze Nachwuchsförderungsbullshit ist doch nur Stellenmarketing... Lockmittel. Hier wir geben dir eine Perspektive aber hey Geld gibt's nicht mehr. Dafür aber schön irgendwelche Seminare besuchen die ich in meiner damaligen Rolle in diesem Förderprogramm absolut null bereichernd fand.

Das Einzige woran ich denken würde wäre die Komfortzone und die so leider Gottes muss man halt irgendwann verlassen

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Ich kann dir auch nur empfehlen zu wechseln. Data Analysten werden doch überall gesucht und in deinem jetzigen Unternehmen werden dich alle immer als der Ex-Azubi sehen. Du hast zwar einen guten Ruf (als Arbeitsbiene?), aber das hocharbeiten wird dadurch erschwert. So ein paar Seminare machen dich sowieso nicht automatisch zur Führungskraft, lass dich davon nicht blenden. Außerdem, kannst du dich doch auch im neuen Unternehmen weiterentwickeln.
Warte nicht darauf, dass jemand dir irgendwann anbietet was du willst, sondern arbeite selber aktiv dahin, indem du die Fragen beantwortest: Was will ich und was fehlt mir aktuell dazu?

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-max- schrieb am 23.10.2019:

WiWi Gast schrieb am 23.10.2019:

Wie sieht denn dein Profil aus? 40k ist jetzt nicht die Welt auch

Habe nicht studiert. Ausbildung gemacht, und seitdem im Unternehmen geblieben. Bin jetzt 25 Jahre alt. Als zusätzliche Weiterbildung habe ich den Wirtschaftsfachwirt gemacht.
Und ja, ich bin unterbezahlt :D

25 Jahre. Medienbranche. Kein Studium. Er denkt, er wäre unterbezahlt. Was manche Leute heute glauben.

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Ich würde mir vor allem auch die Frage stellen, ob du Lust auf eine Führungsposition mit entsprecheden Aufgaben hast oder lieber auf inhaltlicher Ebene arbeiten möchtest. Sind zwei unterschiedliche Welten. Gerade als Data Analyst bist du ja inhaltlich sehr tief in Themen und arbeitest einen großen Teil der Zeit diese für dich "alleine" am PC ab (klar auch hier und da mal ein Präsentation oder Abstimmung mit Kollegen). Das ist was anderes wie als Führungskraft 1000 Themen oberflächlich im Kopf zu haben, "Politik" zu betreiben, Organisieren & Abstimmern, MA führen, ...

Bei ersterem würde ich eventuell erst mal bleiben (aber min die 10% mehr fordern) bei zweiterem einen Wechsel in betracht ziehen.

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WiWi Gast schrieb am 24.10.2019:

-max- schrieb am 23.10.2019:

WiWi Gast schrieb am 23.10.2019:

Wie sieht denn dein Profil aus? 40k ist jetzt nicht die Welt auch

Habe nicht studiert. Ausbildung gemacht, und seitdem im Unternehmen geblieben. Bin jetzt 25 Jahre alt. Als zusätzliche Weiterbildung habe ich den Wirtschaftsfachwirt gemacht.
Und ja, ich bin unterbezahlt :D

25 Jahre. Medienbranche. Kein Studium. Er denkt, er wäre unterbezahlt. Was manche Leute heute glauben.

Ich bin derzeit im Handel und habe meinen Fachwirt... für die Position die ich derzeit mache (Projektmanager und Datenanalyst) finde ich 40k (evtl. Bonus bereits eingerechnet) tatsächlich relativ wenig

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Ist tatsächlich eine Grundsatzentscheidung. Die Laufbahn in Richtung Führungskraft einschlagen, oder eben nicht.

Dass solche Führungsprogramme nicht automatisch eine Beförderung nach sich ziehen, ist doch klar. Es muss ja nach Beendigung auch eine zu besetzende Stelle frei sein bzw. eine geschaffen werden. Eine Garantie wird da heute niemand geben. Dennoch sehe ich es in keinster Weise so negativ, wie andere hier. Aus meiner Erfahrung wurden in meinen Unternehmen nur Mitarbeiter für solche Programme nominiert, die man weiterentwickeln möchte. Und nicht solche, die man hinhalten will. Wozu auch?

Ich persönlich würde das Training mitnehmen und nach dem ersten Jahr nochmal eine Erhöhung einfordern (auch im Hinblick darauf, dass Du durch das Programm für das Unternehmen wertvoller wirst).

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das ist eine ist das schnelle Geld. Das andere ist eine langfristige Perspektive. Wie die im neuen unternehmen aussieht weiß keiner.

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WiWi Gast schrieb am 24.10.2019:

das ist eine ist das schnelle Geld. Das andere ist eine langfristige Perspektive. Wie die im neuen unternehmen aussieht weiß keiner.

Wenn du noch einmal aufmerksam liest, was der TE geschrieben hat, wird auch dir klar, dass der TE auch die Perspektive im aktuellen Laden nicht kennt: Er kriegt ein Schulungsprogramm und der Rest liegt in den Sternen. Die meisten Schulungen kannst du aber meiner Meinung nach mit einer Hand voll Hörbücher ersetzen...

Hinhaltetaktik vs. sicheres Mehr-Einkommen...

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Also an deiner Stelle würde ich nochmal mit deinen Vorgesetzten bzw dem HR reden und ihnen sagen, dass du ein anderes Angebot auf dem Tisch hast und du eine Gehaltserhöhung möchtest. Falls sie dich tatsächlich als Nachwuchsführungskraft sehen, dann werden sie dir ein neues Angebot machen, da sie dich halten wollen. Wenn nichts kommt, dann definitiv das Unternehmen wechseln. Die Gehaltssteigerung ist echt top und du kannst dich dort auch weiterentwickeln, außerdem kannst du immer zu deinem letzten Arbeitgeber zurückwechseln (bei entsprechendem Angebot). Manchen im HR ist gar nicht bewusst, wie viel Ressourcen und Geld die Besetzung einer Position fordert im Vergleich zu einer "einfachen" Gehaltserhöhung, um den Mitarbeiter zu halten.

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WiWi Gast schrieb am 24.10.2019:

das ist eine ist das schnelle Geld. Das andere ist eine langfristige Perspektive. Wie die im neuen unternehmen aussieht weiß keiner.

Wenn du noch einmal aufmerksam liest, was der TE geschrieben hat, wird auch dir klar, dass der TE auch die Perspektive im aktuellen Laden nicht kennt: Er kriegt ein Schulungsprogramm und der Rest liegt in den Sternen. Die meisten Schulungen kannst du aber meiner Meinung nach mit einer Hand voll Hörbücher ersetzen...

Hinhaltetaktik vs. sicheres Mehr-Einkommen...

ich lese was von Mentoring etc. kaum vorzustellen, dass die nur aus Jux einen erfahrenen MA für ihn abstellen.

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Ich würde auch zu dem Nachwuchsführungskräfteprogramm tendieren. Das liest sich schon relativ authentisch und es finden sich die typischen Attribute wieder. Danach kannst du aber natürlich nur auf eine Führungsposition, wenn auch eine frei ist und zu dir passt. Das ist in nahezu jedem Unternehmen so..seltenst werden extra Positionen geschaffen oder 2 Jahre nicht besetzt. Normalerweise geht es aber danach auch relativ schnell.

Unabhängig davon kannst du im Bereich Data Science/als Data Analyst auch „nur“ mit deiner bisherigen Ausbildung(inkl fachwirt) und Berufserfahrung immer einen guten Job über 50k finden. Du hängst mit den 40k wahrscheinlich einfach in den Bändern für ausgelernte Kräfte und die Unternehmen halten interne meistens im Gehalt unten.. Das macht nahezu jedes Unternehmen so. Die Nominierung für das Nachwuchsprogramm zeigt aber, dass sie mehr in dir sehen. Ich würde nicht wechseln. Bist noch jung und kannst dir das ohne Probleme anschauen!

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