Vergütungsstudie: Führungskräfte in Verbänden 2005
Die Jahresgesamtbezüge von Führungskräften in Verbänden weisen insgesamt starke Schwankungen auf. Die Gehaltsspanne reicht von 22.000 Euro bis zu 300.000 Euro jährlich.
Vergütungsstudie: Führungskräfte in Verbänden 2005
Gummersbach, 25.07.2005 (kb) - Während der Hauptgeschäftsführer eines
Wirtschaftsverbandes durchschnittlich 114.000 Euro pro Jahr verdient, hat
sein Kollege in vergleichbarer Position in einem politischen Verband
lediglich 92.000 Euro auf dem Gehaltszettel. Insgesamt stiegen die von
deutschen Spitzen-, Landes- und Fachverbänden gezahlten Löhne im Jahr 2005
um durchschnittlich 2,5 Prozent. Die Jahresgesamtbezüge von
Führungskräften in Verbänden weisen insgesamt starke Schwankungen auf. Je
höher die Mitarbeiter in der Unternehmenshierarchie angesiedelt sind,
desto stärker die Streuung. Die Gehaltsspanne reicht von 22.000 Euro bis
zu 300.000 Euro jährlich. Die am stärksten besetzten Gehaltsklassen liegen
bei Hauptgeschäftsführern zwischen 80.000 und 120.000 Euro. Dies sind
Ergebnisse der Vergütungsstudie »Führungskräfte in Verbänden«, die 2005
zum 15. Mal von der Managementberatung Kienbaum durchgeführt wurde. »Auch
in Verbänden nimmt der Trend zur variablen Vergütung zu. Eine an klaren
Zielen orientierte Vergütung ist an den Erfolg des Verbandes und die
Performance der Führungskraft gekoppelt. Die variable Vergütung ist also
nicht nur in der Wirtschaft ein modernes Führungsinstrument«, so Christian
Näser, Projektleiter der Studie bei Kienbaum.
Größe und Ausrichtung des Verbandes entscheiden über die Höhe des
Gehalts
An der Kienbaum-Studie beteiligten sich 253 Verbandsbetriebe. In die
Auswertung wurden Vergütungsinformationen von 1.020 Führungskräften in
Verbänden verschiedener Art und Größe einbezogen. Neben hierarchischem
Rang, Ausbildung und Berufserfahrung spielt der Wirtschaftsbereich und die
Größe und Art des Verbandes eine entscheidende Rolle bei der Bemessung des
Gehalts. Verbände honorieren ebenso wie Unternehmen die zunehmende
Berufserfahrung ihrer Führungskräfte. In den ersten Berufsjahren steigen
die Bezüge deutlich. Ein Hauptgeschäftsführer mit 35 Jahren erhält
durchschnittlich 70.000 Euro für seine Arbeit, während er mit 65 Jahren
knapp 130.000 Euro verdient. Die Zuwachsraten verringern sich im Laufe des
Berufslebens, bis sie sich in fortgeschrittenen Karrierestadien oftmals
auf die allgemeinen jährlichen Gehaltsanpassungen beschränken.
Verbände wünschen Hochschulabschluss
Verbände legen verglichen mit Wirtschaftsunternehmen mehr Wert auf einen
Hochschulabschluss. Verbandsmanager haben eine hohes formales
Qualifikationsniveau: 76 Prozent der Studienteilnehmer verfügen über einen
Universitätsabschluss, 22 Prozent davon mit Promotion. Mit steigender
Stellung der Mitarbeiter in der Verbandshierarchie steigt auch die
Qualifikation. Unter den Hochschulabsolventen dominieren die
Wirtschaftswissenschaftler mit 27 Prozent, gefolgt von den Juristen mit 25
Prozent. Die Jahresgesamtbezüge variieren abhängig von der
Studienrichtung. So verdient ein in Betriebswirtschaftslehre promovierter
Hauptgeschäftsführer durchschnittlich 135.000 Euro, während ein
promovierter Naturwissenschaftler lediglich mit 99.000 Euro entlohnt wird.
Lobbyarbeit weitgehend Männersache
Frauen sind unter den Führungskräften in Verbänden deutlich
unterrepräsentiert: 200 der untersuchten Positionen sind von Frauen
besetzt, dies entspricht einer Quote von 20 Prozent, die in den letzten
drei Jahren unverändert geblieben ist. Allerdings hat sich die Situation
für Frauen über einen längeren Zeitraum betrachtet deutlich verbessert:
Noch 1991 lag der Anteil weiblicher Führungskräfte in Verbandsbetrieben
bei ungefähr sieben Prozent, 1994 bei etwa zwölf Prozent.
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