Aussiebkriterien bei Unternehmen
Hallo allerseits,
viele Fragen zu Vorstellungsgesprächen gibt es ja bereits schon. Auch die Diskussion 'wer hat mehr drauf - FHler oder Uniabsolventen'. Mich würd viel mehr interessieren - wie kommt man überhaupt so weit? Wie überlistet man die Rausschmeißer-Software und die Personaler(in)?
Hatte mich gerade auf Praktika beworben bei Deloitte und KPMG jeweils im Bereich Real Estate Consulting - wohlgemerkt Praktika! Die Bewerbungen natürlich 1000 mal gecheckt zur Fehlervermeidung. Im Stellenprofil jede einzelne Anforderung abgehakt und im Anschreiben belegt. Die Standardabsage kam nach je genau einer Woche. Ob sich die Bewerbung überhaupt jemand angeschaut hat? Zumindest kam nicht innerhalb von 10 Minuten nach Absenden die Absage. Vielleicht hat ja doch einer reingeschaut - und mich dennoch für unqualifiziert befunden.
Im Lebenslauf steht Master-Abschluss. 1,7. FH. Nur anscheinend geht FH überhaupt nicht. Und dann auch noch kein reiner BWL Studiengang, sondern so etwas teuflisches wie BWL mit Vertiefung Hotel-/Tourismusmanagement - oh Graus. Bachelor auch nur von der FH - trotz Abitur. Schande über mein Haupt. Den Abschluss leider nur mit 2,6 geschafft. Die Steigerung zum Master? Egal. Die anstrengende und extrem zeitaufwendige Pflege der alzheimerkranken Tante während des Bachelors - vllt unter Hobbies oder Engagements? Nur gabs keine glänzende Urkunde dafür. Zu dumm aber auch.
Die 4 Auslandspraktika in 4 verschiedenen Ländern - wen interessierts? Die fließend gesprochenen Fremdsprachen - kann doch jeder. Die superguten Referenzen mit ausführlicher Beschreibung der Tätigkeiten und Einschätzung zur Person - völlig irrelevant.
"Es zählt die gesamte Person" - wohl kaum.
Dieser ganze Bewerbungsprozess ist sowas von intransparent. Sollen die Firmen doch gleich schreiben, FHler haben keine Chance, bestimmte Studiengänge auch nicht und Notendurchschnitt mind. 1,0 *lol* Dann könnte man sich den Aufwand gleich sparen!
Hat jemand genaue Kenntnisse, wonach große Firmen die Bewerber aussieben?
Dass Personaler kaum in der Lage sind, für zig unterschiedliche Stellenprofile zu erkennen, wer wirklich geeignet ist und wer nicht, steht wohl außer Frage. Personaler sind für mich wie Frauen, die ein Auto nur nach der Farbe aussuchen (ich darf das sagen, ich bin ne Frau).
Aber dann andauernd das Geschrei von wegen Fachkräftemangel. Vielleicht sind zu viele Frauen in den Personalabteilungen. Wenn sie sich zu Hause schon keinen Traummann backen können, dann versuchen sie es dort mit dem Traumabsolventen.
(Ja ich weiß, politisch völlig inkorrekt und sowas von fies. Ich nenne es Zynismus.)
Jegliche Kommentare, Diskussionen und Informationen willkommen.
Eure Florence
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