Hi,

ich habe vor knapp zwei Jahren bei einer Investmentbank in New York angefangen. Mein Studium habe ich in Deutschland und England abgeschlossen. Ich würde gerne eine Senior Management Position anstrebend, allerdings langfristig eher in Europa/Deutschland. Lohnt es sich da einen MBA abzuschließen (nur tier one business school), oder sollte ich doch eine Promotion wählen? Für letzteres müsste ich allerdings überlegen ob ich nochmal an die Uni zurückkehren möchte und ob sich die Auszeit von 3-4 Jahren tatsächlich nochmal lohnt (derzeit bin ich 27 Jahre alt).

antworten

Wieviel DAX/MDAX/SDAX-Vorstände mit MBA kennst du? Wieviele mit Promotion?

antworten

Ein MBA ist mit Sicherheit zielführender.

Mache ein 1-jahresprogramm an einer amerik. Top-Business-School und dann stehen dir alle Wege offen.

Promotion ist eigentlich nur als Karrierebooster gedacht. Sinn macht es nur für Lehre und Forschung. Natürlich kann man das auch immer berufsbegleitend und extern machen. Aber mit der Studenbelastung im Investbanking ist das wohl fast unmöglich.

antworten

Ich persönlich würde in deinem Fall den MBA wählen.

Wenn schon ein entsprechender CV/track record vorhanden ist, ist der MBA (wenn nicht zweit- oder drittklassig) eine super Zusatzqualifikation. Ich würde dann allerdings eine Executive Variante nehmen. So kannst du während des Berufs noch einen MBA machen und baust ein super Netzwerk zu vielen (Nachwuchs-)Führungskräften auf.

Eine Promotion kann natürlich auch extern vollzogen werden, allerdings macht das kaum ein Prof. da er ja keinen HiWi hat der seine Korrekturen und Vorlesungen/Repititorien macht. Dann musst du schon genau das Gebiet auf dem er forscht treffen und ihn muss dein Thema umhauen. Außerdem bleibt der (nicht gut planbare) höhere Zeitaufwand gegenüber einem planbaren MBA-Studium. Der Vorteil liegt höchstens in der Angeberei mit dem entsprechenden akademischen Grad (nein! Der Dr. ist kein Titel!!). In Amerika wird der PhD als Promotionsäqivalent eigentlich nirgendwo angegeben wenn man nicht in der Wissenschaft tätig ist. Das ist eher so eine typisch deutsche und österreichische Angelegenheit.

Zum MBA:

Tier1 sind übrigens alle TripleCrown akkreditierten Unis und die aus den MBA Rankings bekannten Business Schools:

Wharton, Harvard, Yale, Princeton, UCLA, LBS, Oxford, Campridge, Insead, MIT usw usw.

Allerdings ist es auch scheisse schwer dort einen Platz zu bekommen und man muss mindestens 1-1,5 Jahre Vorbereitungszeit einplanen. Stanford hat beispielsweise den höchsten GMAT-Durchschnitt der Welt wenn ich mich nicht irre. Da laufen nur Leute mit nem Score >700 rum. Das ist absolut krank.

Und um da einen Studienplatz zu bekommen, reicht nicht nur ein GMAT Score sondern auch Bewerbungsschreiben, TOEFL, Motivationsschreiben, Empfehlungsschreiben (akademisch & beruflich), Interviews, mehrjährige Management Erfahrung (notwendig für Exec.-Programme), usw.

Wer da reinkommt und dann einen Abschluss macht, braucht sich nie wieder Sorgen um einen Topjob zu machen. Nie wieder....Allerdings kostet das auch 90-120k zzgl. Aufenthalt und Freistellung für 2 Jahre.

Das würde ich bei einer Promotion nicht zwingend genauso sehen. Auch wenn du wohl nie wirklich arbeitslos werden wirst.

Fazit:

MBA (Top Business School) > Promotion > MBA (nicht ganz so top BS)

PS: Und der Schreiber über mir bzgl. der DAX-Vorstände ist nen Troll !

antworten

Die Promotion wird wegen dem MBA sicher an Bedeutung verlieren - wenn auch nicht ganz.

Ob du einen Promotion anstrebst kommt sicher auch auf dein interesse für wissenschaftliches arbeiten an. Wenn das nicht da ist, bist du da falsch.

MBA schon nach 2 Jahren zu machen, da bin ich skeptisch. Der exec. MBA der St. Gallener BS hat ein Durchschnittsalter von Ende 30. Habe immer so dein Eindruck als Young Professional macht man sich da lächerlich.

Nach ein paar Jahren macht das aber sicher durchaus sinn.

antworten

Die Alternative wäre, im Job einen saumäßig guten Job zu machen und echte Ergebnisse zu liefern....

antworten

hier der mit dem langen Post oben:

Also mir stellt sich die Frage ob es unbedingt ein MBA Tier1 sein muss. Ich denke die MBAs von Mannheim (übrigens TripleCrown Akkreditierung -> wer nicht weiss was das ist -> Wiki), HHL Leipzig, WHU und EBS und wie die üblichen Verdächtigen eben so heißen, sind auch richtig gut. Und dort kommt man deutlich einfacher rein als bei Harvard & Co.

Gut, wegen des Durchschnittsalters ist das schon richtig. Aber man sollte sich auch die Frage stellen, warum das so ist. Machst du einen MBA direkt nach dem Studium in Vollzeit ist das nichts anderes als ein Managementstudium obendrauf.

Machst du das hingegen nach mindestens 5 Jahren Führungstätigkeit (also mindestens 8-10 Jahren Berufstätigkeit insgesamt), hast du schon Leute und Teams geleitet, Budgets verantwortet und Netzwerke gebildet. Und genau dort setzt der exec. MBA an. Der formale Inhalt der Veranstaltungen ist nicht soooo hochtrabend, dass man da nicht hinter steigen kann. Vielmehr ist es der Reifungsprozess, die Erfahrung von anderen von der man profitiert und die Netzwerkbildung die einen solchen Studiengang interessant macht.

Insofern: Geh erstma zurück anne Schüppe und dann mach deinen MBA später, wenn du schon was gesehen hast von der Welt. Dann kommt man auch gut in solche Programme rein.

antworten