Bzgl. Details des Doktors in Gesprächen hab ich eine ganz andere Erfahrung.
Bei mir in der Firma haben viele promoviert (mich eingeschlossen) und es ist eine typische Smalltalkfrage unter Promovierten, in welchem Bereich und über was man genau promoviert hat, wie der Prof war, wie die anderen Doktoranden waren, welche Paper man veröffentlicht hat, auf welchen Konferenzen man war, ob man noch nebenbei gelehrt hat, ob es über eine 50%-Stelle, 100%-Stelle, Stipendium finanziert war, etc.
Einfach aus Interesse. Nichtpromovierte sind da natürlich nicht so interessiert.
Soll jetzt nicht arrogant gemeint sein, aber vielleicht spricht man da auch einfach gerne darüber, wenn man gerne in der Forschung war und nicht nur für Titel und Karriere promoviert hat.
Zur Ursprungsfrage des TE:
MBA und Dr. sind zwei grundverschiedene Dinge.
MBA ist am nützlichsten, wenn man technischen Hintergrund hat und eine geschäftsführende Stellung einnimmt (z.B. als Firmenerbe), da man dann in kurzer Zeit betriebswirtschaftliches Rüstzeug mitbekommt. Außerdem erhält man ein gutes Netzwerk über die anderen MBAler (natürlich nur bei den Top-Anlaufstellen).
Dr. ist am nützlichsten in der Forschung/Entwicklung und bei Stellen mit Außenwirkung, die dann mehr abrechnen können für dich wie Beratungen und Kanzleien. Außerdem hilft es in begrenztem Maß als Führungskraft bei Personalführung wenn man selber keinen niedrigeren Abschluss hat als seine Mitarbeiter.
Keines ist mehr wert als das andere. Genausogut könntest du fragen, ob Talent beim Fußballspielen mehr wert ist als Talent im Singen. Kann man auch nicht pauschal beantworten.
WiWi Gast schrieb am 11.04.2023:
Seit wann entscheidet die Personalabteilung darüber, ob jemand eingestellt oder Befördert wird, vor allem auf Ebenen, wo man solche Titel erwartet? Den einzigen Job, den die haben ist Vorselektion und Aktenverwalten. Selbst innerhalb eures Konzerns wird wohl das Endgespräch mit dem jeweiligen Team-/Unit-/Betriebsleiter sein. Spätestens für für Ebenen, wo man einen CEO oder diesem direkt unterstehenden Personen einstellen möchte, ist die Personalabteilung quasi raus aus dem Bewerbungsprozess und darf maximal eine Anzeige schalten. Je dünner die Luft, desto eher kommt es auf Eigenmarketing und Außendarstellung an. Keinen Interessiert es, ob du die 65.-Stelle von PI berechnen kannst, dass ist eher was fürs "Fußvolk".
Habs anonymisiert, hat sich aber in meinem Kreis genau so zugetragen: In Konzern/Unternehmen XY wurde ein Bereichsleiter Z sofort von seinem CEO A befördert, als dieser Erfahren hatte, dass der Bereichsleiter Z jetzt einen "Dr." vor dem Namen trägt und deshalb mehr Kundenkontakt haben sollte. Den Dr. hat dieser per DBA nebenbei gemacht, war aber im Endeffekt wurscht, weil es A nur darum ging, dass die Kunden sich gut betreut fühlten, da sich nun ein "Dr." um diese kümmert und B) abgesehen davon, habe ich in meinem ganzen Berufsleben noch nie irgendjemanden gesehen oder gehört, wie dieser Fragt wie genau man nun provomiert hat. Maximal - und selbst das ganz Selten" "Ah du bist Dr.? Was denn für einer?" "In BWL" "Ok, cool" und selbst dies ist mir nur einmal beim Einchecken ins Hotel passiert, wo der Rezeptionist was wissen wollte.
WiWi Gast schrieb am 11.04.2023:
antworten