Die Situation ist damit ähnlich wie überall sonst: Der Berater schmückt sich ja auch mit seinem Target Studium statt FH Buxtehude, und dem MBB statt sonstwo - wobei es technisch gesehen wenig Unterschied gibt.
Da Geld als Statussymbol überwiegend wegfällt, hat Academia natürlich ein noch viel durchdringenderes Statusgame entwickelt als "echte Jobs". Wer wen kennt, wer wo herkommt, wer was gepublisht hat bestimmt wer bei der nächsten Konferenz mit wem spricht, wer gefragt wird, wer in welche Präsi einfach reinlangen darf, und wessen Meinung zählt.
Wer erfolgreich sein will und (heutzutage) überhaupt mitspielen will, muss das verinnerlichen! Es ist so, dass die meisten Berater gar nicht erst in ein rennomiertes Doktorantenprogramm reingekommen wären - was heutzutage ab dem Bachelor spezielle Vorarbeit benötigt. Beste Noten im Jahrgang, Kontakt zu vielen Profs, erst Forschungsarbeiten, Letters, Konferenzen, etc. Da muss man mitspielen.
Eins darf dabei nicht erwähnt werden: Geld. Schließlich muss die Illusion gewahrt werden, dass es nur um wissenschaftlichen Fortschritt geht.
Übrigens: Wissenschaftler (auch eure Profs!) sehen euch Berater als wissenschaftliche Verlierer, und "Industry Jobs" sind immer nur zweite Wahl.
Die gekaufte Promotion zeigt, dass man dieses Spiel nicht erlebt und verstanden hat. Sie ist die Antithese einer wissenschaftlichen Karriere.
Trifft der PhD - egal welcher Bereich - also auf den Triagon Kaufdoktor, dann sieht er somit die unterste Riege der Menschheit. Nicht nur jemanden, der wissenschaftlich Low Rank ist, sondern jemand der es nur in die Industry geschafft hat - und sich DANN auch noch den PhD kaufen muss, ohne jemals den ganzen Tanz mitgemacht zu haben.
Mit andern Wortern: Ein totaler Clown.
Klar, die Anforderungen einer Beraterpromotion sind eben nicht so hoch wie ein Voll-PhD.
Aber wichtiger ist halt das Game.
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