Hallo,
also man muss die Sache mal nüchtern betrachten.
Schaut euch mal die Tarife im Metall und Elektrobereich an
http://www.igmetall.de/schaeffler/uploads/media/ERA-Broschuere-HZA_01.pdf
Für alle Bachelor, Betriebswirte, Fachwirte, Techniker und Meister dürften EG 9 und EG 10 interessant sein. Darin ist ein Facharbeiter mit Fortbildung zum Meister, Fachwirt usw. mit Berufserfahrung oder einer anderen Zusatzqualifikation auf der gleichen Gehaltsstufe mit dem Bachelor.
Was der Bildungsrahmen hier bezüglich der Gleichwertigkeit gemacht hat ist in den Tarifen bereits seit Jahre so vertreten. Dies gilt auch für alle anderen Tarifverträge bis auf das Beamtentum so. Also sind Meister, Techniker, Betriebswirte gehaltstechnischer sehr wohl auf dem Bachelor Niveau. Wenn ein Bachelor mehr verdienen will muss er beweisen, dass er mehr kann. Er muss auch erst einmal von der Sachbearbeiter Ebene raus und in eine Karrierelaufbahn hineinkommen. Allerdings werden die wenigsten Vorstand. Findet euch damit ab.
Wer sich auf der Plattform xing mal umschaut, kann nach verschiedenen Menschen, deren Bildung und Werdegang suchen. Tut euch doch mal einen Gefallen und sucht nach Meistern, Technikern, Fachwirten und Co., aber auch nach Bachelor und Co. Ihr werdet sehen, dass Techniker und Co. in vielen Bereichen sehr gute Jobs, aber auch Bachelor gute Jobs haben. Es hängt halt nicht alles von einem Studium ab. Aber das ein Bachelor aus der Hochschule kommt und glauben kann er sei der King irrt sich. Er muss sich gegen Master, Berufserfahrene, Diplomträger usw. durchsetzen.
Viele glauben, dass durch diese Neuregelung ein Studium unnütze ist. Dies ist nicht so. Oft ist es doch so, dass ein Akademiker in Karrierepositionen kommen kann, die ein Meister usw. nicht so erreichen kann. Zumindest nicht in großen Betrieben.
Was du in deinem Studium gelernt hast interessierte die Unternehmen nicht. Sie wollen, dass du die Aufgaben die bekommst erledigen kannst. Egal ob du Meister, Fachwirt oder Bachelor bist wirst du nur einen geringen Teil dessen was du im Studium erlernt hast umsetzen. Vieles wirst du im Betrieb nie anwenden. Ich habe mit vielen geredet und fast bei allen ist es identisch. Außer du gehst natürlich in die Forschung.
Außerdem ist es nun mal so, dass es nicht darauf ankommt was du in deiner Ausbildung oder im Studium gelernt hast, sondern was du im Betrieb umsetzen kannst. Das Problem (meiner Meinung nach) ist nicht die Anerkennung von Meister und Co., sondern die Abwertung des Studiums. Das Problem ist, das ein Bachelor einfach kein Diplom (FH) und erst recht kein Diplom ersetzt.
Mit den Bachelor hat unsere Regierung Hochschulabschluss gezielt abgewertet. Der Grund: Weniger Ausbildung / Studium rechtfertigt weniger Geld.
Ein kleiner Tipp am Rande: Bevor du über etwas urteilst oder dir eine Meinung bildest, versuche deine Meinung fundiert zu untermauern. Eine Aussage wie: Alle Meister sind dumm und können schlechter rechen als ein Bachelor, musst du erst einmal untermauern. Das lernt man doch im Studium.
Ich bin sicher wenn sich Akademiker ein bisschen in die Situation von Meistern und Co. versetzen udn die wahre Arbeitswelt kennenlernen, werden sie vieles anders sehen. Aber auch anders rum. Wenn Meister udn Co. die Akademiker besser kennenlernen würden und sich wirklich fundiert informieren würden, würden sie vieles anders sehen.
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