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Steuern als Schwerpunkt - schwere Entscheidung

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WiWi Gast

Steuern als Schwerpunkt - schwere Entscheidung

Hallo Leute,

ich habe starke Orientierungsschwierigkeiten im meinem Masterstudiengang und brauche Hilfe. Kurz zu mir: ich habe ein Vordiplom in Informatik, ein Praktikum im Bereich Controlling und nach meinem Bachelor BWL 1,9 befinde ich mich nun im Masterstudiengang BWL. Ich habe als Schwerpunkt Unternehmensführung und Wirtschaftsprüfung&Steuern und frag mich jeden Tag, ob ich diese Wahl eines Tages bereuen werde, denn ich möchte später weder in der Steuerberatung noch Wirtschaftsprüfung arbeiten. Für mich stellt dieser Schwerpunkt zudem ein gigantischer Aufwand dar, da ich im Bachelor keine Steuervorlesung gehört habe.

Ich habe diesen Schwerpunkt nur gewählt, weil ich denke, dass das nicht jeder nimmt, weil es hart ist - ich dadurch also ein Signal setzte bei den Personalern, dass ich mir keine leichten Fächer aussuche. Zudem denke ich mir, dass jedes Unternehmen gerne Mitarbeiter mit Steuerkenntnissen einsetzt - egal wo man später genau arbeiten wird. Quasi wie IT-Kenntnisse, das braucht ja auch fast jedes Unternehmen.

Sind meine Vermutungen richtig? Ich kann auch statt dessen zu Marketing wechseln - vom Aufwand geringer und weniger lästig. An diejenigen, die außerhalb der klassischen Steuer/WP berufe arbeiten, hat der Schwerpunkt euch in irgendeiner Form genützt?
Sollte ich wechseln oder besser bei Steuern bleiben?

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WiWi Gast

Re: Steuern als Schwerpunkt - schwere Entscheidung

Beide Aussagen (1+2, s.u.) sind sicherlich richtig.

Der Sprung in eine Mastervorlesung "Steuerlehre/Steuerrecht" ohne Vorkenntnisse ist nicht unmöglich, aber sicherlich heftig, insb. wenn man mit einer halbwegs vernünftige Note abschliessen will.

Richtig ist auch (Aussage 2), dass Steuer-Kenntnisse gern gesehen sind, da diese für jedes Unternehmen (Pommesbude bis Dax 30) eine wichtige Rolle spielen und das auch bei Personal-Verantwortlichen angekommen ist.

Entscheidend scheint mir hier aber diese Aussage (" ich möchte später weder in der Steuerberatung noch Wirtschaftsprüfung arbeiten") zu sein: die dann u.U. vorhandenen Steuerkenntnisse müssen irgendwie eingesetzt werden können, sei es direkt in der steuerlichen Beratung, tw. auch im "klassischen" WP/JA/KA-Prüfungsgeschäft oder ganz am Rande im Controlling.

Wenn du nun aber Steuerkenntnisse hast und in Bereichen tätig bist, die damit nichts zu tun haben, bringe diese dir auch nix.

Niemand wird auf dich als Angestellten z.B. im Personalbereich/Einkaufsbereich zukommen und dir eine ernsthafte steuerliche Frage stellen (ganz banale Fragen hier mal ausgenommen).
Größere Unternehmen haben dafür eigene Steuerabteilungen und/oder externe Berater; kleinere U. "nur" externe Berater.

Selbst wenn du hier Kenntnisse haben solltet, wird man sich -schon aus Haftungsgründen- nie darauf "verlassen", sondern immer "in-house" oder bei Beratern nachfragen.

Daher scheint es mir insgesamt nicht sinnvoll, sofern du dir sicher bist, dass du nicht im WP oder Steuer-Bereich arbeiten willst.

Mit dem Thema "Marketing" kenne ich mich nicht aus, aber hier soll die Konkurrenz heftig sein, da es eben aus diesen Gründen ("vom Aufwand geringer und weniger lästig.") sehr viele wählen und die Anzahl der Stellen nicht so groß ist.

Aussage 1:

"denn ich möchte später weder in der Steuerberatung

noch Wirtschaftsprüfung arbeiten. Für mich stellt dieser
Schwerpunkt zudem ein gigantischer Aufwand dar, da ich im
Bachelor keine Steuervorlesung gehört habe."

Aussage 2:

Ich habe diesen Schwerpunkt nur gewählt, weil ich denke, dass
das nicht jeder nimmt, weil es hart ist - ich dadurch also
ein Signal setzte bei den Personalern, dass ich mir keine
leichten Fächer aussuche. Zudem denke ich mir, dass jedes
Unternehmen gerne Mitarbeiter mit Steuerkenntnissen einsetzt

  • egal wo man später genau arbeiten wird. Quasi wie
    IT-Kenntnisse, das braucht ja auch fast jedes Unternehmen.
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checker

Re: Steuern als Schwerpunkt - schwere Entscheidung

Noch mal, um sicher zu gehen, dass ich gerade deine Frage richtig verstanden habe:

Du möchtest gern Urlaub im Süden machen und nicht im Norden, weil dir das zu kalt ist. Dafür bist du gerade in richtung Norden unterwegs, weil du denkst, dass die Strände da nicht so voll sind, weil ja schlechtest Wetter ist.

Und jetzt möchtest du wissen, ob die Entscheidung nach Norden zu fahren, obwohl du nach Süden möchtest, richtig war? - Habe ich das richtig verstanden?

Bist du dir sicher, dass du ein Hochschulstudium machst oder ist es ein Hauptschulabschluss?

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WiWi Gast

Re: Steuern als Schwerpunkt - schwere Entscheidung

Ich habe Diplom-BWL mit Steuern/Rewe Schwerpunkt studiert und arbeite einschlägig. Ich schreibe dieses Jahr das StB-Examen.

Meiner Meinung bringt es gar nichts, den Schwerpunkt Steuern zu wählen, wenn man schon genau weiß, dass man das Gebiet nach dem Studium nicht vertiefen wird.

  1. Kann das Fach Steuerlehre in einem allgemeinen BWL-Studium gar nicht in der Tiefe und Breite behandelt werden, damit man damit in der Praxis etwas anfangen kann. Mehr als ein Haufen Halbwissen wirst du aus dem Schwerpunkt erst mal nicht ziehen. Das braucht da draußen in der Wirtschaft kein Mensch.

  2. Das Steuerrecht ändert sich fortlaufend. Wenn du dich nicht ständig weiterbildest, dann ist das Wissen aus dem Studium überhaupt nichts mehr wert. Da hast du mehr davon, wenn du andere Schwerpunkte wählst, weil das Wissen daraus keine so kurze Halbwertszeit hat.

  3. Ob das Fach Steuern wirklich schwer war, hängt auch stark von der Hochschule ab. Woher soll ein AG aber wissen, welches Niveau das Fach in deinem Studiengang hatte? Für AG ist der Schwierigkeitsgrad gar nicht nachvollziehbar, die sehen nur die Noten.

Bei Rewe sieht es etwas anders aus. Das Gebiet ist nicht so anfällig für Änderungen und die Themen Buchhaltung, Bilanzen, Rechnungslegungsstandards etc. gehören eher zur Allgemeinbildung eines BWLers als das doch sehr spezielle Steuerwissen.

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WiWi Gast

Re: Steuern als Schwerpunkt - schwere Entscheidung

Wie der Vorredner bereits sagte, ein Schwerpunkt bringt nur was, wenn man das für die spätere Stelle anwendend muss; sprich also in den Bereich Steuerberatung/Wirtschaftsprüfung/Referent Steuern gehen möchte. Für alles andere ist der Schwerpunkt unnötig bzw. sogar falschqualifizierend.
Steuerfragen werden nicht vom Einkäufer, Logistiker, Vertriebler etc. geregelt (und es ist deshalb auch KEIN Vorteil wenn man in diesem Bereich arbeitet und Steuerkentnisse hat) , sondern von der unternehmenseigenen Tax-Abteilung oder von einem Steuerberatungsunternehmen.

Ich rate dir, auf einen Schwerpunkt zu wechseln der besser zu deinen angestrebten Berufszielen passt (in fachlicher hinsicht).
LG und GL

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WiWi Gast

Re: Steuern als Schwerpunkt - schwere Entscheidung

Ich studiere auch im Master Schwerpunkt Accounting, habe aber auch keine Ambitionen im Bereich Steuern/Rechnungslegung zu arbeiten. Allerdings interessiert mich das interne Rechnungswesen. Dieses ist Teil der Vertiefung von daher muss ich mich leider auch mit Steuern und Internationaler Rechnungslegung rumärgern.

Naja man bekommt halt nichts geschenkt in den Hard Facts Fächern. Es ist richtig entspannend wenn man mal so Themen wie Porters five forces, oder eine BCG Matrix anschneidet. Wenn ich mir überlege, dass das Management oder Marketing Leute als Vertiefung machen... ist schon lustig.

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