Karrierechancen mit abgebrochenem Studium
Hallo zusammen,
ich habe im Wintersemester 11/12, direkt nach dem Abi (Schnitt 2,2, schriftliche Prüfungen alle im guten 1er Bereich), ein Studium der Wirtschaftsinformatik aufgenommen und nach einiger Zeit begonnen als HiWi bei einer der größten deutschen Managementberatungen zu arbeiten.
Was ich schon gegen Ende des ersten Semesters geahnt hatte, manifestierte sich im Laufe des zweiten Semesters immer weiter:
Der vollständig fehlende Praxisbezug sowie der Eindruck, dass Vorlesungen, Klausuren, Tutorien u.Ä. nicht auf Wissensvermittlung/-erwerb bzw. Wissensabfrage, sondern viel eher auf "Brechlernen" ausgelegt waren und 80% der Module faktisch nur aus theoretischer höherer Mathematik bestanden, führte schlussendlich zu dem schweren Entschluss das Studium zu beenden, um einen sauberen Schlussstrich zu ziehen.
Diese Entscheidung kommunizierte ich selbstverständlich auch mit meinen damaligen Vorgesetzten und bekam daraufhin das Angebot (rückwirkend) eine Ausbildung zum Informatikkaufmann bei besagter Beratung anzufangen, welche ich in wenigen Monaten abschließen werde (sollte in der Abschlussprüfung nichts mehr grob schiefgehen, mit 1.x).
Aktueller Stand ist eine Übernahme und der Einstieg in die IT-Beratung (Customizing), wo ich seit Mitte letzten Jahres eingesetzt bin und im Sommer bereits für gute zwei Monate auf einem Projekt war.
Meine eigentliches Anliegen bezieht sich nun vor allem auf die langfristige Zukunftsplanung.
Mittelfristig sehe ich mich auf jeden Fall weiter im Unternehmen und da es auch diverse Ex-Azubis gibt, die mittlerweile einen Manager / Senior-Manager Posten innehaben, mache ich mir hier intern eher weniger Sorgen.
Spannend wird es deshalb aus meiner Sicht eher wenn man betrachtet, wie die Situation in 10+ Jahren aussieht. Vielleicht steht ja mit Anfang/Mitte 30 doch einmal der Wunsch nach neuen Herausforderungen/Jobwechsel/Heirat/Kind/Eigenheim/... im Raum oder man möchte es mit dem Alter irgendwann etwas ruhiger angehen lassen.
Klar hat man die Möglichkeit während der aktiven Beratungszeit viele Kontakte zu knüpfen und "Vitamin-B" zu sammeln, aber reicht das auch aus oder wird einem das abgebrochene Studium auch nach langer Berufserfahrung ggf. vor die Füße fallen und zum Ausschlusskriterium werden? Ist irgendwann ein weiterer akademischer Anlauf Pflicht?
Vielleicht gibt es ja hier den ein oder anderen, dem es ähnlich geht bzw. ging oder Personalverantwortliche, die ihre Sicht dazu beitragen können.
Viele Grüße,
ein Lounge Gast