Fit fürs Studium
Dr. Rüdiger Dahlke ist Arzt, Autor zahlreicher Fachbücher und Unternehmensberater. Martin Hellwig sprach mit ihm über die Voraussetzungen geistiger und körperlicher Fitness im Studium.
Immer mehr Studien belegen, dass Studierende unter Kopfschmerzen leiden. Ist eine falsche Ernährung die Ursache?
Das kann überall herrühren. Das kann von einer Fehlhaltung kommen, von der Halswirbelsäule, es kann hormonell sein. Sicherlich ist es gut, wenn man bei Kopfschmerzen einfach die Arbeit mal unterbricht und sich nicht zwingt weiterzumachen. Wer sich den Kopf zerbricht, dem tut der Kopf eben weh.
Sie sprechen in Ihren Büchern auch von Ernährungs-Todsünden. Welche sind das?
Eine schwere Sünde ist erst einmal die falsche Zusammensetzung unserer Nahrung: Zu viel Fett- und Eiweißkalorien und zu wenig Kohlenhydrate.
Die Todsünde überhaupt sind raffinierte Kohlenhydrate. Dabei kann man sich leicht vollwertige Kohlenhydrate besorgen: vollwertiges Öl zum Beispiel.
Haben Vollwertprodukte nicht ein erhebliches Imageproblem?
Ja, das ist tatsächlich so. Nur etwa acht Prozent der Deutschen ernähren sich auf diese Weise. Das liegt natürlich auch an diesen ganzen Gesund-Lebe-Typen, die zur Gesundheitsmesse gehen, diese verhärmten, blassen Typen. Die sind natürlich keine Reklame für die Sache. Es wird ja mit den Qualitätssiegeln daran gearbeitet. In der österreichischen Ski-Nationalmannschaft gibt es überhaupt niemanden mehr, der nicht vollwertig ist. Weil die einfach kapiert haben, wenn wir gewinnen wollen, dann geht´s nicht anders.
Die Botschaft lautet also Erfolg durch gesunde vollwertige Ernährung?
Gar keine Frage. Ich rede schneller als mein Umfeld, ich schreibe schneller und denke schneller. Das hat sicherlich auch damit zu tun, dass ich mich sinnvoll bewege, ernähre, entspanne.
Können Sie unseren Lesern weitere Tipps in punkto Ernährung geben?
Bienenprodukte sind sehr gut für Geistesakrobaten. Eine gute Sache ist - aber nicht kurzfristig - das Fasten, weil es einfach alles säubert, auch das Hirn, und es ist ganz erstaunlich, wie klar Sie denken können - das hängt natürlich davon ab, wie verdreckt Ihr Körper vorher ist. Wenn Sie schon oft gefastet haben, ist das ein Genuss. Wenn Sie vorher noch nie gefastet haben, kann es sein, dass Sie eine Euphorie verspüren. Es kann aber auch sein, dass es Ihnen zunächst einmal schlecht geht. Wenn Sie in den letzten fünf Jahren nur von Hamburgern gelebt haben, geht es Ihnen nicht so gut. Aber insgesamt ist es völlig verblüffend, wie klar der Kopf wird.
Die meisten Bücher, die ich geschrieben habe, habe ich nüchtern geschrieben. Also während des Fastens. Oder morgens von sechs bis zwölf. Ich esse mittags das erste Mal. Und dann bin ich halt nüchtern am Vormittag. Das Trinken ist ein wichtiger Punkt. Man sollte genug gutes Wasser trinken, besonders Gehirnakrobaten. Sie können mit Sauerstoff angereichertes Wasser trinken. Ich merke das selber - auch bei der österreichischen Ski-Nationalmannschaft, bei Leistungssportlern. Unser normales Leitungswasser hat nicht mehr diesen Sauerstoffgehalt. Sie sind - wenn Sie angereichertes Wasser trinken - energetischer, wacher.
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