Es ist etwas schwer eine Lösung für dein Problem zu finden, weil viele erst wissen was sie studieren wollen oder können, wenn sie es mal ausprobiert haben. Ich weiß nicht inwieweit das Bewerbungsverfahren anders ist für Nicht-Abi-Besitzer, aber ich würde dir raten dich einfach mal für alles zu bewerben was dich anspricht. Bis die Zulassungen kommen, hast du nochmal etwas Zeit um auf dein Bauchgefühl zu hören und dann zwischen den Zusagen auswählen zu können.
Die Gerüchte, dass Studenten immer pleite sind, nur pauken und Uni-Studis nie an die Praxis kommen, kannst du guten Gewissens ignorieren.
Es gibt für den Fall des Falles genug Möglichkeiten über elternunabhängiges Bafög, Kredite oder vielleicht über Stipendien wie ArbeiterKind finanziell unterstützt zu werden. Erkundige dich mal bei den Unis deiner Wahl - es gibt immer eine Beratungsstelle, die dir alle Möglichkeiten erklärt. ABER jemand der wie du Praxis drauf hat, wird problemlos (außer du ziehst in die Pampa) innerhalb des Studiums einen Werkstudentenjob finden können, wenn du dich selber versicherst, brauchst du auch nicht auf die 450Euro-Grenze zu achten.
So und als Uni-Student ist es jederzeit möglich, ein Urlaubssemester einzulegen und ein geiles Praktikum zu machen oder das in die Semesterferien zu legen. Ja, im Vergleich zur Hochschule ist ein Praktikum in den wenigsten Fällen vorgesehen und man wird dementsprechend nicht in den Arsch getreten - aber man hat den riesen Vorteil, das alles zu seiner Zeit zu machen und so zu realisieren wie man will. Im Rahmen eines Studiums ist vieles möglich, man muss es nur genug wollen.
Ich verstehe, dass die Mathe-lastigen Erstsemester sehr abschreckend sind für dich. Und ja, damit wird an den Unis sehr ausgesiebt, aber wo ein Wille ist, ist ein Weg. Ich kenne genug Leute, die schon in der Schule absolute Nieten in Mathe waren, durch Ausbildung "aus dem Lernen raus" waren und die trotzdem durch Köln, WWU oder Aachen gekommen sind. Die meisten Unis bieten Mathe-Vorkurse an um nochmal alles wichtige aufzufrischen bevor es richtig losgeht. (Gibt auch über Nachhilfe oder das Internet genug Möglichkeiten wie z.B thesimpleclub, nochmal Mathe-Basics zu wiederholen) Also wenn du einigermaßen mit Mathe klar gekommen bist und vorallem Mathe in der Schule VERSTANDEN hast, dann ist da eine Chance.
Lass dich nicht entmutigen oder abschrecken, sei dir aber im Vorraus bewusst was du dir von dem Studium erhoffst und wie viel Arbeit du bereit bist darein zu stecken. Es ist durchaus gut möglich, dass du an der Uni gut mitkommst. Du musst dir aber im Klaren sein, dass das insbesondere am Anfang hart sein kann.
Ich würde dir raten dich auf alles von Unis und FHs zu bewerben, was dich in dem Bereich Wirtschaft / Recht anspricht (unbedingt auch deutschlandweit, insbesondere Städte, die gute Praktika anbieten wie Düsseldorf, Köln, Hamburg etc.) und mal schauen wo du Zusagen bekommst.
Du solltest dich vielleicht auch nochmal ganz konkret bei den jeweiligen Unis / FHs beraten lassen, insbesondere im Hinblick auf Brücken- oder Vorkurse in Mathe & Statistik und vielleicht Studienwahl-Beratung - dafür sind die da!
Am Ende des Tages, kann dir niemand sagen, welches Studium an welcher Einrichtung für dich am Besten ist. Du musst es dir mal angucken und es ist keine Schande, nach einem oder zwei Semester zu wechseln.
Wenn für dich klar ist, dass Wirtschaftsmathe und Statistik absolut nicht gehen, dann sieh dich nach "mathe-leichten" BWL B.A um oder fokussier dich ganz auf Wirtschaftsrecht.
Wenn du nicht ganz von Unis abgeschreckt bist und dir das mal anschauen willst, empfehle ich dir, an eine Uni für BWL zu gehen:
Wähle im ersten Semester alles was du dir mal anschauen willst - wo du schlussendlich Klausuren schreibst ist total egal und es ist keine Straftat, dir Vorlesungen mal anzugucken. Außerdem empfehle ich dir an der Uni langsam zu machen, sprich dann lieber nur 2-3 Klausuren im 1. Semester zu versuchen als 5.
Als BWLer musst du dich im ersten Semester so oder so durch HGB und BGB prügeln, da merkt man relativ schnell ob Recht für einen ist oder nicht. Der Vorteil von einem Probesemester BWL ist, dass du dir sowohl Uni-Mathe als auch Wirtschaftsrecht angeguckt hast und dann mehr weißt, was funktioniert und was nicht.
Egal ob FH, Uni, Dual oder Fernuni - es kommt immer darauf an was man aus seinem Studium macht und was man davon erwartet. Ist es dir wichtig schnell fertig zu werden egal wie die Noten sind? Willst du super Noten und noch einen Master machen? Willst du viel Praxis nebenbei machen und dir ist egal wie lange du studierst? Willst du Studentenleben mit Party und WG oder steile Karriere?
Wie gesagt ist es gut, wenn du dir im Vorraus überlegst was du dir von dem Studium wünscht, aber wirklich wissen was zu dir passt tust du erst, wenn du es mal ausprobiert hast und es ist überhaupt nicht schlimm zu merken, dass ein Studiengang nicht für einen funktioniert und man dann wechselt.
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